Wieso spritzen Diabetes Typ 2 erkrankte Insulin?
So wie ich das verstanden habe, funktioniert der Mechanismus nicht mehr, der das Insulin in die Zellen lässt. Und dann produziert die Bauchspeicheldrüse nicht mehr Insulin usw.
aber warum spritzt man Insulin wenn der Mechanismus dennoch gestört ist?
wieso wirkt externes Insulin aber körpereigenes nicht?
danke
5 Antworten
Mit Typ 2 nimmt man zusätzlich auch ein Medikament, dass dafür sorgt, dass die Körperzellen eben doch wieder mit Insulin interagieren können. Metformin heißt das, weiß nicht genau ob das der Name des Wirkstoffes oder der Marke ist.
Tatsächlich bekommen die Leute erstmal nur Metformin, und nutzen das körpereigene Insulin erst mal weiter, spritzen also kein Insulin. Meistens funktioniert die Bauchspeicheldrüse zumindest am Anfang noch. Da spricht man dann von Nicht insulinpflichtigem Diabetes mellitus Typ 2.
Nur, wenn die Bauchspeicheldrüse dann auch nicht mehr kann, weil sie praktisch überlastet ist, werden dann auch die Leute mit Typ 2 insulinpflichtig. Metformin müssen sie aber weiter nehmen!
Vielen Dank
Der Typ-2-Diabetes beruht in erster Linie auf einem verminderten Ansprechen der Körperzellen auf Insulin. Eine zweite notwendige Voraussetzung ist eine Funktionseinschränkung der Betazellen der Bauchspeicheldrüse. Beide Faktoren alleine würden noch keinen Diabetes verursachen, aber in der Kombination resultiert eine Störung der Glukose-Homöostase.
Ganz grob vereinfacht kann man also sagen, dass die Zellen anfänglich einfach keine Lust mehr auf das produzierte Insulin haben. Als Folge sekretiert die Bauchspeicheldrüse auch weniger davon, sodass man dieses künstlich zuführen muss.
Doch, ist es.
"Bei abdomineller Adipositas und bei Patienten mit Diabetes mellitus Typ 2 liegt aber eine verminderte Amplitude der ultradianen Insulinsekretion vor, die einen Defekt des Sekretionsprozesses vermuten lässt. Mit zunehmendem Alter nimmt außerdem die Amplitude der ultradianen Oszillationen der Insulinsekretion ab. Beim Diabetes mellitus wird die hepatische Glukoseproduktion basal wie postprandial in zu geringem Ausmaß durch Insulin supprimiert. Dadurch kommt es zur Hyperglykämie."
Irgendwelche Texte kopieren, statt selbst zu antworten ... kann jeder.
Deine Aussage: „Ganz grob vereinfacht kann man also sagen, dass die Zellen anfänglich einfach keine Lust mehr auf das produzierte Insulin haben. Als Folge sekretiert die Bauchspeicheldrüse auch weniger davon, sodass man dieses künstlich zuführen muss.“
... ist trotzdem falsch.
Die verminderte Insulinsekretion entsteht nicht einfach durch die Insulinresistenz (wie du es nennst: “einfach keine Lust mehr auf Insulin haben“🤦🏻♀️).
Die Insulinsekretion erschöpft sich durch weiteren hohen Kohlenhydrat-Verzehr und die daraus resultierende extrem hohe Insulinproduktion. Die Betazellen machen dadurch peu à peu schlapp und geben den Geist auf.
Typ2-Diabetiker, die abnehmen, ihre Ernährung konsequent umstellen = sich kohlenhydratarm ernähren (Low-Carb) und sehr viel bewegen, können von Antidiabetika und Insulin wieder wegkommen (wenn noch nicht zu viele Betazellen zerstört sind).
Komischer-und trauriger-weise werden Typ2-Diabetiker in diese Richtung nicht ausreichend bis garnicht! aufgeklärt und geschult! An rechtzeitiger Entdeckung dieser Krankheit hat anscheinend auch niemand großes Interesse. Nicht umsonst wird Typ2-Diabetes meistens durch Zufall entdeckt, wenn schon schwere Folgeschäden bestehen!
Danke für die Antwort, hier sagte einer das man metformin benötigt? So wie Sie das sagen bedeutet das das zugeführtes Insulin trotzdem wirkt da nur das körpereigene nicht angenommen wird, richtig?
Nein.
Gerne :)
Ja genau, in der Regel nehmen Patienten das Medikament Metformin nach der Diagnosestellung ein und leben damit eine zeitlang sehr gut. Oft ist es so, dass das Metformin und auch dessen Dosiserhöhung nicht mehr ausreicht und dann eine entsprechende Insulintherapie gestartet werden muss.
