Wieso immer Heißhunger auf Milchprodukte?

9 Antworten

Warum raucht ein Raucher? Gewohnheit. Du hast deinen Körper oft Milchprodukte gegeben, dann verlangt dieser auch nach diesen. Reduziere langsam deinen Konsum. Das Schritt für Schritt und nicht radikal.

Grüße

Warum nur versuchen Menschen sich das zu verwehren, was sie gerne mögen? Der Verstand soll gegen den Körper arbeiten, und was soll das bringen? Und was soll zur natürlichen Ernährung des Menschen gehören? Wenn wir dazu unseren evolutionären Werdegang heranziehen, müssen wir auf Aas, Würmer, Insekten, Blätter, Knollen, Nüsse und Früchte (nur afrikanische) zurückgreifen. Vielleicht noch ein bisschen Erde, wegen der Mineralstoffe und möglichst viel Bakterien, die helfen ja auch bei der Vitaminversorgung. Milch ist etwas "Neues" und viele Menschen vertragen sie nicht, andere schon. Für unsere Vorfahren scheint es vorteilhaft gewesen zu sein, dass sie über das Säuglingsalter hinaus, Milch verwerten können

Also, Milchprodukte enthalten ja mal viel Eiweiss und auch Calcium, dein Körper braucht das und hat irgendwann gelernt, dass er diese Nährstoffe aus Milchprodukten bekommt, daher verlangt er danach. Wenn du auch keine naturbelassene Biomilch trinken willst (wie zb www.lenzbauer.de), versuch es einfach mit Sojamilch oder Mandelmilch.

Natürlich ist Milch ganz ursprünglich nicht für uns gedacht gewesen, aber der Mensch braucht die Nährstoffe die darin enthalten sind, daher hat er irgendwann begonnen, Milch zu trinken, weil es damals keine Alternativen in unserer Gegend gab und der Mensch gemerkt hat, dass ihm Milch gut tut (also, die nicht verarbeitete Milch von früher). Soja usw ist ja ein importiertes Produkt, das hier ursprünglich nicht wächst. Muss man nun für sich entscheiden, ob man lieber regionale Produkte bevorzugt, oder Zeug, das einmal quer über den Erdball geschippert wurde und ggfs irgendwo die Ökosysteme durcheinander bringt....

Ausserdem ist Soja auch nicht ganz unproblematisch, da es Allergien fördern kann. Also, man kann Milch schon weglassen, aber man muss halt wissen, was man stattdessen verwenden kann, ohne einen Nährstoffmangel herbeizuführen, ein großes Problem der veganen Ernährung, weshalb man sich da gut informieren sollte.

bluekitty 
Beitragsersteller
 04.02.2014, 15:09

Nährstoffmangel, wenn man Milch weglässt? ZB? Eiweiß? Ich ess jeden Tag Fisch, Meeresfrüchte und gutes Fleisch und Eier, da brauch ich mir keine Sorgen zu machen. Sojaprodukte kommen mir nicht in's Haus :)

OeliNoeli  04.02.2014, 16:41
@bluekitty

Fisch? Das kannst du mit deinem Gewissen vereinbaren? Stichwort Überfischung oder Quecksilber. Also wenn man die Meere plündert ist das kein Problem. Und warum kein Soja?

SpookyAngie  04.02.2014, 17:49
@bluekitty

Das mit dem Mangel war jetzt eine Vermutung von mir, weil ich aus deiner Frage das so interpretiert habe, als dass du auf sehr vieles verzichtest, und da ist die Nährstoffversorgung eben schnell mal schlecht. Eiweiß ist ja zudem nur ein Beispiel, in Milch ist ja auch noch mehr drin.

Und ehrlich gesagt, das mit dem Fisch finde ich jetzt angesichts deiner Bedenken gegenüber Milch auch irgendwie unlogisch... ? Sind da nicht genausoviele Schadstoffe drin? Und das Ökosystem Meer leidet nicht drunter?

Wie wär's, wenn du mal die Theorien beiseite lässt und isst, was dir schmeckt? Milch ist gesund, und es spricht überhaupt nichts dagegen, Milch und Milchprodukte zu verzehren.

Unsere Vorfahren in der Steinzeit hätten das mit Sicherheit auch gemacht, wenn sie nur die Möglichkeit dazu gehabt hätten.

