Wie weit muss die Nadel in die Vene, um Blut abzunehmen?

5 Antworten

Du darfst in deiner Position eigentlich noch gar kein Blut abnehmen! Das war absolut unverantwortlich von der Ärztin und das musst du dem Träger von deiner FSJ Stelle melden!  

ihavequestion97 
Beitragsersteller
 04.09.2017, 20:09

Sie hat mich praktisch gesteuert und der Patient war einverstanden. Da läuft nichts schief. Aber danke für die Gegen-Antwort. 

Goodnight  04.09.2017, 20:45
@ihavequestion97

Doch dazu wählt man sich keine Patienten als Opfer. Stechen lernet man an seinen Mitschülern und seinen Vorgesetzten.

Ich finde das Vorgehen der Ärztin auch völlig daneben!

Anonym1793549  04.09.2017, 20:47
@Goodnight

Genau genommen lernt man das zuerst an extra dafür entwickelten Modellarmen. Und auch wenn sie dich steuert, kann da ne Menge schief gehen! 

Blutentnahmen dürfen nur Ärzte und Krankenpflegekräfte mit Zusatzzertifikat machen. Wenn du das (auch mit Zustimmung einer Ärztin) machst, bist du nicht durch die Berufsgenossenschaft versichert. 

Es reicht wenn die Nadelspitze in der Vene steckt, ab diesem Moment kann das Blut fließen. Je weiter du sie dann vorschiebst um so sicherer Sitz sie in der Vene, was dafür sorgt, dass sie nicht beim kleinsten wackeln wieder rausrutscht. Das Problem ist aber andererseits: je weiter man die Nadel vorschiebt, um so größer ist auch die Gefahr die Vene zu durchstoßen.

ihavequestion97 
Beitragsersteller
 04.09.2017, 20:10

Danke :) 

Ich würde dir empfehlen, das du es die ersten Male nur unter der Aufsicht von einem Arzt oder einem Gesundheits- und Krankenpfleger machst, bis du ausreichend sicher bist. Frage das Personal wenn du Fragen hast und bitte im Zweifel es dir nochmal ausführlich zu erklären/ zu zeigen, dafür ist das Personal da. Im Prinzip kann man Blut abnehmen, sobald die Nadel in der Vene ist, das siehst du am zurückfließen des Blutes in den Schlauch. Jedoch kann es wenn die Nadel nicht ausreichend tief ist passieren, das sie bei Bewegung leicht herausrutscht, dann ist der Arm des Patienten voll mit Blut und du musst schnell einen Tupfer auf die Punktionsstelle drücken. Wenn das bereits abgenommene Blut nicht ausreicht, muss man den Patienten noch ein zweites mal stechen, ist also nicht gerade von Vorteil wenn die Nadel rausrutscht, gerade wenn jemand Angst vor Nadeln hat. Da muss man generell sehr behutsam reden, die Notwendigkeit erklären, bis man die Zustimmung des Patienten hat, rechtlich begeht man nämlich mit einer Venenpunktion eine Körperverletzung und diese ist nur nur die Einwillung des Patienten nicht rechtswidrig und damit nicht strafbar. Es empfiehlt sich, die Nadel nach der Punktion der Vene vorsichtig weit genug vorzuschrieben. 

Venenpunktion durch nichtärztliche Gesundheitsberufe

Das Bundesministerium für Gesundheit, Familie und Jugend teilt mit: Gemäß § 49 Abs. 3 ÄrzteG 1998, BGBl. I Nr. 169, in der geltenden Fassung, kann der/die Arzt/Ärztin im Einzelfall an Angehörige anderer Gesundheitsberufe oder in Ausbildung zu einem Gesundheitsberuf stehende Personen ärztliche Tätigkeiten übertragen, sofern diese vom Tätigkeitsbereich des entsprechenden Gesundheitsberufs umfasst sind.

Dazu gehörst du als FSJler nicht, du darfst keine Venenpunktion vornehmen!