Bandscheibenvorfall HWS c3 - c7 wie geht es im Beruf weiter?

2 Antworten

Denk besser mal über eine Umschulung nach. Wenn Du schwere (Bierfässer?) Sachen schleppen musst, wird Deine Muskulatur, und somit die Wirbelsäule immer wieder stark belastet. Ich kann mir sehr gut vorstellen, dass die Schäden an den Bandscheiben durch genau diese Arbeit ausgelöst wurden.

Wenn dies tatsächlich so ist, sollte Dir klar sein, dass dieser Beruf für Dich keine Zukunft hat. Setz Dich mit einem Berater der Arbeitsagentur oder/und der Deutschen Rentenversicherung zusammen und besprecht die Möglichkeit einer Umschulung, besser als jahrelang arbeitslos und dann harzen. Das hängt natürlich auch von Deinem Alter ab, das Du uns hier vornehm verschwiegen hast. Solltest Du vor 1961 geboren sein, dann kommt eine Erwerbsminderungsrente für Dich in Betracht.

Mach die evtl. Umschulung so bald wie möglich, nicht erst, wenn die HWS völlig ruiniert ist, denn dann kommt kaum noch ein Beruf für Dich in Frage. Eine HWS-OP sollte immer nur die letzte Möglichkeit sein, nachdem ALLE konservativen Verfahren ausgereizt sind. Eine Reha zwecks "Erhaltung der Teilhabe an der Arbeit" sollte beantragt werden. Habe ich selbst online gemacht, und die Reha mit Erfolg durchgeführt. VG


Guido1971 
Beitragsersteller
 28.02.2018, 05:51

Danke für deine schnelle antwort. Zum Alter BJ 1971 und zur Tätigkeit meiner Arbeit ist Fleisch Säcke mit Zucker Mehl Kartons mit Konserven und so weiter was ich in die Keller bringe also alles was so in einer Küche gebraucht wird. An eine Umschulung habe ich auch schon gedacht und werde deinen Rat auf jedenfalls Befolgen. Arbeitslos kommt für mich eh nicht in Frage das ist nicht mein Ding danke nochmals für die Antwort freue mich über weitere so aufschlussreiche Antworten und auch jemand der vielleicht selber Erfahrungen gemacht hat mit einem ähnlichen Fall

Gruss Guido

Winherby  28.02.2018, 10:57
@Guido1971

Ich habe Dir meine Antwort sowohl als Physiotherapeut, als auch als Betroffener geschrieben. Ich habe trotz besseren Wissens in meinem Beruf immer weitergearbeitet, obwohl ich eindeutige "Signale" von meiner Wirbelsäule bekam, ich ignorierte diese einfach, weil ich glaubte , dass es ohne mich auf der Arbeit nicht ginge, wie doof ist das denn!?! Daher kann ich nun jeden dringend warnen einfach weiterzumachen, obwohl die WS heftig "muckert".

Ich habe mir dann einen Rehantrag online von der Deutschen Rentenversicherung in Berlin runtergeladen, ausgefüllt, per Post nach Berlin geschickt. Bereits nach einer Woche hatte ich die Antwort in Form eines DIN A4 - Umschlages mit Formularen. Zwei Formulare waren für meinen behandelnden Hausarzt, eines für seine Meinung zu meinem Befinden, das andere für sein Honorar für seine Meinung. Die restlichen Formulare füllte ich aus, legte all die geforderten sonstigen ärztlichen Befunde der letzten zwei Jahre bei und schickte es nach Berlin, - das war Ende Januar. Bereits Anfang Mai war ich in Bad Oynhausen in der Reha. Die Kur war ein voller Erfolg, ich war danach sofort arbeitsfähig. Und dabei habe ich dann den entscheidenden Fehler gemacht und habe sofort wieder in meinem Beruf weitergearbeitet, grad so als sein nichts gewesen, obwohl mir die Sozialberatung in der Reha dringend empfohlen hatte umzuschulen. Nach knapp einem Jahr war ich dann vollkommen raus aus dem Geschäft. Insgesamt sechs Bandscheibenvorfälle und deutliche Arthroseprobleme an etlichen meiner Gelenken (Daumensattelgelenk, Ellenbogen rechts, beide Schulter-Armgelenke, Hüftgelenke, li. Knie, Großzehengrunggel. bd.) ließen eine weitere Arbeit nicht zu und ich musste die "Frührente" beantragen. Da ich vor 1961 geb. wurde, konnte ich diese Erwerbsminderungsrente noch bekommen ohne umschulen zu müssen, ich hatte sozusagen beruflichen Bestandsschutz.

Ein Neurochirurg wollte mich an der HWS operieren, da ich aber (ohne Arbeit) auf dem Weg der Besserung war, habe ich dankend abgelehnt und habe alle möglichen Physiotherapien weitergemacht, etliches davon machte ich selber ohne kollegiale Zuwendung. Bewegungsübungen und Muskeltraining mache ich nach wie vor täglich.

So, nun wirst Du verstehen, weshalb ich Dir die Umschulung so dringend ans Herz lege, mach nicht den gleichen Fehler wie ich. Ohne Dich wird niemand in den Restaurants verhungern. VG