Die professionelle Mehrheitsmeinung ist, dass Alkoholismus nicht heilbar ist; die Minderheitsmeinung geht von einer Rückentwicklung der Sucht nach 7 bis 10 Jahre Trockenheit aus.

Die Chancen, dass jmd dauerhaft trocken bleibt (also die Krankheit zum Stillstand kommt) hängen sehr viel von der Behandlung ab:

  • nur Entzug: 5-10 %
  • Entzug und Entwöhnugstherapie (2-4 Monate meist stationäre Behandlung): 40-50 %
  • Selbsthilfegruppen: (AA, Kreuzbund, Blaues Kreuz): Erhöhen auf jeden Fall die Chancen erheblich nochmals

Muss das Dein Freund alles wissen ? Nee, muss er nicht; er muss nur aus freiem Antrieb die nächste Suchtberatungsstelle (Kommune, Landkreis, Caritas, Diakonie, Krankenhäuser mit psychiatrischer Abteilung) aufsuchen; die leiten ihn dann schon.

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Du hast den neurobiologischen Wesensinhalt des Abhängigkeitssyndrom schlicht nicht verstanden, oder nicht gelesen; ich habe keine Ahnung, wo Du Dich mit was monatelang beschäftigt hast ?! Völlig unabhängig von der Frage, wie es zu der Krankheit gekommen ist, ist ihre neurobiologische Existenz nun mal vorhanden.

Soweit die naturwissenschaftliche Seite.

Zum Rest Wie kommst Du darauf, dass sich irgendjemand die Krankheit Sicht freiwillig antut ? Wo steht das ? Wer sagt das ?

Tut sich der Skifahrer den Beinbruch freiwillig an ? Tut sich der Schichtarbeiter die Schlafstörung freiwillig an ?

Wo haben die sich das denn freiwillig ausgesucht ?

"Dummschwaetzen" finde ich zu hart, aber die Richtung stimmt

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Gegenfrage: Wie sollen medizinische Nikotinkaugummis und Nikotininhalatoren beim Entwöhnen helfen ? Die enthalten doch auch Nikotin ?

Ein paar Anmerkungen:

  • Viele Dampfer wollen Nikotin zu sich nehmen, nur nicht den ganzen anderen krebserzeugenden Dreck und die Verbrennungsstoffe, die die Zigarette so gefährlich und tödlich machen.
  • Nikotin an sich ist weniger suchterzeugend gegenüber den suchtfördernden Zusatzstoffen, die die Tabakindustrie in den Tabak mischt, um mehr Zigaretten zu verkaufen. Alle Dampfer machen die Erfahrung, dass der Suchtdruck beim Dampfen erheblich weniger ist, als früher beim Rauchen.
  • Ob eine Suchtmittelentwöhnung besser durch abruptes Aufhören gelingt, oder durch schleichendes Ausklingen ist eine Sowohl als auch Antwort; beim Nikotin würde ich zu ersterem raten - alleine schon weil die Entzugserscheinungen sehr gering sind. Aber das ist im Einzelfall zu sehen zu entscheiden. Bei anderen Suchtmitteln ist dieses nicht möglich - Alkohol/Opiate, hier braucht es meist eine medizinische Substitution.

Klar können sie hilfreich sein, meine Wahl zur Entwöhnung wäre es nicht.

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Sucht im Sinne von Abhängigkeit definiert sich durch folgende sechs Kriterien, von denen drei erfüllt sein müssen:

  • unüberwindbares Verlangen
  • Kontrollverlust über Dauer und Menge des Konsum nach Einnahmebeginn
  • Toleranzentwicklung, was die Menge betrifft
  • Vernachlässigung anderer Verpflichtungen oder Interessen
  • Gebrauch trotz des Wissens, dass es schadet
  • körperliche Entzugssymptome beim Absetzen

Wieviel Bier ist das denn am Abend ? Aber nach 2 Monaten ist bei einem Erwachsenem (über 21) noch keine Abhängigkeitsentwicklung zu erwarten selbst bei exzessivem Missbrauch.