Ich halte überhaupt nichts davon, mit irgendwelchen willkürlichen Theorien eine "artgerechte" Ernährung zu postulieren. Je nachdem, wie weit du in der Evolution zurückgehst, landest du bei völlig unterschiedlichen Lebensweisen. Oder würdest du Sex abschaffen und nur die Vermehrung durch Zellteilung als "artgerecht" erklären, weil wir alle vor ein paar Milliarden Jahren mal als Einzeller angefangen haben?

Walto  04.02.2014, 10:16

Tolle Idee.

Das Industriefutter wird von allen möglichen Experten auf alle möglichen Arten dem menschlichen Geschmack mit Hilfe der ausgefeiltesten Chemie und Physik angepaßt. Das Ergebnis sind wohlschmeckende Nahrungsmittel, die aber trotzdem gräßlich ungesund sind.

Unsere steinzeitlichen Vorfahren hatten es eben nicht mit einer profitorientierten Nahrungsindustrie zu tun.

Pangaea  04.02.2014, 10:28
@Walto

Nö. Dafür mussten sie oft hungern und hatten eine durchschnittliche Lebenserwartung von unter 20 Jahren. Ich würde nicht tauschen wollen.

Walto  04.02.2014, 14:15
@Pangaea

Die niedrige durchschnittliche Lebenserwartung von unter 20 Jahren lag nach allem, was man so hört, an einer hohen Kinder- und Säuglingssterblichkeit. Es soll auch damals alte Menschen gegeben haben. Die, die heute alt werden, wollen aktive Sterbehilfe. Es kommt eben nicht nur auf die Zahl der Jahre an, sondern auch auf das Lebensglück und die -zufriedenheit.

Sie mußten oft hungern, und heute werden die Leute dick und fett und machen Diäten, hungern also genauso.

Ich würde gern mit ihnen tauschen.

Walto  04.02.2014, 14:35
@Walto

Mit den Steinzeitlern, nicht mit den Dicken.

Das weiß ich auch nicht, aber so schrecklich neu ist der Verzehr von Milchprodukten nicht. In unserem Kulturkreis macht man das schon einige tausend Jahre.

bluekitty 
Beitragsersteller
 04.02.2014, 00:33

Einige Tausend Jahre sind eine ziemlich kurze Zeitspanne, wenn man sich anschaut, wie lange es den Menschen und somit unser Essverhalten gibt.

Walto  04.02.2014, 00:37
@bluekitty

Das stimmt, aber es scheint mir doch eine lange Zeit im Hinblick auf genetische Anpassungen.

bluekitty 
Beitragsersteller
 04.02.2014, 00:38
@Walto

Ich weiß nicht - wenn man die Zeit runtereduziert und sich denkt, die Menschengeschichte würde in ein Jahr zusammengepackt - würde der Mensch erst seit vier Minuten Milch trinken. So schnell ist die genetische Anpassung nicht, zumal wir ja noch genauso funktionieren wie die alten Urmenschen damals.

Walto  04.02.2014, 00:54
@bluekitty

Es haben sich im Verlauf der Menschheitsgeschichte aber einige recht bemerkenswerte Veränderungen ergeben.

Tausend Jahre sind 50 Generationen. Da kann sich einiges verändern

Vielleicht ist es sinnvoller, von dieser Veranschaulichung wegzukommen, die aus Jahrtausenden Minuten machen. Denn ein Beweis ist das wohl nicht.

SpookyAngie  04.02.2014, 09:34
@bluekitty

Doch, unsere Verdauung hat sich schon an den Milchkonsum angepasst! In den westlichen Ländern, in denen Milchkonsum weit verbreitet ist, haben wesentlich weniger Menschen eine Laktose-Intoleranz als zb in asiatischen Ländern, in denen traditionell kaum Milchprodukte konsumiert werden.

Walto  04.02.2014, 10:09
@SpookyAngie

Das sage ich doch die ganze Zeit, daß sich unser Organismus an den Verzehr von Milchprodukten auch genetisch angepaßt hat.

Diese unterschiedliche Laktose-Intoleranzgeschichte ist natürlich en Beweis dafür.

SpookyAngie  04.02.2014, 14:27
@Walto

Meine Antwort war ja auch an bluekitty gerichtet, um deine Aussage mit einem Argument zu unterstreichen.

Walto  04.02.2014, 14:34
@SpookyAngie

Ja, das habe ich mir inzwischen auch überlegt. Die Kommentare werden nicht da eingefügt, wo man sie haben möchte, sondern hinten angefügt.

Jedenfalls danke für die "Schützenhilfe".