Zwangseinweisung eines Psychopathen

11 Antworten

Ein Psychopath ist etwas ganz, ganz anderes, als ein Psychotiker. Ein Psychopath hat eine antisoziale Persönlichkeitsstörung und ist quasi ein "Charakterschwein". Ein Psychotiker, also ein Mensch, der an einer Psychose leidet, hat eine verschobene Wahrnehmung der Realität. Häufige Symptome sind Verfolgungswahn, Mißtrauen, Stimmen hören, Denkstörungen, Gefühl der Entkörperung. Dafür kann er nichts, das ist eine Stoffwechselstörung im Gehirn, die man mit Medikamenten und anderen Therapien gut behandeln kann. Organische Ursachen kommen auch in Betracht, z.B. ein Hirntumor. Deshalb müssen die Patienten auch bei der Diagnostik in die Röhre. Ist Dein Vater ein Psychopath, habt ihr alle die "Arschkarte" gezogen, da kann man nix machen. Hat Dein Vater eine Psychose, sollte er schleunigst in die Klinik. Es gibt den sozialpsychiatrischen Dienst vom Gesundheitsamt, der kommt, um sich die Person anzuschauen. Das Ordnungsamt kann man auch einschalten. Es gibt auch die Möglichkeit, beim Amtsgericht eine Betreuung für die kranke Person zu beantragen. Die Betreuungsperson soll dem Kranken helfen, ihn unterstützen und Schaden abwenden. Das heißt, wird der Kranke kränker und kränker kann man eventuell eine Zwangseinweisung wegen Gesundheitsgefährdung erwirken. Das würde ich tun, die Verantwortung an jemanden fähigen abgeben, die Familie ist doch emotional sehr belastet und kann oft nicht neutral entscheiden, weil man den Kranken immer wieder schützt und alles runterspielt, nicht die Polizei ruft und so unbewußt von der Vorstellungswelt des Kranken dominiert wird. Viel Glück bei allem, meinen Respekt, dass Du Dich so um Deinen Vater kümmerst. Ich mache gerade das selbe mit meinem erwachsenen Sohn durch, der auch erkrankt ist. Grüße!

Ich muß jetzt einfach nochmal schreiben, weil Dein Problem mir den ganzen Tag keine Ruhe läßt. Ich bin ja heute zufällig beim googlen hierhin geraten und hab mich dann angemeldet, extra um Dir zu antworten. Also was mir noch durch den Kopf ging: Psychopathen kann man nicht heilen, die landen entweder im Knast oder in Führungspositionen. Wie gesagt ist das keine richtige Krankheit, sondern ein "mieser Charakter" sozusagen, aber auch diese Menschen haben sich nicht selbst gemacht. Deshalb nehme ich an, dass Dein Vater eine Psychose hat, sonst wäre nicht von Zwangseinweisung die Rede. Du sagst, Dein Vater schauspielert und manipuliert. Es ist gut möglich, dass er sich einfach an manches nicht erinnern kann, dass er "normale" Phasen zwischen den Schüben hat oder dass sein Verfolgungswahn sich nur auf gewisse Leute(Dich?) bezieht. Seine Augen, Ohren, das Fühlen, Schmecken und Riechen sind ganz gesund, aber sein Gehirn interpretiert die Reize falsch. So wird ein freundliches Lächeln oder ein neutraler Gesichtsausdruck zu einer böse grinsenden Fratze, ein fröhliches Lachen zu einem teuflichen Gelächter. Wie in einem Horrorfilm. Und wenn die Mitmenschen sagen, dass man spinnt, man selber aber denkt, ich weiß doch, was ich sehe und höre, ich bin doch nicht blöd, dann ist das genau so wie in einem Psychothriller ein ganz böser Trip, eine riesige Verschwörung. Dein Vater lebt in der Hölle und steht mit dem Rücken zur Wand. Er hat große Angst und er wehrt sich, um zu überleben. Er hat keinen schlechten Charakter, sondern er reagiert auf eine Bedrohung. So eine Psychose entsteht bei Menschen, die dünnhäutig sind, also nicht die besten Nerven haben, durch Streß oder eine länger anhaltende Krise mit vielen Problemen. Dann wird man (das Gehirn) "verrückt", um sich selbst zu schützen, weil die Realität, die Krise, nicht mehr zu bewältigen ist. Oder sie entsteht bei Sucht (Alkohol, Drogen), oder hat eben körperliche Ursachen, wie eine Hirnverletzung oder Krebs. Dass ein Erkrankter keine Einsicht in seine Krankheit hat, ist ein normales Symptom. Das macht es so schwer, zu behandeln. Das PsychKG sagt, der Kranke hat das Recht, sich nicht behandeln zu lassen. Leider droht oft der soziale Abstieg, das Gehirn wird immer mehr in Mitleidenschaft gezogen und je länger es dauert, desto schwieriger wird es zu heilen. Ganz zu schweigen von dem Leiden der Familie, die oft selbst drüber krank wird mit Depressionen und so weiter. Mein Tipp nochmal an Dich: setz Dich mit dem sozialpsychiatrischen Dienst Deines Kreises (googlen) in Verbindung und ruf immer schön die Polizei, wenn er austickt. Anders geht es nicht. Man hilft einem Familienmitglied wo man kann, wenn es krank ist, aber man kann sich nicht terrorisieren und das Leben kaputt machen lassen, da hat keiner was davon. Es ist unglaublich schwer, etwas zu bewirken, eben wegen der Gesetzeslage. Macht er Andeutung über Selbstmord oder Gewalt gegen andere ist das ein Ansatzpunkt, direkt die Polizei rufen! Und zwar immer wieder, die stellen sich nämlich auch oft doof an. 1 bis 4 Menschen von 100 erkranken im Laufe ihres Lebens an einer Psychose. Damit ist die Krankheit häufiger als Diabetes! Leider ist beim Großteil der Menschen (also auch bei Polizisten!) kein Wissen über die Krankheit vorhanden. Schizophrenie ist eine Form davon und die meisten Leute denken immer noch, das sei eine Persönlichkeitsspaltung wie bei Dr. Jekyll und Mr. Hide. Sowas aber ist eine multiple Persönlichkeit. Bei Schizophrenie ist der eigene Charakter des Menschen immer noch derselbe. Er erlebt halt nur was anderes als "Gesunde" und wehrt sich. Das Beste, was Du machen kannst, ist, Dich selbst so gut wie möglich über die Krankheit zu informieren, damit Du solch unwissenden Menschen (wie z.B. der Polizei!) alles erklären kannst. Ich wünsch Dir, Euch ganz viel Glück, Kraft und alles, alles Gute! Ich bewundere Dich, dass Du Dich in Deinem jungen Alter so um Deine Familie sorgst!