Gerade beim Bier muss man beachten, dass auch alleine der Hopfen schon eine entspannende Wirkung hat; auf die man evtl ungern verzichtet und auch nicht verzichten braucht.

Versuchs mal mit alkoholfreiem Bier.

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Offiziell gibt es den Begriff Sucht auch gar nicht mehr; sondern das Abhängigkeitssyndrom; dieses können natürlich auch Menschen haben, die funktional (Schmerztherapie) z.B. Opiate nehmen müssen.

Deswegen gibt es ja Diskussionen, den Begriff Sucht wieder einzuführen, für Menschen, die psychoaktive Stoffe (Änderungen im Gehirn) aus nicht medizinischen Gründen missbrauchen.

Asthmaspray verursacht im übrigen keine Änderung im Zentralnervensystem.

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Es kann eine Verhaltensstörung sein, und wenn Du oder andere drunter leiden, kann diese Störung krankhaft sein; und alles was Leiden verursacht, wird wohl meistens auch als Krankheit anerkannt.

Dann musst Du zum (Haus-)Arzt gehen, der Dich dann weiter verweisen wird.

Der Begriff "Sucht" wird hier wie meistens inflationär zu Unrecht benutzt

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Alkohol - Schädigungen

Hallo!

Ich habe heute am Weihnachtsabend 5 Flaschen Bier getrunken. Wollte mal wissen, ob es sehr schädlich ist eurer Meinung nach, ab und zu sich mal beschwippst, bzw. etwas mehr zu trinken. Ich mache sowas im Durchschnitt vielleicht, 1-2 mal im Monat (hier ist Durchschnitt wichtig! Manche Monate gar nichts und manche auch mal etwas mehr im Monat). Bin gerade erst 18. Alkohol schädigt ja bekanntermaßen das Gehirn. Nur muss ich mir jetzt auf jeder Veranstaltung/Party/Feier Sorgen machen, wenn ich mal etwas über den Durst trinke (Nicht Komasaufen, bzw. Volltrunkenheit)? Ich fange dann oft an, mir ein paar Vorwürfe zu machen, ob das hätte sein müssen und ob ich Schäden davontrage.

Wie schädlich ist dieses in Maßen leichte Betrinken für das Gehirn? Reicht das schon hin, um merkliche Schäden zu verursachen? Ein bisschen Spaß im Leben muss sein denke ich, ich gehöre nicht unbedingt zu den Leute, die um die Wette eine Vodkapulle austrinken, aber auch nicht zu den absoluten Abstinenzlern. Ab und zu (wie gesagt weniger als ein 1-2x im Monat) sitz ich dann halt mal mit Freunden zusammen und kille mit denen nen Kasten Bier, sodass jeder schon einige Flaschen abkriegt.

Da ich aber großes Interesse daran hege, meine intellektuellen Fähigkeiten für mein Studium und mein Leben zu erhalten, stellt sich mir oft diese Frage und ich weiß nicht, ob ich Medien glauben schenken kann. Die Ärzte erzählen auch alle was unterschiedliches. ;D

Liebe Grüße erstmal! :)

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Also zu den ganzen Antworten, Drogen (also auch Alkohol) hätten nichts mit Spaß zu tun - das ist gerade das Verharmlosende - weil es jeder, der mal fünf Flaschen Bier getrunken hat, besser weiß und als Lüge entlarvt.

Nehmen wir statt "Spaß" den medizinisch korrekten Fachbegriff Stimmung, dann ist Alkohol eine beruhigende extrem stimmungsaufhellende Droge - nach fünf Flaschen Bier bist Du so guter Stimmung - das kriegst Dein Körper drogenfrei gar nicht hin - egal ob mit Sex, Himalaya-Besteigungen, Supermusik, etc. Die Droge Alkohol wirkt direkt auf Dein Gefühlszentrum (limbisches System), und dieses lernt das auch sofort und signalisiert: "Will ich wieder haben". Wenn man das Gefühlszentrum jetzt regelmäßig mit hohe Dosen bedient, folgt daraus die Anpassung und Veränderung dieses System und schließlich die Sucht. Zweimal im Monat fünf Flaschen reichen bei einem erwachsenem Menschen aber nicht zur Suchtentwicklung.

