Wieso merken Menschen die unter einer Schizophrenie leiden nicht, dass die Gedanken plötzlich merkwürdig werden?
Wieso merken Erkrankte nicht, dass ihre Gedanken extrem unrealistisch sind, können die das nicht mehr hinterfragen?
9 Antworten
Bei einer Psychose verlieren die Menschen den Bezug zur Realität. D.h. sie sind übezeugt davon, dass ihre Vorstellungen real sind und können nicht mehr rational denken, darin besteht ja die Erkrankung der Psychose. Stell dir vor, du würdest Stimmen hören, dann würdest du wohl auch erstmal denken, die sind real und jemand redet mit dir und alle anderen sind verrückt, die das abstreiten.
Ich denke, die Einsicht kommt bei vielen erst nach einer psychiatrischen Behandlung. Wenn die Betroffenen aber wieder eine akute Phase erleiden, beginnt der Realitätsverlust von neuem.
Es soll jedoch auch Fälle geben, die ihre Krankheit zumindest bedingt erkennen.
Aber die meisten Psychotiker sind absolut überzeugt, dass ihr Denken das Richtige ist. Sie können eben nichts anderes mehr wahrnehmen.
Das ist wie mit einer Lüge die du immer und immer wieder erzählst, über Jahre - irgendwann weist du nicht mehr ob es eine Lüge war, oder wirklich passiert ist.
Genauso wie du dich manchmal fragst - hab ich das nur geträumt oder ist das wirklich passiert. Die Einbildung wird so sehr im Gehirn verankert, dass aus der Einbildung eine Erinnerung wird.
Erinnert mich irgendwie ein bisschen an inception
Erinnert mich an die Klimapanik.
DAs ist das primäre Merkmal ihrer Erkrankung. Der Verlust an Realitätsgefühl. Wenn sie wüssten, dass sie sich Dinge nur einbilden, hätten sie keine Schizophrenie.
Ein Psychiater überprüft also immer den Bezug der Realität.
Allerdings habe ich einmal in einem Lehrbuch gelesen: Wenn sich jemand einbildet, im Krieg zu leben, ist es auch dann ein Wahn, wenn wirklich Krieg ist. Dann muss man als Experte natürlich weiter nachfragen.
Ich hab einen verwandten der leidet daran.
Der hat meist keine krankheitseinsicht, das is das grosse problem.
Allerdings wenn ich ständig auf so hardcore dosen neurleptika rumlaufen würde, wüsste
ich auch nicht so recht.
Deswegen bin ich für soteria, sanfte psychiatrie wenig bis keine medikamente, wenn dann mal ruhe ist zum nachdenken und zum reflektieren und man vertrauen zu den bezugspersonen hat, (vornallem vertrauen) dann glaune ich würden die leute öfter klarer erkennen das man selber falsch liegt...
Aber wenn ich ein ärteteam ausgeliefert wäre, was mich ständig zwangsfixiert und oder depotspritzen gibt usw , wüsste ich nicht
Da die Schizophrenie eine typische psychotische Erkrankung ist, ebenso wie das Delirium, eine Manie oder eine wahnhafte Depression und eine Psychose immer mit Verlust des Realitätsbezuges einhergeht ( Wahn, Halluzination) kann ein Erkrankter sein Denken, sein Handeln auch nicht mehr real einordnen. Im Gegensatz zu einer Zwangsstörung, wobei sich hier der Betroffene der Unsinnigkeit seines Handelns bewusst ist.
Alles Gute!