Bandscheibenvorfall c6 c7?

4 Antworten

Vom Beitragsersteller als hilfreich ausgezeichnet
Hab Tierische angst vormeiner OP viele sagen nach der OP echt super und nach einer weile oooo ich hätte mich doch lieber nicht operieren lassen sollen da es jetzt noch schlechter wie davor ist.

Bei einer Bandscheiben-OP wird in aller Regel der Teil, der auf´s Rückenmark oder auf eine Nervenwurzel drückt, weggeraspelt und abgesaugt. Dadurch ist der Druck auf die Nerven weg und die Beschwerden ebenso weg. Aaaaber: das schließt nicht aus, dass weiteres Gewebe der Bandscheibe nachrutscht, dann hat man eben Pech. Klar dann hat man wieder neue Beschwerden und man ist enttäuscht, da man sich ja von einer OP dauerhafte Hilfe erhofft hatte. In diesem Fall hat der Krhs-Arzt nicht ausreichend kommuniziert und entsprechend vorgewarnt. Diese Pech-Patienten machen dann ihrem Frust entsprechend Luft, machen einen riesigen Bohai und erzählen überall

.... oooo ich hätte mich doch lieber nicht operieren lassen sollen.....
Wie schaut es bei euch auch mit der Arbeit aus was könnt Ihr noch arbeiten?

Ich kann nichts mehr arbeiten, jedenfalls nicht ohne sofort wieder große Beschwerden zubekommen. Ich hatte 2008 sechs Bandscheibenvorfälle drei in der HWS, drei in der LWS. Ich bin aber auch nicht operiert worden. Wollte ich nicht, da ich auf dem Weg zur Besserung war, als mir die OP an der HWS empfohlen wurde. Ich habe bei der DRV die Erwerbsminderungsrente beantragt und erhalten, nachdem ich 2010 eine Reha relativ erfolgreich absolviert hatte. Ich war/bin fast schmerzfrei, solange ich nicht in meinem Beruf als Physiotherapeut arbeite. Nach der Reha ging es zwar wieder, aber nach knapp einem Jahr ging nichts mehr. Da hat man mir die Frühberentung vorgeschlagen, die ich aber erst bei der DRV durchboxen musste, sie wurde mir dann rückwirkend auf 2011, dem Zeitpunkt der Antragsstellung, zugestanden. Ich war da allerdings auch bereits 58 Jahre alt, da hätte sich eine Umschulung nicht mehr rentiert. Da Du noch so jung bist, wirst Du noch auf einen geeigneten Beruf umschulen müssen. Alle nach 1961 geborenen Menschen haben keinen Bestandsschutz für ihren Beruf und können zur Umschulung verpflichtet werden. Es wird auf einen sitzenden Beruf hinauslaufen, z. B. in einem Callcenter, - wird von der DRV gerne vorgeschlagen.

Wieso bekommst Du denn Panikattacken, - wovor hast Du Angst? Welche Beschwerden hast Du denn durch den Vorfall? Der Vorfall drückt doch recht gut sichtbar ins Rückenmark, da können ja auch organische Probleme oder Beschwerden in den Beinen auftreten. Wenn dies so ist wie ich vermute, wird sich die OP ganz sicher für Dich lohnen. Danach eine Reha, dann Umschulung/Anlernung auf einen weniger belastendenden Job. Davor musst Du doch keine Panik schieben.

Und nur wegen der paar Leute, die da wieder Schmerzen haben trotz OP, musst Du Dir keine Sorgen machen, die sind in der absoluten Minderheit, die machen aber einen Terz als ob so eine OP bei allen Menschen immer schief liefe. Aber das ist Quatsch, die absolut überwältigende Mehrheit hat nach der OP erhebliche Besserung oder sogar überhaupt keine Beschwerden mehr. Und wenn man das große Pech hat und weiteres Gewebe nachrutscht und dann wieder die Nerven drückt,.... ja mein Gott, dann muss man halt nochmal unters Skalpell, - wobei heut wird das ja in aller Regel minimalinvasiv gemacht, da kannst Du am nächsten Tag bereits wieder aufstehen und gehen, - - und das ohne Schmerz.

Besprich Dich gut mit dem Neurochirurgen, dort, wo das gemacht werden soll.