Zu Deiner Frage: Das Gehirn braucht 22-25 Jahre bis es ausgewachsen ist, die Zufuhr von Gift (Alkohol ist ein Zellgift, welches jede Zelle erreicht) während der Wachstumsphase ist erheblich schädlicher als nach der Wachstumsphase.

Alles über zwei Flaschen Bier schädigt (Vergiftet !) und zwar den ganzen Körper - aber besonders Hirn, Leber, Verdauungssystem. Die Vergiftungserscheinung merkt man ja auch am nächsten Tag - nennt sich umgangssprachlich Kater. Im Hirn sterben ein paar tausend Zellen ab - Du hast 100 Milliarden - reicht mathematisch für xy-tausend Jahre, wenn man jeden Tag säuft :-) Das ist medizinisch natürlich eine Blödsinnsrechnung - soll Dir aber aufzeigen, dass die Gefahr der Sucht erheblich größer ist, als die des evidenten Gehirnschadens.

Mache Dich schlau (machst Du ja) über die Wirkung des Alkohols und über die Wirkung von Drogen allgemein, über die Entstehung von Sucht (im Suchtzustand ist dann Dein limbisches System stärker als Dein Großhirn - da hilft dann nur noch Abstinenz überhaupt) und über die körperlichen Folgen der verschiedenen Drogen und was daraus für Gefahren entstehen. - Dummsprüche wie "Alkohol hat nichts mit Spaß zu tun" passen auf Jutetaschen-Aufkleber - gehören aber nicht zu einer Aufklärung. Und nur diese Aufklärung ist eine wirksame Prävention in einer Drogenkonsum-Gesellschaft, die wir sind.

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Wau - unglaublich, was für Unwissen immer noch weit verbreitet ist:

Sucht (im Sinne von körperlicher Abhängigkeit von einer starken psychotropen Substanz) ist eine Krankheit und keine Frage des Wollens oder Nichtwollens ! Wenn man einfach mit Willen aufhören könnte, wäre es keine anerkannte Krankheit. Speziell bei Alkohol kann ein kalter Entzug tödlich enden ! Wer so etwas riskiert ist kein Held sondern ein Idiot. Beim Nikotin geht es schon, weil die Entzugserscheinungen sehr mild sind, deswegen hier auch keine anerkannte Krankheit; also zumindest keine, deren Behandlungskosten von den Krankenkassen bezahlt werden (bitte jetzt keine Hinweise auf Sponsoring von Kassen zu diversen Gesundheitsprogrammen)

Sucht ist eine physische Krankheit im limbischen System, dieses kann nicht durch Willenskraft beeinflusst werden. Deswegen geht Sucht auch nicht wieder weg, sondern bleibt, und kann meist nur durch Abstinenz am Wiederausbrechen gehindert werden.

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Es gibt Alkoholiker, die jahrelang trocken sind, und das Trinken von sog. alkohol"freien" Bier komplett ablehnen.

Es gibt Alkoholiker, die jahrelang trocken sind, und sog. alkohol"freien" Bier problemlos trinken.

Es gibt Fachverbände / Hilfsorganisationen, die das Trinken von sog. alkohol"freien" Bier komplett ablehnen.

Es gibt Sucht-Mediziner / Psychologen / Forschungseinrichtungen, die gänzlich anderer Meinung sind und von Panikmacherei sprechen.

Es gibt trockene "Berufs"alkoholiker, deren neuer Lebenssinn eben der "Berufs"alkoholismus ist; diese finden sich häufig in o.g. Hilfsorganisationen.

Es gibt trockene Alkoholiker, die nicht wegen des Weinessigs in Panik verfallen.

Es soll Rückfälle geben nach Konsum von alkoholfreiem Bier.

Es gibt auf jeden Fall massenweise Rückfälle ohne vorherigem Konsum von alkoholfreien Bier.

