Wieso war E-Gitarre spielen früher so gefährlich (zum Teil tödlich)?
Ein bekannter hat mir heute erzählt, dass er in seiner Kindheit zwei Kollegen verloren hat, welche beide an einem Stromschlag während dem E-Gitarren spielen gestorben sind. Das muss vor ca. 40-50 Jahren gewesen sein.
Ich habe schon andere Male von solchen Fällen gehört, jedoch kann ich mir nicht erklären, wieso es zu einem Stromschlag kommen kann.
Waren die Röhrenverstärker damals einfach noch nicht genügend ausgereift? (die Röhren werden ja so weit ich weiss mit einer recht hohen Spannung gespiesen...)
10 Antworten
Hallo, habe es selbst erlebt. War 2 Tage wegen Stromschlag im Krankenhaus zur Herzüberwachung. Das liegt an zum Teil abgeklemmten Schutzleitern und defekten Amps. Kann also auch noch heute vorkommen. Habe damals in einer Altbauwohnung gewohnt. Die Elektrik dort war noch von vor 1960!! Absolute Lebensgefahr.
Wenn am Gehäuse eines Verstärkers durch einen Fehler Spannung anliegt (bei Rührenverstärkern bis zu 800 V), dann kann dieser über das Kabel und den Erdungsdraht in der Girarre in die Saiten gelangen. Berührt man dann einen Leiter (Gesangsmikro, Heizung...) oder steht auf einer nassen Bühne, dann war's das.
Der ERdungsdrahr in der Gitarre dient NICHT dazu, "Stom abfließen zu lassen" und vor Stromunfällen zu schützen wie die Erdung an der Steckdose! Er soll Störgeräusche durch elektromagnetische Einflüsse des Musikers beseitigen, indem dieser selnst über die Saiten geeerdet wird. Insofern ist der Erdungsdraht das Stromunfall-Risiko, wenn der Verstärker defekt ist!!!
Heut zu tage mag das vielleicht in erster Linie am Amp liegen, weil die Gitarren gut verbaut sind..
Wenn man aber wenigstens einmal ne Gitarre selbstgebaut hätte oder ein sich über Gitarren informiert hätte, der hätte schon gehört, dass auch in der Gitarre eine Erdung verlegt ist.
Diese Erdung betrifft in erster Linie die Gitarrenseiten. Früher hat man sich da eher weniger Mühe gegeben (bzw. selbst an der E-Gitarre rumgebastelt), daher kam es, wenn der Amp stark genug war oft zu starken Stromschlägen (oder der Strom nicht abfließen konnte).
War es eigentlich ein Röhrenamp?
Nein Transistoramp.. Der Amp war aber heile.. Wir hatten nur die volle Ladung auf der Phase. D.h. ÜBERALL in der Wohnung war Strom drauf.. Heizungsrohre etc. ;)
Damals hatte ich einfach Glück. Die Sicherung ist natürlich nicht rausgeflogen somit hing ich ca. 7-8 Sekunden an der vollen Spannung. Bin zum Glück ohnmächtig geworden und hab mir die Klampfe beim Aufprall auf den Boden aus der Hand geschlagen. Einen Schneide-Zahn hab ich mir dabei allerdings auch rausgehauen :)
Naja, Quintessenz der Story: Bei Unsicherheit immer einen E-Check machen!!!
Dann hast du ja noch mal Glück im Unglück gehabt... Aber ich vermute dass der Amp auch kaputt war und FI-Sicherungen waren in dieser Wohnung wohl auch nicht vorhanden. Krasse Sache. Das macht mir langsam ein wenig Sorgen. Ich habe meinen Bandraum in einem uralten Zivilschutzkeller in einer Schule. Hoffe dass die Elektrik dort in Ordnung ist...
Tut dir selbst einen Gefallen und lass es besser nachprüfen. "Hoffen" ist hier echt nicht angebracht ;)
Ja, das ist leider tatsächlich passiert! Ich kenne auch 2 Fälle, bei welchen Jazzgitarristen, durch Stromschlag - auf der Bühne - ums Leben gekommen sind. Die Ursachen wurden allerdings nicht erforscht.
Ich habe mal von einem Gitarristen gelesen, der eine Super Kritik bekommen hat wegen seiner Bühnenshow. Später hat sich herausgestellt, daß er ständig elektrische Schläge von seiner Gitarre bekommen hat.
haha ^^ kann es mir zwar nur schlecht vorstellen, aber mindestens ist es eine gute Geschichte :p
Ja, die Saiten stehen tatsächlich unter Strom (aus den bereits genannten Gründen). Das Gemeine ist, dass das erst mal gar nicht bemerkt werden muss, weil die Bühne und/oder die Schuhe genug isolieren und kein Strom fließen kann. Wenn aber der arme Gitarrist dann z.B. auch noch Sänger ist und mit einer Hand ans Mikro fasst und die andere am Hals die Saiten berührt, hängt er u.U. voll zwischen Phase und Null. - Aua!
LG, Alzi.
Wenn am Gehäuse eines Verstärkers durch einen Fehler Spannung anliegt (bei Rührenverstärkern bis zu 800 V), dann kann dieser über das Kabel und den Erdungsdraht in der Girarre in die Saiten gelangen. Berührt man dann einen Leiter (Gesangsmikro, Heizung...) oder steht auf einer nassen Bühne, dann war's das.
Der ERdungsdrahr in der Gitarre dient NICHT dazu, "Stom abfließen zu lassen" und vor Stromunfällen zu schützen wie die Erdung an der Steckdose! Er soll Störgeräusche durch elektromagnetische Einflüsse des Musikers beseitigen, indem dieser selnst über die Saiten geeerdet wird. Insofern ist der Erdungsdraht das Stromunfall-Risiko, wenn der Verstärker defekt ist!!!
Heut zu tage mag das vielleicht in erster Linie am Amp liegen, weil die Gitarren gut verbaut sind..
Wenn man aber wenigstens einmal ne Gitarre selbstgebaut hätte oder ein sich über Gitarren informiert hätte, der hätte schon gehört, dass auch in der Gitarre eine Erdung verlegt ist.
Diese Erdung betrifft in erster Linie die Gitarrenseiten. Früher hat man sich da eher weniger Mühe gegeben (bzw. selbst an der E-Gitarre rumgebastelt), daher kam es, wenn der Amp stark genug war oft zu starken Stromschlägen (oder der Strom nicht abfließen konnte).