Zu viel Wind - nicht atmen können?
Als ich gestern als Beifahrer auf dem Motorrad mitgefahren bin hatte ich ein kleinen Spalt meines Helmes offen gelassen. Als die Geschwindigkeit schnell wurde ist die ganze Luft bzw. Wind durch mein Helm, gegen mein Gesicht das dauerte einige Sekunden lang und ich habe gemerkt, dass ich dabei nicht atmen konnte in diesen Sekunden. Das Atmen fühlte sich regelrecht verstopft an, es war irgendwie nicht möglich. Wodurch kommt das, dass man durch den Wind nicht atmen kann sobald man schnell fährt? Kam es davon, dass der Lufstoß quasi zu schnell und das einatmen nicht möglich war durch die Geschwindigkeit? Oder besaß dieser Wind kein Sauerstoff welches ich mir zunehmen konnte?
7 Antworten
Turbulenzen sorgten für Unterdruck, das kann hinten schon mal vorkommen. Musst du in der Regel nur die Kopfhaltung etwas ändern oder den Oberkörper etwas zur Seite neigen.
Das ist ein Schutzreflex, auch wenn ich seine Funktion nicht so ganz verstehe.
Halte Dir mal nen Föhn (am besten mit ausgeschalteter Heizung) ins Gesicht und versuche, einzuatmen.
Keine Chance!
Was mich mal interessieren würde: Angenommen, jemand würde mich fesseln und mir einen Föhn vor's Gesicht halten, dann haben wir irgendwann zwei Reflexe, die sich gegenseitig widersprechen. Würde ich dann die Luft anhalten, bis ich bewusstlos bin oder würde ich irgendwann einatmen, obwohl die Luft schnell strömt? Und wäre es wirklich "gefährlich", die schnell strömende Luft einzuatmen? Vor was schützt mich mein Körper da eigentlich?
Ich habe keine Lust, es auszuprobieren. ;-)
Interessant ist auch, dass der Reflex nicht auftritt, wenn der gesamte Körper angeströmt wird. Ich habe schon bis zu 40 Minuten in einem Windkanal bei ca. 50 m/s Strömungsgeschwindigkeit verbracht und hatte absolut keine Probleme, dort drinnen zu atmen. ;-)
Du hast den veränderten Luftdruck gespürt beim Atmen -> daher kurz Panik bekommen und es wurde nicht besser dadurch.
Kenne ich von einer Nebelfahrt: Von strahlendem Sonnenschein den Hügel hinunter in die Nebelsuppe. Langsam unterwegs und da das Visier vom Nebel die ganze Zeit beschlagen war einfach geöffnet -> ich konnte im ersten Moment die feuchte Luft nicht atmen, es war so als hätte der Hals »dicht gemacht«.
Also Visier wieder runter, normal geatmet und beim nächsten Visieröffnen war ich darauf mental vorbereitet, dann konnte ich auch die feuchte Luft einatmen (ganz normal).
Dein Körper hat nicht mit der veränderten Situation gerechnet, daher der Reflex des »dicht machens«.
Vielleicht warst du es einfach nicht gewohnt und kam etwas überraschend. Fallschirmspringer atmen ja schließlich auch während sie fallen.
Stimmt. Daran habe ich nicht gedacht.
Das Problem tritt meines Wissens nach nicht auf, wenn der gesamte Körper angeströmt wird.
Du hast in deinem Helm durch den geöffneten Spalt Verwirbelungen der Luft. In den Wirbeln gibt es Bereiche mit Unterdruck, das der Grund warum Flugzeuge überhaupt fliegen können.
Du musst nun gegen den Unterdruck atmen, das ist relativ schwer bis unmöglich. Abhilfe schaffen kann hier den Helm zu schließen oder den Kopf zu drehen.
In der Luft sind nur 21% Sauerstoff, es kommt quasi nicht vor das der Volumenanteil sich verändert. Und selbst wenn hättest du ja noch die andere Bestandteile der Luft wie Stickstoff usw. einatmen können.
Beim Integralhelm trifft kein Luftstrom direkt auf den Mund, es entsteht also kein Überdruck. Die Stimmritze hat damit überhaupt nichts zu tun.
Nein, das ist nicht der Grund.
Du machst instinktiv die Stimmritze zu und Du traust Dich überhaupt nicht mehr, sie aufzumachen.