Hallo, ich weiß nicht ob ich dir helfen kann, aber ich wollte deinen Text nach dem Lesen nicht einfach wegklicken, weil ich bis zu einem gewissen Grad schon selbst auch ähnliche Erfahrungen gemacht habe.
Ich hatte vor ca. 5 Jahren zum ersten Mal eine Panikattacke, später immer wieder und die Abstände dazwischen wurden immer kürzer. Ich hatte damals auch wahnsinnige Angst davor, dass ich verrückt werde und Schizophrenie bekomme, vor allem auch weil meine Tante Schizophrenie hat und ich lange Zeit total Angst hatte, dass das in meinen Genen liegt und mir auch passieren wird.
Ich bin hochsensibel und habe im Vergleich zu vielen meiner Mitmenschen einen außergewöhnlich guten Geruchsinn. Und ich hatte Mal etwas erlebt, das denke ich eine Geruchshalluzination war. Ich habe plötzlich einen Geruch wahrgenommen, den außer mir keiner riechen konnte, und dessen Herkunft wir auch nicht ausfündig machen konnten. Es war bei mir zuhause und plötzlich roch es total nach einer Mischung aus Verwesung und verbranntem Haar – das war das Ekligste was ich je gerochen habe, so heftig dass ich mir eine einparfümierte FFP2 Maske aufgesetzt habe und wir mitten in der Nacht zu meinem Freund gegangen sind, weil ich nicht zuhause bleiben wollte.
Ich kann mir vorstellen dass das mit den Stimmen sehr beängstigend ist. Ich habe sowas auch Mal erlebt beim Einschlafen und hatte danach totale Angst dass ich jetzt wirklich spinne, bis ich drauf gekommen bin, dass das „nur“ luzides Träumen war.
Da ich weder Ärztin, noch Psychologin bin, kann ich dir natürlich jetzt auch nicht sagen was du hast und was du tun sollst. Aber vielleicht hilft es dir, wenn ich dir erzähle was bei mir los war. Also ich bin wie gesagt hochsensibel und stand zu der Zeit unter großem psychischen Stress. Du leidest offenbar auch unter psychischem Stress wegen dem Mord an deiner Freundin und dem Tod deines Freundes und vielleicht auch noch anderen Dingen.
Diese enorme Belastung beeinträchtigt vielleicht deine Wahrnehmung. Ich war bei mir selbst auch irgendwie erstaunt, was die Psyche alles an körperlichen Sachen auslösen kann, wenn es ihr nicht gut geht. Ich hatte auch damals oft komische Erlebnisse, wo ich mir 100% sicher war, dass das nicht real ist nachdem mein Onkel mit nur 53 Jahren gestorben ist. Ich kann dich voll verstehen dass dich das alles extrem verunsichert. Ich dachte damals dauernd, dass ich viel lieber zB Zahnschmerzen oder Kopfschmerzen hätte, als diese Angst, weil es einen total steuert und man das Gefühl hat nicht mehr Herr seiner eigenen Gedanken ist.
Bei mir ist das Ganze erst besser geworden, als der Stress weniger wurde. Das war leider ein langer Weg und ist alles andere als einfach, weil man erst lernen muss, seine Gedanken zu kontrollieren und das ist viel einfacher gesagt als getan. Ich möchte dir ans Herz legen, nicht aufzugeben. Mir hat es bedingt geholfen, wenn ich mir selbst innerlich in so einer Situation immer vorgesagt habe „ich bin stärker als diese dämliche Angst, ich habe bisher alle Panikattacken überlebt, ich lass mich von so lächerlichen Gedanken nicht fertig machen“ usw. Und sofort für Ablenkung zu sorgen, sobald ich in so einem Gedankenstrudel gefangen war.
Ich hoffe dass das Ganze bei dir so schnell wie möglich besser wird. LG