Hey,

ich habe soeben deine Antwort auf meine Frage gesehen und deine eigene Situation durchgelesen.

Ich denke schon, dass das was du aktuell beschreibst psychosomatisch bedingt ist. So ging es mir auch, nur das ich statt Halsschmerzen Zahnschmerzen habe. Aber dieses ständige Aufstoßen kenne ich ebenso.

Die ganzen Untersuchungen haben nichts ergeben, was ebenfalls darauf schließen lässt. Wobei es einen nicht wirklich beruhigt, ich kenn das. Ich hätte lieber eine Diagnose als die Aussage "Da ist nichts." oder "Das ist sicherlich psychisch bedingt."

Du hast geschrieben, dass du dir einen Psychologen suchst und meiner Meinung nach ist das der beste Schritt. Es tut mir leid das du aktuell alleine da durch musst. Ich habe zum Glück meine Eltern die extrem verständnisvoll sind und auch wissen was los ist.

Ein kleiner Tipp von meinem Psychologen: Führe ein Symptom-Tagebuch. Schreibe alles auf was du fühlst an Symptomen und wann das auftritt und am besten auch notieren wie deine psychische Lage in dem Moment ist. Ich habe das per Stimmungstabelle gemacht, einfach 3 mal täglich meine Stimmung von 1-10 ankreuzen und wenn meine Symptome auftreten mach ich statt einem X ein Dreieck rein und notiere kurz welches Symptom es war.

Das wird den Einstieg unglaublich erleichtern und irgendwann erkennt man auch Schema. Ich weiß zum Beispiel mittlerweile das ich zu Schwindel und Übelkeitsattacken neige wenn es mir schlecht geht. Leider kommen aber immer neue Dinge dazu die mich verunsichern. Dafür aber das Tagebuch.

Ich hoffe du fühlst dich bald besser und wenn du mal ein offenes Ohr brauchst, von jemandem der in der gleichen Situation steckt, kannst du mir gerne eine Nachricht schreiben.

Vergiss das Atmen zwischendurch nicht. Das ist mein größter Fehler. Einfach Mal 10 Minuten am Tag hinsetzen und nur Atmen. Mach dir klar, dass egal durch was du durch gehst und egal was für Symptome du grade verspürst, du wirst es da durch schaffen.

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Hallo!

Ich bin soeben über deine Frage gestolpert und wollte direkt Mal meinen Senf dazu geben; So als jemand der grade in der Zeit steckt wo man wieder zunehmen muss weil das Essen vorher nicht geklappt hat.

Ich war auf einem Gewicht von knapp 53kg mit einer Körpergröße von 166cm. Damit war ich grade so noch im "Normalbereich" was meinen BMI anging, aber jeder um mich herum hat bereits Sprüche gebracht wie "Gott, du bist viel zu dünn geworden". Lustigerweise hab ich das am Anfang selbst nicht bemerkt. Erst als ich dann einfach umgekippt bin weil ich gar nicht mehr gegessen habe ist mir aufgefallen wie extrem es geworden ist.

Ich persönlich musste die ersten Tage Tabletten nehmen weil ich 1. kein Hungergefühl mehr hatte und 2. mein Magen normale Portionen einfach nicht mehr gewöhnt war. Mir wurde sofort übel. Ich habe Tabletten vom Hausarzt bekommen die nicht im Magen wirken sondern im Gehirn, die haben wirklich super geholfen.

Und was das Essen angeht, versuch es doch einfach erstmal mit kleinen Portionen, so hab ich das auch gemacht. Ich habe statt 3 Mahlzeiten am Tag 5 gegessen, die aber kleiner waren und somit leichter runter gegangen sind. Das ist super für die Eingewöhnungsphase. Irgendwann kommt dann der Hunger wieder, vielleicht nicht Appetit, aber der Hunger definitiv.

Mein Hausarzt hat außerdem eine Espressotasse voll Hühnersuppe verschrieben. Klingt lustig aber war genial. Ich weiß nicht ob du Suppe magst, aber ich sollte eine kleine Tasse vor jeder Mahlzeit zu mir nehmen, das regt den Hunger an und selbst wenn es dann mal eine Mahlzeit lang nicht bis zum leeren Teller klappt hast du wenigstens durch die Suppe deine Mineralien etwas abdecken können.

Und am wichtigsten: Sprich mit jemandem. Ich habe bitterlich geweint als ich das erste Mal mit meinem Papa über meine Magersucht gesprochen habe (obwohl mir nicht mal klar war das es eine ist). Und mein Therapeut weiß auch bescheid. Jedes kleinste bisschen psychischer Stress kann mich super schnell zurück werfen, deshalb ist es wichtig das man auch andere Menschen hat die einen daran erinnern auch dann zu essen wenn man es eigentlich grade nicht will.

Ich wünsche dir viel Erfolg bei der Genesung und wenn du doch noch Mal mit jemandem sprechen magst, bin ich gerne immer für ein Gespräch bereit.

Liebe Grüße.

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