Ende der Ausbildung nähert sich, aber heilende Steißbeinfistel-OP Wunde wird immer störender!
Hallo Leute.
Ein moralisches Dilemma: Am 17.3.2014 wurde meine lange unentdeckte Steißbeinfistel rausoperiert, die sich fast bis zum Steißbein runtergefressen hatte. OP war erfolgreich und die Wundheilung danach verlief auch Problemlos, wenn auch sehr langsam. Nach 5 Monaten konnte ich wieder arbeiten gehen (Großhandelskaufmann, sehr aktives Abhollager), wenn auch immer noch mit Zugschmerzen, Reißen und leichten Blutungen.
Kurz zusammengefasst:
Steißbeinfistel OP mit offener Wundheilung; 5 Monate Krankgeschrieben - bis August 2014
Dann wurde ich nach ein paar Wochen wieder aufgenommener Arbeit in die ruhigste Filiale versetzt, wo ich 90% des Tages im Sitzen verbringe. Obwohl alle dachten, dass es dadurch besser wird und ich so noch etwas einsetzbar bin, war das im Endeffekt ein Trugschluss. Letztendlich wurde die Wunde durch das lange Sitzen kaum besser. Da sie nun keine große Tiefe mehr vorweist (ca. 2 cm), sondern nur noch vertikal 5 Zentimeter verläuft, entstehen dort laut Arzt "durch die erhöhte Spannung an den Wundrändern schnellere Risse, da die Wundheilung immer mehr zur Oberhaut übergeht). Auch beim Ausduschen der Wunde reißt sie in unregelmäßigen Abständen wieder an und fängt an zu bluten.
Deswegen war ich dann nach 3 Monaten Arbeit wieder ab Anfang Dezember bis heute Krankgeschrieben. Nun sitze ich hier und bin kurz davor, zur Arbeit zu fahren. Jedoch merke ich gerade beim Sitzen schon, dass es sich kaum gebessert hat und ich mir spätestens vor Mittag wahrscheinlich 1-2 Schmerztabletten geben muss. Der Arzt empfiehlt mir auch seit längerem eine gründliche Auskurierung, da das so wohl auf dauer nix.
- Zusammenfassung
Ich bin 23-Jähriger Azubi zum Großhandelskaufmann Mit Unterbrechung insgesamt 7 Monate Krankgeschrieben gewesen Dadurch im Moment auch nirgends im Betrieb aktiv eingebunden Wundheilung stagniert quasi im Moment Abschlussprüfung wäre ungefähr am 9.2015 Notentechnisch auf einem 1,5 Schnitt
Meine Frage also: Was soll ich tun? Soll ich die restlichen Monate noch durchziehen und mich mit einer eventuell langsamen Wundheilung arrangieren? Soll ich Nägel mit Köpfen machen und mir vom Arzt die langfristige Krankschreibung holen und das mit meinem Filialleiter absprechen?
Ob ich die Ausbildung verlängern muss, ist mir mittlerweile egal - zumal es vielleicht eh schon unvermeidbar ist. Mein Problem ist das moralische Dilemma. Ich will natürlich etwas für mein Geld tun, aber wenn ich dabei bei jedem Kontrollbesuch beim Arzt von ihm ein schiefes Lächeln bekomme und er mir nur vage Antworten gibt, von wegen sie heilt - aber langsam, habe ich Angst, dass das Thema nie zu Ende geht.
Was meint ihr? Auch für Erfahrungen bin ich offen. Falls ihr fragen habt, werde ich nachher hier noch einmal reinschauen.
- MfG Aljoscha
2 Antworten
Hallo, mit der sitzenden Tätigkeit war ja vielleicht gut gemeint, war aber in diesem Fall kontraproduktiv. Du solltest einer Arbeit nachgehen, wo Du vorwiegend stehst und lockere Kleidung trägst. Es ist völlig normal, dass man beim ständigen Sitzen auch schwitzt, somit war da immer ein feucht-warmes Milieu, was die Wundheilung verhindert. Du warst ja bereits 7 Monate krank, wenn Du Dich jetzt weiter krankschreiben lässt, wird das nicht gerade dem Ausbildungsziel förderlich sein. -- Sowie Du abends nach Hause kommst, solltest Du lockere Kleidung (weite Jogginghosen) anziehen, damit Luft an die nicht verheilte Wunde kommt. Machst Du Sitzbäder? Befrage mal Deinen Arzt, was er von Tannolact-Sitzbädern (Eichenrindenextrakt) hält. Der Wundheilung ist weiterhin förderlich, wenn Du Propolistinktur (Apotheke) regelmäßig dünn auftupfst. Auch Jodsalbe könnte hier gut helfen, verschmutzt zwar die Unterwäsche bräunlich, lässt sich aber bereits bei 30° problemos rauswaschen. Gute Besserung.lg Gerda
Hallo eklaz!
....in die ruhigste Filiale versetzt, wo ich 90% des Tages im Sitzen verbringe. Obwohl alle dachten, dass es dadurch besser wird und ich so noch etwas einsetzbar bin, war das im Endeffekt ein Trugschluss
Dein Arbeitgeber scheint ja recht flexibel bei Bedarf zu sein. Daher würde ich Dir dazu raten, erst einmal mit dem Arzt zu besprechen, wie die weitere Heilung optimal aussehen kann und ob dazu eine Krankschreibung oder eher eine erneute Änderung am Arbeitsplatz geeignet wäre. Dann würde ich zum Arbeitgeber gehen, und diese Voraussetzungen in Ruhe mal mit ihm besprechen. Sicher gibt es im Betrieb auch noch einen anderen Arbeitsplatz, an dem Du nicht soo viel sitzen musst. Sag ihm ruhig, dass Du dich nur sehr ungern erneut länger krankschreiben lassen würdest, aber unter den derzeitigen Bedingungen aus gesundheitlichen Gründen keinen anderen Weg sehen würdest. Benutzt Du überhaupt bei Sitzen einen entlastenden Sitzring?
Soll ich die restlichen Monate noch durchziehen und mich mit einer eventuell langsamen Wundheilung arrangieren?
Das wäre der denkbar schlechteste Weg für alle Beteiligten!!! Du quälst Dich mit der schlecht heilenden Wunde und vielen Schmerzen herum und Dein AG registriert ggf. nur, dass Du nicht voll einsatzfähig bist. Mir selbst ging es mal so mit einer umfangreichen Zahnbehandlung. Ich meinte, trotzdem arbeiten zu müssen und der Schuss ging voll nach hinten los!! Am Ende wurde mir noch vorgeworfen, dass ich nicht voll leistungsfähig gewesen sei und es gab fast eine Kündigung deswegen!!! Wenn Dein Chef Dir nicht erneut entgegenkommen kann/will, dann lass Dich lieber krankschreiben!!!
Alles Gute wünscht walesca