Ein paar Wahrheiten:

  • Alkohol ist eine psychotrope Substanz und wirkt auf das lymbische System, ohne dass man dies steuern kann. Deswegen Kontrollverlust bei Alkoholkranken - DESWEGEN: Krankheit ! Kontrollverlust übrigens nur NACH Einnahme der psychotropen Substanz - nicht vorher - auch wenn es tausend mal behauptet wird.

  • Geschmacksfragen sind keine Suchtfragen; die Behauptung der Biergeschmack würde zum Rückfall führen ist eben genau das: Eine Behauptung. (Exkurs: Interessant sind hier manche Seiten z.B. der Caritas, die vor alkoholfreien Bier warnen, und danach ganz tolle Rezepte für alkoholfreien Glühwein anbieten oder alkoholfreien Cocktails - aha - und ja solche Inhalte werden anscheinend hauptsächlich von Frauen gestaltet Schelm, wer böses denkt - nichtrepräsentative Selbsterfahrung)

  • alkoholfreies Bier enthält bis zu 10% des Alkohol wie alkoholhaltiges Bier; um auf die Wirkung eines alkoholhaltigen großen Biers zu kommen, muss man 5 Liter alkoholfreies Bier trinken; man kann aber auch 10 Liter Apfelsaft trinken ! Beides sehr schnell innerhalb von ein/zwei Stunden, sonst wird das nix mit der alkoholischen Wirkung.

  • viele alkoholfreie Biere schmecken heutzutage gar nicht mehr nach alkoholhaltigem Bieren; und werden häufig von nicht-alkoholkranklen NIchtbiertrinkern getrunken.

  • es gibt nicht den Alkoholiker, es gibt mindestens 40 verschiedene Typen.

Die Ultrawahrheit: Das ist Leben ist grau, nicht schwarz-weiss.

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Hallo Bailey,

"Hat es jemand schon überhaupt geschafft nach der Sucht wieder kontrolliert und aus reinem Genuss zu trinken? "

Das ist laut Schulmeinung ein Widerspruch in sich; Suchtdefinition bedeutet, dass man nicht mehr kontrolliert trinken kann, weil man eben nicht nur psychisch sondern neurobiologisch die Kontrollmöglichkeit verloren hat (Suchtgedächtnis).

Deswegen ist es ja auch ein anerkannte Krankheit: Du kannst nicht mehr kontrolliert trinken, da unter anderem Dein Hirn dieses biologisch nicht mehr zulässt.

Daraus folgt: Solltest Du wieder kontrolliert trinken können, warst Du medizinisch nicht süchtig !

Ob Du tatsächlich schon süchtig bist mit Deinen 23 Jahren ist wohl nur dann zu vermuten, wenn Du extrem früh angefangen hast; der Standardalkoholiker, der erst als Erwachsene anfängt Alkohol zu missbrauchen, braucht im Durchschnitt 15 Jahre, um eine Sucht zu entwickeln. Je früher man anfängt, desto kürzer wird diese Spanne. Dieses kann Dir nur eine genaue Diagnose sagen.

Von denen, die behandelt worden sind auf Grund einer Diagnose, trinken laut einer Diagnose tatsächlich nur zwei Prozent beschwerdefrei wieder Alkohol; selbst bei den die sich, um einen kontrollierten Konsum bemühen - selbst unter medizinischer Anleitung (jau gibt es), wird der allergrößte Teil nach Jahren abstinent oder fällt in das Suchtverhalten zurück.

Die meisten Suchtmediziner sprechen bei den zwei Prozent schlicht von Fehldiagnosen - war gar nicht süchtig.

Einmal Entzugserscheinungen an sich, sind gravierend #e Anzeichen, aber nicht ausreichend für eine Diagnose; Du müsstest drei von sechs Kriterien erfülle, um eine statistisch zu 95 % gesicherte Diagnose zu bekommen, google mal nach Alokholkrankheit in der Wikipedia und den 6 ICD-Kriterien

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Paracetamol gibt es durchaus als Kombinationspräparat mit psychoaktiven Substanzen (Koffein, Codein, Tramadol z.B.). Es hat dann Auswirkungen auf die Psyche.

