Darf man mit einer künstlichen Hüfte wieder laufen?
Darf man mit einer Endoprothese (künstliches Hüftgelenk) nach einiger Zeit wieder laufen? Wie lange dürfen die Laufrunden etwa sein ohne dass es schadet?
6 Antworten
Unter optimalen Bedingungen wie Idealgewicht, gut trainierte Muskulatur, arthrosefreien Knie- und Fußgelenke, ohne Bandscheibenprobleme, optimale Laufschuhe, sehr gute und zusätzlich angepasste Lauftechnik - könnte man sicher noch ohne Nachteile joggen. Wer gesunden Läufern aber nicht hinterherrennen möchte und noch etwas sportlichen Ehrgeiz hat, sollte eher Radfahren. Zum Beispiel mit einem leichten und gut gefederten Racing-Mountainbike. Der Unterschied zu gesunden Sportlern ist dann gering und man kann auch mal auf die Überholspur.
Ich bin 51 (männlich) und habe vor 14 Monaten eine rechte Hüft-Endoprothese bekommen. Sport habe ich mein ganzes bisheriges Leben intensiv betrieben (besonders Badminton). Ich bin heute völlig beschwerdefrei. Joggen, Badminton, Volleyball, Abfahrtsski usw. sind jedoch absolutes Gift, da jeder Zeit die Gefahr der Luxation besteht und sich das künstliche Gelenk viel, viel schneller abnutzt. Auch wenn ich mich einst negativ übers Walking äußerste - diese "neue" Sportart hat mich unmittelbar nach der Reha und bis heute wieder absolut nach vorne gebracht! Zusammen mit einem effektiven (hüftschonendem) Krafttraining in einem guten Fitness-Center fühle ich mich inzwischen wie neu geboren.
Ich habe 2 kuenstliche Hueftgelenke nachdem ich 75000 km gelaufen bin. Jetzt jogge ich langsam und vermeide grosse Stossbelastungen. Richtiges schnelles Laufen ist deshalb zu vermeiden Das geht ganz gut und eine Prothese funktioniert schon 14 Jahre.
Hallo, also ich habe meine künstliche Hüfte im März 2005 bekommen und durch die Reha und denn täglichen Sport bin ich jetzt in der lage meinen ersten Marathon in Berlin zu laufen. Ich jogge zur Zeit über 70 km die Woche habe keinerlei Beschwerde. Mein Ziel ist für Berlin den Marathon in 4 Std. zu laufen. Mit meiner Aktion möchte ich jedem zeigen, das man durch viel Training und Fleis alles erreichen kann. L.G. Franz
Es gibt Sportarten, die für Prothesenträger geeignet, bedingt geeignet, bzw. ungeeignet sind. Die Einstufung ist dabei abhängig von der Häufigkeit so genannter kritischer Bewegungen. Unter solchen kritischen Bewegungen versteht man in der Regel Extrembewegungen, wie beispielsweise starke Drehbewegungen, Stauchungen, Bewegungen des Beines zum Körper hin (= Adduktion), oder überkreuzte Beinstellungen. Besonders die genannten Bewegungen können eine Luxation (= Ausrenkung) der Hüftprothese / Hüftendoprothese bewirken. Unter Umständen kann dadurch eine erneute Operation notwendig werden.
Demzufolge sind Sportarten, deren Belastung besonders im Schnelligkeits- und Ausdauerbereich anzusiedeln ist, bei denen es unter Umständen noch zu ständigen Richtungswechseln kommen kann, ungeeignet. Zu ungeeigneten Sportarten zählen Kampfsportarten, Rückschlagspiele (Tennis, Squash, ...), Sprungsportarten, alpiner Skilauf uvm. Fragen Sie Ihren behandelnden Arzt ob und inwiefern er „ihre“ bisherige Sportart noch befürworten kann. Er kann individuelle einschätzen, was für Sie das Beste ist.