Nicht ganz, du musst es dir eher wie einen Prozess vorstellen: Zum Ausgleich des gesteigerten Blutzuckers reagiert der Körper zunächst mit einer gesteigerten Insulinsekretion (körpereigen), was in der Folge die Insulinresistenz bei sinkender Sekretionskapazität forciert. Weil der Körper das Insulin nicht annimmt, hat die Bauchspeicheldrüse auch keine Lust mehr welches zu produzieren (metaphorisch gesprochen). Und nun ist ja deine Frage, wieso der Körper das "fremde" Insulin trotzdem annimmt?
Das geschieht aufgrund einer umfänglichen Therapie, die aus mehreren Bereichen besteht:
- Lifestyle-Änderung, d.h. insbesondere Ernährungsumstellung mit dem Ziel der Gewichtsreduktion
- Bewusste und kontrollierte Kohlenhydrataufnahme
- Körperliche Bewegung: Die körperliche Bewegung wird häufig in ihrer Bedeutung unterschätzt. Sie verbessert die Glukoseaufnahme und -verwertung in der Skelettmuskulatur, verbessert die Energiebilanz und kann so entscheidend dazu beitragen, den Blutzuckerspiegel zu senken.
Hinzu kommt der medikamentöse Teil:
- Orale Antidiabetika (verbessern die Insulinaufnahme in die Zellen!)
- Diverse Arten der Insulintherapie
Ein Zusammenspiel dieser Faktoren bewirkt, dass die Körperzellen in einem gewissen Maße wieder auf Insulin reagieren. Die Bauchspeicheldrüse hat aber ihre Produktion bereits heruntergefahren, sodass das körpereigene Insulin nur gering bis gar nicht ausreicht um den Zucker in die Zellen zu schleusen. Daher muss man auf Insulin von außen zurückgreifen.
Steigt der Zuckerspiegel im Blut, beispielsweise nach einer Mahlzeit, schütten die Inselzellen Insulin aus. Dieses Hormon fördert den Transport von Zucker aus dem Blut in die Körperzellen. Außerdem sorgt das Insulin dafür, dass die Leber und die Muskeln Zucker speichern. Gleichzeitig bremst es die Neuproduktion von Zucker in der Leber. Dadurch sinkt der Zuckerspiegel im Blut.
https://www.gesundheitsinformation.de/wie-funktioniert-die-bauchspeicheldruese.html
Wenn kein Insulin mehr produziert und abgegeben wird, führt man es per os oder subkutan zu.
Im Spital kann es auch, unter Kontrolle, über die Vene (iv) appliziert werden.
Hallihallo 🙋🏻♀️,
So wie ich das verstanden habe, funktioniert der Mechanismus nicht mehr, der das Insulin in die Zellen lässt.
>>> Ja genau, das ist die Insulinresistenz. Am
Anfang vom Typ2-Diabetes (Phase 1/2) wird aber
noch genügend Insulin produziert... dagegen wird
ein Antidiabetikum (Tabletten) genommen.
Und dann produziert die Bauchspeicheldrüse nicht mehr Insulin usw.
>>> Wenn durch kohlenhydratreiche Ernährung
durch die Insulinresistenz immerwieder sehr
viel Insulin ausgeschüttet muss, dann gibt sie
irgendwann ihren Geist auf (Phase 3/4).
Dann wird zu wenig Insulin produziert und
deshalb muss dann zusätzlich zu den Tabletten
Insulin gespritzt werden.💉💉💉💉💉
aber warum spritzt man Insulin wenn der Mechanismus dennoch gestört ist?
>>> Weil wie oben beschrieben, irgendwann zu wenig Insulin produziert wird.
wieso wirkt externes Insulin aber körpereigenes nicht?
>>> Körpereigenes Insulin wirkt genauso wie externes Insulin.
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Bei Typ2-Diabetikern, die konsequent ihre
Ernährung umstellen (zum Beispiel Low-Carb),
sich sehr viel bewegen und bis zum
Normalgewicht abnehmen ... kommt es
meistens gar nicht so weit, dass sie
Insulin spritzen müssen.
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LG ✌️🕊🇺🇦🕊🇺🇦🕊🇺🇦🕊🇺🇦🕊🕊🕊☮️
Der Körper produziert es nicht richtig, also führt man es zu. So wie wenn Asthmatiker extern Luft bekommen.
Also ist der mechanismus gar nicht gestört?
Was meinst du denn mit dem Mechanismus? Der Körper schafft es nicht selbst, also spritzt man es, ich verstehe nicht wo da das Verständnisproblem liegt.
Doch, der Mechanismus ist gestört = Insulinresistenz. Deshalb muss ein Antidiabetikum genommen werden.
>>> Nein, das ist nicht richtig.