Aspirin gegen Depression habe ich noch nie gehört; obwohl man google mal ein bisschen und staune, was in den USA so alles untersucht und behauptet wird - würde das Internet hier allerdings nur mit Vorsicht als vertrauenswürdige Quelle sehen

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Äh, Entschuldigung - die Frage kann man jetzt aber echt leicht menschenverachtend altersdiskriminierend auffassen.

Was meinst Du:

a) zwangsweise behandeln ? Ist bei Abhängigkeiten von psychotropen Substanzen nie besonders sinnvoll, ob 78 oder 18 Jahre alt ist egal.

b) ihm wegen seines Alters die notwendige medizinische Behandlung verweigern ? Nicht dein Ernst, oder ?

c) ob man einen Betroffenen darauf anspricht ? Ist auch völlig altersunabhängig und hat mit der Enge Eurer persönlichen Beziehung zu tun.

Seit wann ist Alkoholsucht ein Spass ? Ist er gar nicht süchtig ? Sollte man dann einen Facharzt entscheiden lassen.

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Definiere Sucht !

Es gibt die Abhängigkeit nach psychotropen Substanzen (Alkohol, Nikotin, Heroin, Benzodiazepine, etc). Diese sind klassifiziert nach F10.

Was Du meinst ist eine Verhaltensstörung mit körperlichen Folgen (Fresssucht, Magersucht, etc) WHO-Klassifizierung F50-F59. Im Volkssprachgebrauch auch Sucht genannt.

Ebenfalls im Volkssprachgebrauch Sucht genannt: Klausucht, Spielsucht, etc; tatsächlich WHO-Klasse 63 (pathologische Störung der Impulskontrolle)

Sollte es sich tatsächlich um eine Verhaltensstörung handeln, sollte sie einen psychiatrischen Facharzt aufsuchen.

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Sucht im Sinne eines Abhängigkeitssyndroms ist in erster Linie keine Mengenfrage, sondern die nach

  • unüberwindbares Verlangen
  • Kontrollverlust über Dauer und Menge des Konsum nach Einnahmebeginn
  • Toleranzentwicklung, was die Menge betrifft
  • Vernachlässigung anderer Verpflichtungen oder Interessen
  • Gebrauch trotz des Wissens, dass es schadet
  • körperliche Entzugssymptome beim Absetzen

Bei drei Treffern besteht in 95 % der Fälle eine Sucht

Das Suchtpotential von Koffein ist aber sehr gering, die Entzugssymptome eher leicht und kurz.

Wenn Du die vier großen Tassen auf einmal trinken würdest, dürfte es schon körperlich problematisch werden wg der Vergiftungserscheinung

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also es gibt keine Gesetze, die ihm das verbieten, aber:

http://www.gesundheitsfrage.net/frage/normaler-konsum-nach-alkoholsucht--

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Schlafstörung (im Sinne von "Nichteinschlafenkönnen") ist bei Alkoholabhängigkeit eher ein Entzugserscheinung, bei Nichterreichung des vom Körper verlangten Pegels - fragt sich, um welche Schlafstörung geht es denn ?

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Ja, da Kaffee die psychotrope = psychoaktive Substanz Koffein enthält. Koffein ist eine Droge. Als solche wirkt wie sich auf das Bewusstsein aus.

Gemäß Klassifizierung der WHO nach ICD-10 kann es zu Missbrauch und Abhängigkeit führen (F15 = Psychische Störung durch andere Stimulanzien und Kaffee)

Abhängigkeit ist erst einmal keine Frage der Menge, sondern ob mindestens 3 der 6 Abhängigkeitskriterien bei Missbrauch psychotroper Substanzen erfüllt sind:

  • unüberwindbares Verlangen
  • Kontrollverlust über Dauer und Menge des Konsum nach Einnahmebeginn
  • Toleranzentwicklung, was die Menge betrifft
  • Vernachlässigung anderer Verpflichtungen oder Interessen
  • Gebrauch trotz des Wissens, dass es schadet
  • körperliche Entzugssymptome beim Absetzen
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Hallo Glimmi,

definiere doch mal "so ein Gesprächskreis", wo warst Du denn ?

