Wohnen im Gebirge, ab wie viel höhenmeter kann man Probleme mit der Atmung bekommen?

8 Antworten

Meine Stadt ist ca 300 Meter über dem Meeresspiegel. Wenn ich nun Winterurlaub in einem Bergdorf auf ca. 1500 Meter mache, merke ich dann schon etwas da der Sauerstoff vielleicht weniger ist?

Eher nicht.

Bis 1.500 m kommt es normalerweise zu keinen Mangelerscheinungen. Ab 1.500 m können bei bestimmten Erkrankungen die ersten Probleme auftreten.

Ausdauersportler absolvieren ihr Höhentraining bei etwa 2.000 bis 2.500 m.

Dünner wird die Luft zwischen 3.000 m und 5.500 m. Aber auch das ist kein Problem, da wir uns nach einer gewissen Zeit daran angepasst haben.

Richtig eng wird es ab 5500 m. Ab dieser Höhe können wir uns nicht mehr körperlich anpassen, weswegen ab dieser Höhe sowohl die körperliche als auch die geistige Leistungsfähigkeit gewaltig abnimmt. Daher gibt es oberhalb von 5.500 m keine Siedlungen von Menschen. Auch die Basislager für Bergsteiger sind stets unter 5.500 m.

Also, viel Spaß im Urlaub :-)

Alex

Normalerweise merkt man die "dünne" Luft erst so ab ca. 2500, 3000 m Höhe. Da kommt man dann etwas schneller außer Puste, wenn man läuft und hat auch in Ruhe eine höhere Atemfrequenz. Wirklich von Atemnot würde ich bei dieser Höhe noch nicht sprechen. Man merkt's halt einfach. Wenn ich allerdings z.B. einen 4000er besteige, muss ich mein Tempo schon drosseln im Vergleich zu einem 2000er. Aber ein paar Minuten Pause in einem Anstieg zu einem 4000er reichen schon, dann hat sich die Atmung wieder ein bisschen beruhigt. Wenn man in Ruhe da steht, fühlt es sich eigentlich permanent so an, als wäre man vor ein paar Sekunden eine Treppe hochgelaufen.

Die Höhenkrankheit macht sich zuerst durch Kopfweh als Leitsymptom bemerkbar. Ich selbst hatte noch nie Kopfweh vom Bergsteigen und war schon auf über 5000 m Höhe. Allerdings bin ich dabei auch immer langsam genug aufgestiegen und konnte meinen Körper über mehrere Tage hinweg an diese Höhen gewöhnen. Wenn man ohne diese Gewöhnung ganz schnell in die Höhe begibt, ist das Risiko, eine Höhenkrankheit zu bekommen, bei z.B. 3500 - 4000 m bei etwa 20 %. Unterhalb dieser Höhe ist die Höhenkrankheit deutlich seltener.

Es gibt weltweit keine dauerhaften Siedlungen oberhalb von 5000 m Höhe. Daraus kann man schließen, dass der Mensch sich an Höhen über 5000 m nicht mehr dauerhaft gewöhnen kann. Von der sogenannten "Todeszone" spricht man ab 7000 - 8000 m. Hier baut der Körper selbst in Ruhe schneller ab als er sich erholen kann.

Dass man auf 1500 m Höhe den geringeren Sauerstoffgehalt schon merkt, geschweige denn an der Höhenkrankheit erkrankt, halte ich für nahezu ausgeschlossen. Allerdings wird man in so einem Winterurlaub vielleicht zum Skifahren auch in Richtung 3000er-Marke hochgondeln und da wird man zumindest am ersten Tag noch was merken.

PS: Winterurlaub in den Bergen bedeutet natürlich auch, dass es deutlich kälter sein kann als in der Stadt und nur auf 300 m Höhe. Da ich selbst Asthmatiker bin, weiß ich, dass kalte Luft durchaus eher mal in der Lage ist, die Atemwege so zu reizen, dass eine Atemnot entsteht. Falls man so etwas hat, sollte man auf jeden Fall darauf achten, dass man die nötigen Notfallmedikamente zur Verfügung hat und bspw. durch das Tragen eines Schlauchschals die Atemluft anwärmt. Das hat aber mit der Höhe eher indirekt was zu tun.

Woher ich das weiß:Hobby

Ab 500 Metern sinkt der Sauerstoffgehalt der Luft. Wiehoch dein Körper das noch ohne Einschränkungen kompensieren kann, kommt auf die (Aufenthalts)-Zeit und den Allgemeinzustand der Betroffenen an

1500 m sind kein Problem, wenn jemand ansonsten gesund ist, selbst bei einem längeren Aufenthalt. Normalerweise merkt man da keinen Unterschied.

Avicenna89  09.09.2021, 12:28

Eher im Gegenteil: Mit der Länge des Aufenthalts geht es einem sogar eher besser, weil der Körper etwas Zeit braucht, um sich an die Höhe anzupassen. Gilt natürlich nur, solange noch keine Symptome der Höhenkrankheit auftreten ;)

Keine Sorge. Ich kenne exakt eine Person die wirklich höhenkrank ist. Ist sehr selten.