Angst vor Schizophrenie und Wahngedanken?
Heute, 12:23
Hallo,
ich bin 18 Jahre alt und wurde vor ca. 3 Jahren mit einer GAS, Panikstörung und Zwangsstörung diagnostiziert.
Ich war zu der Zeit ca. 4 Monate in der Psychiatrie und habe dort meine Probleme sehr gut in den Griff bekommen.
Seit einigen Monaten habe ich eine Angst, die mal weniger und mal mehr extrem auftritt, von der ich glaube, dass sie auch mit der Zwangsstörung Hand in Hand geht.
Ich habe extrem Angst davor schizophren zu sein oder an Wahngedanken zu leiden. Diese Angst besteht schon relativ lange aber vor etwa 3 Monaten kam dann auch noch hinzu, dass ich immer, wenn ich an die Angst gedacht habe (was sehr häufig ist), mir vorgestellt habe Stimmen zu hören. Das ist wie als würden sie sich vor allem in meinem rechten Ohr abspielen. Ich weiß, dass sie nicht echt sind, und es ich kann sie "manipulieren" indem ich daran denke, dass sich die Stimme anders anhören könnte etc. aber ich habe trotzdem extrem Angst davor.
Dazu kam gestern Abend noch, als ich grade dabei war einzuschlafen, dass ich meine Augen kurz geöffnet habe und mir eingebildet habe, dass jemand vor mit steht, was mich sehr sehr erschreckt hat. Diese "Gestalt" war nicht mal eine Sekunde da und trat danach auch nicht mehr auf, dennoch hat dieses Erlebnis meine Angst vor den Wahngedanken wieder extrem aufgerollt.
Dazu sollte ich vielleicht sagen, dass in den letzten Wochen eine gute Bekannte von mir ermordet und ein Freund von der Arbeit an einer Hirnblutung gestorben ist, was mich extrem mitgenommen hat und immer noch tut (vor allem der Mord meiner guten Freundin).
Gesprochen habe ich darüber auch schon mit meinem Therapeut, der kein Arzt ist und mich daher auch nicht diagnostizieren kann, was er auch nicht machen würde, da er sagt, dass das mit meiner Angst und Zwangsstörung zusammenhängt, wobei dieses Gespräch auch vor dem gestrigen Erlebnis stattfand.
Ich hatte früher auch große Vergiftungsängste, weshalb ich nichts getrunken oder gegessen habe, was ich nicht selber 24/7 "bewacht" habe. Dabei war egal, welche Person es war. Meine Freundin, meine Mutter und meine Familie habe ich auch nicht mit meinem Zeug allein gelassen und wenn es mal passiert ist, habe ich diese Sachen nicht mehr konsumiert. Diese Angst ist komplett weg (zumindest bei meiner Freundin und Familie).
Als letztes muss ich noch sagen, dass ich ein relativ gutes Gehör habe, was es mir ermöglicht auch z.B. beim Duschen oder durch mehrere Wände das ein oder andere Wort oder Geräusch höre, wo ich mir dann auch oft denke, ob ich mir diese Geräusche doch nur einbilde, woraus noch mehr Angst resultiert.
Alles in allem hat mich am meisten die "Halluzination" gestern Abend verunsichert, wegen der ich jetzt auch auf dieses Forum zurückgreife, da dadurch die extreme Angst vor Wahngedanken wieder sehr present ist.
Ich hoffe, dass mich bald schon eine Antwort erreicht und wünsche allen die das hier lesen einen schönen Tag.
Liebe Grüße
4 Antworten
Hallo, ich weiß nicht ob ich dir helfen kann, aber ich wollte deinen Text nach dem Lesen nicht einfach wegklicken, weil ich bis zu einem gewissen Grad schon selbst auch ähnliche Erfahrungen gemacht habe.
Ich hatte vor ca. 5 Jahren zum ersten Mal eine Panikattacke, später immer wieder und die Abstände dazwischen wurden immer kürzer. Ich hatte damals auch wahnsinnige Angst davor, dass ich verrückt werde und Schizophrenie bekomme, vor allem auch weil meine Tante Schizophrenie hat und ich lange Zeit total Angst hatte, dass das in meinen Genen liegt und mir auch passieren wird.
