Anzeichen für Herzprobleme oder doch nur wegen der Skoliose?

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Habe einen interessanten Artikel zum Thema gefunden.

Herzprobleme bei Skoliose

Prof. Dr. med. Harry W. Hahmann, Kardiologe, Schwabenland-Klinik Isny

Wer zu diesem Thema im Internet nachschaut, findet fast nur Patientenberichte. Es fehlen die gewohnte Wikipedia-Erklärung und Patientenaufklärungsartikel von Fachleuten
Betroffene berichten am häufigsten über Herzbeschwerden, die nicht spezifisch für die Skoliose sind. Berichtet wird über Herzstolpern, anfallsartiges Herzrasen oder belastungsunabhängiges Druckgefühl in der Brust. Nicht selten wird dabei erwähnt, dass die ärztliche Untersuchung des Herzens in solchen Fällen keine krankhaften Befunde ergeben habe. Beunruhigend empfunden wird aber schon die räumliche Nähe zwischen der verformten Wirbelsäule und dem Herz, dessen Unregelmäßigkeit verspürt wird.
Dass die Beschwerden vom Herzen kommen wird als „nahe liegend“ empfunden. Alleine die Angst, die hierbei entstehen kann, sollte für den behandelnden Arzt Grund zur Aufmerksamkeit sein. Bevor eine wirkliche psychische Belastung daraus wird, sollte eine Aufklärung erfolgen, auch darüber, dass diese Beschwerden häufig sind, meist nicht schwerwiegend und natürlich auch jeden Anderen treffen können, der keine Skoliose hat. Über dieses Thema soll im Vortrag gesprochen werden.

Es gibt aber auch noch andere Probleme, die wirkliche Folge einer Skoliose, insbesondere auch einer Kyphoskoliose sein können. Hintergrund ist zunächst die Verringerung des Atemvolumens. Alleine dadurch wird die körperliche Leistungsfähigkeit ja schon reduziert. In manchen Fällen entsteht dadurch ein „Lungenhochdruck“. Der „kleine Kreislauf“ wird von der rechten Herzkammer in Bewegung gehalten. Sie pumpt das Blut in die Lungen, das über die Venen - Sauerstoff entsättigt - zum Herzen zurück fließt. In den Lungengefäßen wird das Blut wieder mit Sauerstoff beladen und von dort in die linke Herzkammer zurück geführt. Normalerweise ist der Blutdruck im kleinen Kreislauf nur bis zu einem Fünftel so hoch wie der, den man vom Blutdruckmessen am Abend aus dem „großen Kreislauf“ kennt. Kommt es zum Lungenhochdruck, so muss die rechte Herzkammer oft ein Vielfaches von dem leisten, was ihr von der Natur zugedacht ist. Früher oder später entsteht dann eine „Rechtsherzschwäche“, deren wichtigstes Symptom die Stauung, die Flüssigkeitsansammlung in den Unterschenkeln, auch in den Lebergefäßen und in anderen Körperregionen ist. Diese Krankheit nennt man im medizinischen Fachjargon das chronische Cor pulmonale (zu deutsch „Lungenherz“).
Die Erscheinungsformen dieser schwerwiegenden Folgeerkrankung einer Skoliose kennen zu lernen, gegebenenfalls frühzeitig darauf aufmerksam zu werden und zu wissen, wie man daraus entstehenden Problemen rechtzeitig zuvor kommen kann, ist Hauptanliegen dieses Vortrags und soll auch Gelegenheit zur ausführlichen Diskussion sein.

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