Alles Gute wünscht Winherby


Kawasakiralf 
Beitragsersteller
 27.12.2017, 06:03

Hallo, vielen lieben Dank für die gute Erklärung! Meine Ängste sind eher das es nach der Op heißt jetzt sind Sie Operiert es ist alles gut nur die Schmerzen sind noch da oder die Schmerzen sind noch schlimmer wie vor der Op und dann wird man im stich gelassen weil ja aus Ärztlichen sicht alles in Ordnung ist. Der Arzt meinte das könnte durchaus passieren das die Schmerzen bleiben da sich das Gehirn es so einredet. Ich werde mich auf jedenfalls nochmal zum Arzt begeben und mit Ihm reden. Ich bedanke mich nochmal ganz ganz lieb für die gute Erklärung.

Winherby  27.12.2017, 13:04
@Kawasakiralf

Genau aus diesem Grund sollten die Bandscheibengeschädigten, die sehr starke Schmerzen haben, so rasch wie möglich operieren lassen, eben weil die Gefahr des eingebrannten Schmerzes dadurch verhindert werden kann. Andere haben Angst, dass sie nach der OP teilweise gelähmt sind, genau diese Gefahr besteht umso mehr, je länger man die notwendige OP aus Angst hinauszögert.

Für Schmerzpatienten gibt es übrigens Schmerzzentren, dort wird mit allen Mittel der modernen Medizin verhindert, dass die Menschen permanent Schmerzen leiden müssen. Nur mit dem Nachteil, dass diese Schmerzmittel mittel- und langfristig Nebenwirkungen verursachen, die dann ihrerseits der Behandlung bedürfen. Doch das kann ganz leicht weitestgehend verhindert werden indem man sich rel. rasch operieren lässt. In diesem Sinne Dir alles Gute, Winherby

Winherby  30.12.2017, 09:38
@Winherby

Danke für die gute Bewertung, alles Gute im neuen Jahr

Kawasakiralf 
Beitragsersteller
 30.12.2017, 09:51
@Winherby

Hallo, super ich kann mich nur nochmals bedanken echt super erklärt!

Und natürlich auch alles gute im neuen Jahr!

Winherby  12.04.2023, 17:25
@Kawasakiralf

Wie geht es Dir denn inzwischen, - wie verlief die OP und die Zeit danach? Für ein Feedback bin ich immer dankbar, LG

Ich bin ab knapp 7 Jahre 5 mal am Rücken operiert worden, mit angebrochenen Wirbeln der Wirbelsäule. Ich hatte die Möglichkeit auch im Rollstuhl zu landen. Aber dann wäre immer noch das Schöne gewesen, dass ich die unmöglichen Schmerzen nicht habe aushalten müssen. So gab es eine Besserung, dass ich mit sehr jungen Jahren auch mit Opioiden nach den Operationen den Schmerz aushalten kann. Du musst entscheiden, ob du mit den Schmerzen leben willst. Und willst du es nicht, gehe das Risiko aller Nebenwirkungen ein.

Ich glaube, es hängt immer davon ab, wie die eigene Einstellung zu einer Op ist derjenige der Vertrauen zu Ärzten hat, wird vermutlich auch gut damit zurechtkommen .

Ich hatte und habe keine und mich damals daher komplett gegen eine Diagnostik geschweige denn eine Op gewehrt. Auf Grund meiner Beschwerden, gehe ich dennoch davon aus, einen Bandscheibenvorfall gehabt zu haben (konnte mich nicht mehr schmerzfrei bewegen).

Nun waren meine Beschwerden im Lendenwirbelbereich, und nicht oben am Kopf - da sehe ich zugegebener Weise die Sache noch wesentlich schwieriger als damals bei mir.

Ich würde auf Grund meiner Erfahrungen es dennoch wieder so machen, wie ich es damals getan habe und zu einem Chiropraktiker gehen . (wie gesagt, das heißt wirklich nicht, dass für jemanden anderen der andere Weg nicht besser ist)

Du kannst ja mal einen Chiropraktiker unverbindlich befragen.

Man muss die Behandlung nur dort halt immer selbst - privat - bezahlen - hat der KK dann die Unterbringung im Krankenhaus und die Op - einem selbst die geschilderten möglichen Nebenwirkungen erspart....

Geschmacksache halt .


Kawasakiralf 
Beitragsersteller
 27.12.2017, 19:40

Hallo, vielen Dank für die schnelle Antwort! Mir tut jeder Ratschlag gut und Erfahrungen die man im laufe des Bandscheibenschadens gemacht hat.Danke!!!

Habe eine gute Erfahrung gemacht


Kawasakiralf 
Beitragsersteller
 27.12.2017, 19:35

Hallo, super wenigstens mal jemand wo eine gute Erfahrungen gemacht hat! Danke für die schnelle Antwort!