Was passiert, wenn die intravenöse Nadel falsch bewegt wird?

5 Antworten

Von Experte Rollerfreake bestätigt

Wieso "Aufregung und Bewegung"? Solange der Patient agitiert ist und nicht still hält, wird kein Zugang gelegt.

Was passiert wenn die Vene nicht getroffen wird

Wenn die Vene nicht getroffen wird (dann kommt in der Kontrollkammer des Venenkatheters kein Blut), macht man einen neuen Versuch. Es werden öfter mehrere Versuche gebraucht.

man die Hand oder die Nadel zu stark bewegt/verbiegt/drückt?

Wenn der Patient während der Maßnahme unruhig wird, muss man sie ggf. abbrechen oder weitere Kollegen müssen fixieren. Man kann durch die Vene hindurchstechen, meinst du das damit?

ganze Haut rammen

Durch die Haut SOLL die Nadel ja.

Umbiegen die Vene aufreißen?

Man kann durch die Vene hindurchstechen, dann gibt es an der Stelle ein hässliches Hämatom.

Ich stelle mir das gedanklich immer so unangenehm und gefährlich vor so eine spitze lange Nadel im Körper zu haben.

Hast du ja nicht. Die Nadel wird nach der Applikation heraus gezogen und du hast nur noch einen Kunststoffkatheter in der Vene. Man kann, wenn der Zugang vernünftig gesichert ist (Pflaster und Zugentlastung) fast alles völlig entspannt machen. Etwas aufpassen muss man natürlich.

Bild zum Beitrag

Von links nach rechts siehst du den PVK mit entfernter Schutzkappe vor der Applikation, dann die eigentliche Nadel, welche gezogen wird und ganz rechts den Teil, der in der Vene bleibt.

Woher ich das weiß:Berufserfahrung
 - (Gesundheit und Medizin, Medizin, Arzt)
iTech01 
Beitragsersteller
 26.08.2021, 22:54

Herzlichen Dank für die ausführliche Erklärung :)

iwaniwanowitsch  26.08.2021, 22:55
@iTech01

Kein Thema, gerne!

Von Experten Maxxismo und iwaniwanowitsch bestätigt

Nachdem der Zugang gelegt wird, wird die Nadel herausgezogen. Dann steckt nur noch ein kleiner elastischer Plastikschlauch in der Vene, durch den dann die Flüssigkeit gespritzt wird.

Das legen der Nadel lernen die sehr gut. Außerdem ist es ihr täglich Brot, sie machen es am Tag mehrere male. Man hält einfach die Hand fest und dann passiert da nichts.

iTech01 
Beitragsersteller
 26.08.2021, 22:21

Ahh vielen Dank für deine Antwort! Wusste nicht, dass die Nadel gleich wieder entfernt wird. Dann klärt sich natürlich das Problem mit der Beweglichkeit :-)

Maxxismo  26.08.2021, 22:41
@iTech01

Die Kanüle steckt in dem Kunststoffröhrchen und die geschliffene Spitze schaut vorne heraus. Sobald die Vene punktiert wurde, wird die Kanüle in das Kunststoffröhrchen zurückgezogen und das Röhrchen in die Vene vorgeschoben. Wenn es drin ist, wird die Kanüle komplett rausgezogen. Dann ist nix spitzes mehr in dem Blutgefäß. 😉

https://youtu.be/eANDm1euEog

Zunächst einmal verbleibt bei peripher- venösen Zugängen die eigentliche Nadel nicht innerhalb der Vene. Die Nadel wird lediglich zur Punktion benötigt und dient als "Führungsstab", um den die Nadel umgebenden sterilen Kunstoffkatheter korrekt in der Vene zu platzieren, danach wird die Nadel entfernt und in einem speziellen, nadelstichsicheren Abwurfbehälter entsorgt (ggf. kann zuvor noch daraus der Blutzucker gemessen werden), in der Vene verbleibt jedenfalls nur der sterile Kunstoffkatheter.

Der Zugang wird mit speziellen Fixierungsplastern befestigt, ggf. kann man mit dem Infusionssystem auch noch eine sogenannte Entlastungsschlaufe legen und diese mit Pflasterstreifen auf der Haut fixieren. Sollte es einen Zug am Infusionssystem geben, so geht dieser dann nicht unmittelbar auf den Zugang sondern zunächst auf diese Schlaufe. Auch kann der Zugang ggf. zusätzlich mit einer Mullbinde befestigt werden. Sollte tatsächlich mal ein peripherer Venenzugang herausgerissen werden, dann wird diese Stelle mit einer Kompresse komprimiert und danach kommt ein Pflaster oder ein kleiner Verband drauf, gut ist.

Die Venenpunktion an sich birgt natürlich auch ein paar Gefahren, diese wären: Durchstechen oder Platzen der Vene bei der Punktion (insbesondere bei älteren Patient/innen, bei denen die Gefäße einem arteriosklerotischen Umbau unterliegen und dadurch bedingt an Elastizität verlieren), Nervenverletzungen, Fehlpunktion in eine Arterie und Infektion der Punktionsstelle bei unsauberem Arbeiten.

Mfg

Woher ich das weiß:Studium / Ausbildung

Wenn man daneben sticht, wird eben nochmal richtig gestochen ;)

Wenn der Zugang dann sitzt, wird die Nadel etwas gezogen. Nur ein dünnes/elastisches Röhrchen bleibt in der Vene. Zusätzlich wird das ganze mit einem Speziellen Pflaster fixiert.

Wenn ein Patient sich den Zugang rausreißt, ist es natürlich trotzdem blöd. Aber solange keiner rummanipuliert, passiert in der Regel nichts schlimmes.

iTech01 
Beitragsersteller
 26.08.2021, 22:24

Vielen Dank für deine Antwort! Bleibt ein Teil der Nadel weiterhin in der Haut oder wie darf ich das "wird die Nadel etwas gezogen" verstehen? Wenn ja, wieso wird sie nicht ganz entfernt?

Rettungssanitäter haben eine professionelle Ausbildung hinter sich, zudem ist meist auch ein Arzt bei diesen Einsätzen dabei, eventuell auch immer, so genau weiss ich es nicht.
Jedenfalls wissen die, wie sie ihren Job zu machen haben.

iTech01 
Beitragsersteller
 26.08.2021, 22:19

Danke aber das hilft mir leider nicht weiter :)
Das die Sanitäter Profis sind sollte glaube jedem klar sein...
Aber was ist, wenn ich als Patient aus Versehen mir so einen Zugang zerstöre?