Ich bin hochsensibel und habe im Vergleich zu vielen meiner Mitmenschen einen außergewöhnlich guten Geruchsinn. Und ich hatte Mal etwas erlebt, das denke ich eine Geruchshalluzination war. Ich habe plötzlich einen Geruch wahrgenommen, den außer mir keiner riechen konnte, und dessen Herkunft wir auch nicht ausfündig machen konnten. Es war bei mir zuhause und plötzlich roch es total nach einer Mischung aus Verwesung und verbranntem Haar – das war das Ekligste was ich je gerochen habe, so heftig dass ich mir eine einparfümierte FFP2 Maske aufgesetzt habe und wir mitten in der Nacht zu meinem Freund gegangen sind, weil ich nicht zuhause bleiben wollte.
Ich kann mir vorstellen dass das mit den Stimmen sehr beängstigend ist. Ich habe sowas auch Mal erlebt beim Einschlafen und hatte danach totale Angst dass ich jetzt wirklich spinne, bis ich drauf gekommen bin, dass das „nur“ luzides Träumen war.
Da ich weder Ärztin, noch Psychologin bin, kann ich dir natürlich jetzt auch nicht sagen was du hast und was du tun sollst. Aber vielleicht hilft es dir, wenn ich dir erzähle was bei mir los war. Also ich bin wie gesagt hochsensibel und stand zu der Zeit unter großem psychischen Stress. Du leidest offenbar auch unter psychischem Stress wegen dem Mord an deiner Freundin und dem Tod deines Freundes und vielleicht auch noch anderen Dingen.
Diese enorme Belastung beeinträchtigt vielleicht deine Wahrnehmung. Ich war bei mir selbst auch irgendwie erstaunt, was die Psyche alles an körperlichen Sachen auslösen kann, wenn es ihr nicht gut geht. Ich hatte auch damals oft komische Erlebnisse, wo ich mir 100% sicher war, dass das nicht real ist nachdem mein Onkel mit nur 53 Jahren gestorben ist. Ich kann dich voll verstehen dass dich das alles extrem verunsichert. Ich dachte damals dauernd, dass ich viel lieber zB Zahnschmerzen oder Kopfschmerzen hätte, als diese Angst, weil es einen total steuert und man das Gefühl hat nicht mehr Herr seiner eigenen Gedanken ist.
Bei mir ist das Ganze erst besser geworden, als der Stress weniger wurde. Das war leider ein langer Weg und ist alles andere als einfach, weil man erst lernen muss, seine Gedanken zu kontrollieren und das ist viel einfacher gesagt als getan. Ich möchte dir ans Herz legen, nicht aufzugeben. Mir hat es bedingt geholfen, wenn ich mir selbst innerlich in so einer Situation immer vorgesagt habe „ich bin stärker als diese dämliche Angst, ich habe bisher alle Panikattacken überlebt, ich lass mich von so lächerlichen Gedanken nicht fertig machen“ usw. Und sofort für Ablenkung zu sorgen, sobald ich in so einem Gedankenstrudel gefangen war.
Ich hoffe dass das Ganze bei dir so schnell wie möglich besser wird. LG
"Stress weniger" kann man auch damit erreichen, dass man dem Körper mehr Magnesium zuführt, weil dies gegen die körperlichen Auswirkungen von Stress hilft.
Gerade bei hochsensiblen Menschen wäre das wichtig.
Ich würde Deinem Therapeuten zustimmen, Deine jetzigen gesteigert Ängste hängen mit Deiner GAS zusammen. Nach den Ereignissen in Deinem Freundes- und Bekanntenkeis bist Du sicher damit zusätzlich noch schwer belastet.
Ich glaube jeder kennt auch die Situation, das man glaubt es stände jemand fremdes im Zimmer und man erschreckt bei dem Gedanken. Das ist auch noch keine ernst zu nehmende Halluzination. Und das man durch einiger Wände ein Geräusch hört, ist schon unwahrscheinlich und Du meinst ja auch das es eine Einbildung sein kann. Geräusche im Haus sind ja auch normal.
Aber Du bist noch klar im Geist und kannst Deine Erlebnisse mit dem evtl. Stimmenhören beobachten und beinflussen, wie Du sagst. Da hast sicher keine Schizophrenie und Wahngedanken. Es sind nur die Ängste davor, wie Du es selbst auch so siehst.
So lange Du all diese Dinge mit Abstand beobachten kannst, ist alles in Ordnung. Mit Deinen gesteigerten Ängsten jetzt bestens umzugehen ist Deine Aufgabe.