daviddaniel 
Beitragsersteller
 08.03.2012, 22:15

Vielen Dank für die ausführliche Antwort. Es ist tatsächlich so wie sie es beschrieben. Gewalt gegen mich hat er noch nie angewandt oder auch nur erwähnt. Er sagt ich bin etwas heiliges für Ihn. Es sind andere Menschen die er terrorisiert und das macht mich wütend, weil er immer und zwar immer damit durchkommt. Er verbringt viel Zeit damit Rachepläne und so weiter zu schmieden. Es sind immer andere Leute an seinem Unglück schuld, dabei ist er selbst immer Schuld gewesen. Das ganze begann auch als sich meine Mutter von Ihm getrennt hat. Durch das ganze ist ein normaler Alltag nicht mehr möglich. Deswegen kommt nur eine Zwangsanweisung in Frage. Ich habe auch veranlassen können das er all eine Ärzte die Ihn behandeln wechseln wird, da ich auch diesen schon lange nicht mehr vertraut habe. Eine Zwangsanweisung wird dann auch in den nächsten Tagen durchgesetzt. Ich hoffe es wird helfen. Noch Mal Vielen Dank.

Johnny168  23.12.2020, 15:50
@daviddaniel

Solche Leute brauchen ständig einen Krieg. Ohne ihn und ohne das Quälen von an deren sind sie nichts. Solche Personen läßt man oft über einen sehr langen Zeitraum gewähren. Ich weiß nicht warum. Sie begehen Verbrechen an der Menschlichkeit und kommen durch damit. Hier gibt es meiner Meinung nach ein Versagen der Polizei, die eher den Lügen solcher Irrer glauben und dich links liegen lassen.

Als Familienmitglied ersten Grades hast du die Möglichkeit das zu veranlassen. Die unterstützung der Psychiaterin wäre gut, aber wenn sie keine Fremd- oder Selbstgefährdung sieht?

http://de.wikipedia.org/wiki/Zwangseinweisung

Der Wikipedia Artikel geht da auf viele Aspekte ein.

Mithilfe des Hausarztes habe ich** in einer akuten Notsituation** auch so etwas veranlasst, ich war erstaunt, wie einfach das war - ich habe heute noch ein mieses Gefühl dabei, obwohl die Situation so eskalierte, das wir diesen Schritt gehen mussten. Die Familie war hinterher für zehn Jahre im internen Kriegszustand.

Und wie du das Krankheitsbild beschreibst, wirst du zur Zielscheibe deines Vaters werden. Wenn er manipulativ und schauspielerisch so gut ist, wie du ihn beschreibst, dann musst du auch damit leben, dass er gezielt Schritte gegen dich einleiten wird...

Das wirst du kaum schaffen. Wenn er nicht grade akut jemanden bedroht oder sich selbst gefährdet, dann ist eine Zwangseinweisung nicht denkbar.

http://www.familienstuerme.de/erklaerung/zwangseinweisung.html schau hier mal nach. So einfach ist es heute zum Glück nicht mehr! Was mich interessieren würde, wieso hat die Psychaterin deines Vaters ihre ärztliche Schwiegepflicht verletzt und dir diese Auskunft gegeben. Wenn es so ist wie sie es dir geschildert hat, frag ich mich warum sie dann nicht die notwendigen Schritte einleitet. Wenn du der einzige in der Familie bist der die Situation überblickt dann setze dich mit der Ärztin zusammen und unternehmt was.

daviddaniel 
Beitragsersteller
 29.02.2012, 20:57

Naja für mich war es Offensichtlich, da hat schon eine kurze Unterhaltung gelangt und ich wusste was Sache ist. Sie sagt sie kann Ihn nicht einweisen lassen und das ist es auch was mir auf den Nerv geht das deutsche Gesetzt stellt da Steine in den Weg.

anni51  29.02.2012, 21:07
@daviddaniel

Wenn du dir vor Augen hälst wieviel Missbrauch mit diesen Zwangseinweisungen betrieben wurde, kannst du eine strenge Rechtssprechung nachvollziehen. Da wurde so mancher unliebsamer Zeitgenosse mal eben weggesperrt. Und wenn er sich dagegen gewährt hat, wurde das als Zeichen seiner kranken Psyche genommen und er wurde ,,Ruhiggestellt".