Eine Therapie wäre eine medizinische Maßnahme, hört sich nicht so an, als wäre das eine gewesen. Eine Therapie bei Abhängigkeit bedarf vorher eines Übereinkommens zwischen Therapeutem und Patienten, wohin denn die Reise gehen soll mit gegenseitigen Verpflichtungen.

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ich weiß nicht, ob die Diakonie Therapien zum kontrollierten Trinken überhaupt anbietet ?! Vielleicht in deren Räumlichkeiten.

Abstinenzorientierte Entwöhnungs-Therapien können ambulant genauso erfolgreich sein, wie stationäre (es gibt entsprechende Katamnesestudien) ; wobei zu fragen wäre, ob wirklich ambulant (im Feierabend sozusagen), oder teilstationär (Tagesklink). Solche Therapien dauern teilweise erheblich länger als stationäre. Das ganze ist sehr abhängig vom Anbieter.

Ob es so etwas wie "stark" oder "schwach" abhängig gibt, wage ich mal stark zu bezweifeln. Ein Kostenträger wird bei einer ambulanten Therapie meist aber nur dann die Kosten übernehmen, wenn ein gutes soziales Umfeld (Familie/Arbeitsplatz) vorhanden ist; das ist das entscheidende Kriterium.

Vielleicht handelt es sich auch um eine fachlich moderierte Selbsthilfegruppe; auch diese können ein Weg sein, wie SHGs generell; ganz ohne professionelle Therapie.

Wenn zeitlich/persönlich möglich ist eine stationäre Therapie m.E. besser und kürzer; wie bei jeder Kur egal ob eine psychische oder physische Rehabilitation vorliegt. Was man nun macht, sagt meistens nichts über die Schwere der Erkrankung aus, sondern ist eine Entscheidung aus persönlicher Möglichkeit/Vorliebe.

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Hi,

Erste Anlaufstelle wäre vielleicht auch besser eine Suchtberatungsstelle der Kommune, Diakonie, Caritas, FreieTräger, Psychiatrische Ambulanzen in den Krankenhäusern, etc. Die kennen sich am besten vor Ort aus; vielleicht auch der Hausarzt.

Entzug: Körperlicher Entzug in der Regel 10-14 Tage bei Alkohol; eine spezielle Entzugseinrichtung wäre anzuraten (Internistische Station geht medizinisch aber auch). Spezielle Entzugsabteilungen /-kliniken haben in der Regel alle größeren psychiatrischen Kliniken; dort einfach die wohnortnächste nehmen.

Wichtig: Ein richtige Entzugsabteilung /-einrichtung /-klinik hat auch einen Sozialarbeiter/-pädagogen (oder mehrere), oder arbeitet mit entsprechenden kommunalen, etc. Einrichtungen zusammen. Dieser Sozialdienst erstellt den Sozialbericht, damit überhaupt ein Kostenträger (gesetzl versichert) die Kosten übernimmt. Und dieser Sozialdienst kennt die entsprechenden Fachkliniken zur Entwöhnung.

Entwöhnung: 8-16 Wochen Man kann davon ausgehen, dass alle Kliniken, die Vertragspartner der gesetzlichen Sozialversicherungssysteme (gesetzl. Krankenkasse / gesetzl. Rentenversicherung) sind, "gut" genug sind. Außerdem wird der Sozialdienst (s.o.) während des Entzugs jemanden beraten; da kann man/frau nicht viel falsch machen und auch nach ganz sekundären Kriterien entscheiden (Wohnortnah ja/nein, Einzelzimmer unbedingt ja/nein, Landschaft welche ?, Sportmöglichkeiten ?, etc pp)

Sowohl Entzugs- als auch Entwöhnungsbehandlung sind in einem sehr hohen Maße in Deutschland standardisiert. Behandlung eines Alkoholabhängigkeitssyndroms ist in D Routine, auch wenn sich die meisten Betroffenen nicht behandeln lassen !

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