Herzschrittmacher verrutscht?
Seit gestern scheint der vor einem dreiviertel Jahr implantierte Herzschrittmacher meines Vaters nach oben gekommen zu sein. Man kann ihn deutlich unter der Haut ausmachen, was vorher nicht der Fall war. Der Blutdruck ist etwas niedriger als sonst, aber das kann ja auch Zufall sein. Heute ist Samstag. Ich möchte keinen Notdienst rufen, vielleicht ist es ja harmlos.
2 Antworten
Nach einem dreiviertel Jahr dürfte der Schrittmacher soweit eingewachsen sein, dass da eigentlich nichts mehr verrutschen dürfte. Das wäre zumindest ohne entsprechenden äußeren Einfluss sehr ungewöhnlich und m.E. nahezu unmöglich. Zumindest bei meinem Vater wurde immer gesagt, dass der Schrittmacher nach ca. 4-6 Wochen gut eingewachsen wäre und er dann nicht mehr so vorsichtig sein müsste.
Hat dein Vater denn einen Unfall gehabt oder irgendwelche größeren Belastungen / Bewegungen gehabt, wodurch er ggf. verrutscht sein könnte?
Hast du deinen Vater länger nicht gesehen oder siehst du die Implantationsstelle jeden Tag? Wenn du die Stelle länger nicht gesehen hast, könnte es z.B. sein, dass dein Vater abgenommen hat und dass man den Schrittmacher deswegen jetzt besser sieht, weil nicht mehr so viel Fettgewebe drüber ist.
Ich glaube, dass das mit dem Blutdruck eher Zufall ist, da hat ein Schrittmacher i.d.R. keinen Einfluss drauf. Messt ihr regelmäßig jeden Tag mehrfach, so dass du sagen kannst, dass der sonst nie so niedrig ist, oder misst er nur ab und zu? Dann würde einem ja nicht unbedingt immer auffallen, wenn er zwischendurch mal niedriger ist.
Wenn ihr euch allzu unsicher seid, und euch das keine Ruhe lässt, dann rufe doch einfach mal beim ärztlichen Bereitschaftsdienst an (Tel. 116117) und frage nach deren Einschätzung. Das sind ja dann Leute vom Fach.
Er isst sehr wenig und nimmt fortlaufend ab, vielleicht ist genau der Moment gekommen, wo das Fett genau an dieser Stelle verschwunden ist
Grundsätzlich denkbar, aber ob das dann wirklich so von heute auf morgen wäre. Keine Ahnung.
Er will nicht, dass ich irgendwo anrufe, da er große Angst hat, wieder in eine Klinik zu müssen
Das Problem kenne ich gerade nur zu gut. So ist es bei meinem Vater auch gerade. Aber da geht es dann um Lungenentzündungen, Atemnot etc. bzw, er sagt nicht mehr, wenn er Beschwerden hat, weil er Angst hat, wieder ins Krankenhaus zu müssen. Das geht hier gerade so im 3-4 Wochen-Rhythmus. Von daher weiß ich genau, was du meinst.
Wenn der Blutdruck bzw. Puls stabil bleibt, habe ich beschlossen, bis Montagmorgen zu warten, dann sind wieder alle Ärzte innerhalb und außerhalb von Krankenhäusern erreichbar
Das hört sich vernünftig an. Andererseits wäre der ärztliche Bereitschaftsdienst ja auch ein niedergelassener Arzt und keine Klinik.
Alles Gute für dich und deinen Vater!
Ein Herzschrittmacher hat keinen Einfluss auf den Blutdruck. Wenn der Schrittmacher verrutscht ist, könnte sich auch die Lage des Kabel am Herzen verändert haben. Eine baldige Kontrolle ist angeraten.
Es war unglaublich schwierig, für die zweite Kontrolle (die erste wurde in der Klinik durchgeführt) überhaupt einen Internisten zu finden, mir wurde gesagt, man müsse sich schon ein Jahr vorher um einen Termin kümmern. Die, die einen gehabt hätten, befinden sich in Häusern mit Wendeltreppen, wohin mein nicht mehr gefähiger Vater nicht einmal mehr von den Sanitätern im Spezialstuhl hinaufgetragen werden könnte. Wir haben erst Ende November einen Termin bekommen. Genau dort werde ich aber am Montag sofort anrufen. Viel erwarte ich mir nicht, die kennen meinen Vater nicht. Dann eben doch Klinik.
Übrigens danke für die Antwort!
Bekommt er die weiteren Kontrollen nicht mehr dort, wo der Schrittmacher implantiert wurde? Mein Vater geht immer (seit 1993) in die Schrittmacher-Ambulanz-Sprechstunde im Krankenhaus, wo er den bekommen hat, zur jährlichen Kontrolle (oder welche Abstände halt empfohlen werden). Ich kenne es auch von anderen so, dass die Kontrollen dort stattfinden, wo er implantiert wurde...
Danke für die Antwort. Ich versorge meinen Vater, wasche ihn und sehe die Stelle somit täglich. Es ist tatsächlich neu. Der Puls war immer auf etwa 72 und ist nun auf 68, was nicht sooo dramatisch ist. An Anstrengung habe ich auch gedacht. Er ist nicht mehr gehfähig und rollt mit seinem Rollstuhl mit Hilfe der Arme durch die Räume. Das ist für sein Alter (90) nicht unanstrengend. Aber das macht er ja schon länger. Er isst sehr wenig und nimmt fortlaufend ab, vielleicht ist genau der Moment gekommen, wo das Fett genau an dieser Stelle verschwunden ist. Er will nicht, dass ich irgendwo anrufe, da er große Angst hat, wieder in eine Klinik zu müssen. Wenn der Blutdruck bzw. Puls stabil bleibt, habe ich beschlossen, bis Montagmorgen zu warten, dann sind wieder alle Ärzte innerhalb und außerhalb von Krankenhäusern erreichbar. Wenn sich etwas ändert, klar, Notruf.