Was u.a. hilft und empfohlen ist:
https://www.gesundheitsinformation.de/generalisierte-angststoerung.html
Entspannungsverfahren wie autogenes Training oder progressive Muskelentspannung sowie Atemübungen können helfen, sich zu entspannen und mit Stress besser umzugehen. Sie werden oft auch im Rahmen psychotherapeutischer Behandlungen eingesetzt.
Selbsthilfe: In Selbsthilfegruppen besteht die Möglichkeit zum Austausch mit anderen Betroffenen. Manchen Menschen hilft es auch, sich gut über die Erkrankung zu informieren – ob mit Büchern, Broschüren oder im Internet.
Atem- Meditation, wenn Du es nicht schon tust, würde Dir helfen Dich zu beruhigen und Du lernst auch dabei Deine Angst zu beobachten und Deine Gedanken die die Angst auslösen. Dann bekommst Du mehr Abstand dazu. Je mehr Du übst um so stärker wirst Du um Deine Gedanken und Ängste in den Griff zu bekommen.
Es heißt Herrschaft über den Geist erlangen. Noch ist Dein Geist wild, wie ein ungezähmter wilder Elefant, der Dich verletzten kann. Wenn Du ihn tranierst, dann wird er zahm und wird Dir dienen können, statt Dich zu verletzten.
https://www.youtube.com/watch?v=qzRisTN-aYM
Nimmst Du zu Deinen übrigen Medikamenten auch Vitamin-B-Komplex und Magnesium? Die sind höchst wichtig dafür, dass unsere Psyche überhaupt vernünftig funktionieren kann.
Durch Stress werden diese beiden Stoffe leider recht schnell aufgebraucht und müssen dringend ersetzt werden. Meist geht das schlecht über die Nahrung.
Wenn Du Salzhunger hast, gib dem nach, aber nimm normales Salz, nichts mit Nitritpökelsalz (Salami, Schinken) oder Glutamat (Paprikachips).
Ich würde Deinem Therapeuten zustimmen, Deine jetzigen gesteigert Ängste hängen mit Deiner GAS zusammen. Nach den Ereignissen in Deinem Freundes- und Bekanntenkeis bist Du sicher damit zusätzlich noch schwer belastet.
Ich glaube jeder kennt auch die Situation, das man glaubt es stände jemand fremdes im Zimmer und man erschreckt bei dem Gedanken. Das ist auch noch keine ernst zu nehmende Halluzination. Und das man durch einige Wände ein Geräusch hört, ist eher unwahrscheinlich und Du meinst ja auch das es eine Einbildung sein kann. Aber Geräusche im Haus sind ja auch normal.
Du bist noch klar im Geist und kannst Deine Erlebnisse mit dem evtl. Stimmenhören beobachten und beinflussen, wie Du sagst. Da hast sicher keine Schizophrenie und Wahngedanken. Es sind nur die Ängste davor, wie Du es selbst auch so siehst.
So lange Du all diese Dinge mit Abstand beobachten kannst, ist alles in Ordnung. Mit Deinen gesteigerten Ängsten jetzt bestens umzugehen ist Deine Aufgabe.
Was u.a. hilft und empfohlen ist:
https://www.gesundheitsinformation.de/generalisierte-angststoerung.html
Entspannungsverfahren wie autogenes Training oder progressive Muskelentspannung sowie Atemübungen können helfen, sich zu entspannen und mit Stress besser umzugehen. Sie werden oft auch im Rahmen psychotherapeutischer Behandlungen eingesetzt.
Selbsthilfe: In Selbsthilfegruppen besteht die Möglichkeit zum Austausch mit anderen Betroffenen. Manchen Menschen hilft es auch, sich gut über die Erkrankung zu informieren – ob mit Büchern, Broschüren oder im Internet.
Atem- Meditation, wenn Du es nicht schon tust, würde es Dir helfen Dich zu beruhigen und Du lernst auch dabei Deine Angst zu beobachten und Deine Gedanken die die Angst auslösen. Dann bekommst Du mehr Abstand dazu. Je mehr Du übst um so stärker wirst Du, sodass du Deine Gedanken und Ängste in den Griff bekommst.
Es heißt Herrschaft über den Geist erlangen und ein Vergleich dazu: Noch ist Dein Geist wild, wie ein ungezähmter wilder Elefant, der Dich verletzten kann. Wenn Du ihn tranierst, dann wird er zahm und wird Dir dienen können, statt Dich zu verletzten.
https://www.youtube.com/watch?v=qzRisTN-aYM