Kritik an Listerine?

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Dazu habe ich folgendes gefunden:

Vorsicht bei Mundspülungen mit hohem Alkoholgehalt

Bereits seit Jahren ist durch mehrere Studien belegt, dass Mundspülungen mit hohem Alkoholgehalt das Risiko an Mundkrebs zu erkranken signifikant erhöhen. Einerseits macht das verwendete Ethanol die Mundschleimhaut durchlässiger für karzinogene Substanzen und andererseits ist Acetaldehyd als Abbauzwischenprodukt von Ethanol im Körper selbst eine schädliche und karzinogene Substanz.

Wieder neu in das allgemeine Bewusstsein gelangte diese Tatsache durch eine Klage auf 60 Mio. USD Schadenersatz, die das Unternehmen Oral Cancer Prevention International (OCPI) Mitte 2011 gegen den Konzern Johnson & Johnson anstrengte. OCPI wirft Johnson & Johnson dabei vor, den Verkauf eines von OCPI angebotenen Testsets zur Erkennung von Mundkrebs hintertrieben zu haben. Denn Johnson & Johnson befürchte wohl, dass der Test die Erkenntnis befördern könnte, dass auch die von Johnson & Johnson angebotene Mundspülung Listerine® ein Risikofaktor für die Entstehung von Mundkrebs ist.

OCPI hatte im Februar 2010 ein Vertriebsabkommen mit der Johnson & Johnson-Tochter Oral Pharma abgeschlossen. Doch dann erhielt das Management von Johnson & Johnson die Ergebnisse einer australischen Studie der University of Queensland's School of Dentistry, die ebenfalls belegte, dass Mundwasser mit einem hohen Alkoholgehalt die Entstehung von Mundkrebs begünstigen. OCPI wirft nun Johnson & Johnson vor, verhindert zu haben, dass der Krebstest zusammen mit ihrem Mundwasser in den Apotheken angeboten wird.

Mundkrebs gilt als besonders gefährlich, weil er meist erst in einem späten, nicht mehr heilbaren Stadium erkannt wird. Bislang galten Rauchen und Alkoholgenuss als Hauptursache für Mundkrebs. Auch bei der australischen Studie wurde beobachtet, dass sich die Risikofaktoren Ethanoleinwirkung und Rauchen gegenseitig begünstigen. Denn wie oben bereits beschrieben, macht Ethanol die Mundschleimhaut besonders anfällig für die im Zigarettenrauch enthaltenen Schadstoffe.

Die internationale Studie an 3210 Menschen fand eine allgemeine signifikante Erhöhung des Krebsrisikos unabhängig davon, ob die Teilnehmer zusätzlich rauchten oder Alkohol tranken. Allerdings war das Risiko für Raucher am höchsten, diese hatten ein neunfach höheres Mund-, Rachen- oder Kehlkopfkrebsrisiko. Alkoholkonsumenten immerhin noch ein fünffach höheres Krebsrisiko und selbst die Teilnehmer, die weder tranken noch rauchten, allerdings regelmäßig alkoholhaltige Mundspülungen verwendeten, mussten noch ein vierfach höheres Krebsrisiko hinnehmen, als die Vergleichsgruppe.

Der geneigte Beobachter kann sich kaum eine bessere Bestätigung der Studienergebnisse als die Reaktion von Johnson & Johnson wünschen, gibt man dort doch indirekt zu, diese für ein beträchtliches Umsatzrisiko für die eigenen Mundspülungen zu halten. Man muss dabei berücksichtigen, dass Johnson & Johnson mit Listerine® allein in den Vereinigten Staaten von Amerika mehr als eine Milliarde USD Umsatz erzielt.

Für uns gilt daher das Fazit der Verfasser der Studie, Prof McCullough und Co-Autorin Dr. Camile Farah, die "nun hinreichende Beweise" erbracht sahen, dass "Alkohol enthaltende Mundspülungen zu einem erhöhten Risiko für die Entstehung von Mundkrebs beitragen". Die Studie resümierte seinerzeit: "Es ist Experten für Mundgesundheit nicht zu raten, die Langzeitverwendung Alkohol enthaltender Mundspülungen zu empfehlen."

Deswegen raten auch wir von der regelmäßigen Verwendung Alkohol enthaltender Mundspülungen ab, wenn keine ausdrückliche medizinische Indikation hierzu gegeben ist.

http://www.zhkplus.de/berichte/mundspuelungen_und_mundkrebsrisiko.shtml


Es ist anzunehmen, dass der Alkoholgehalt in Amerika wie in Europa gleich hoch ist. Im Zweifelsfalle würde ich mich mit dieser Frage an den Hersteller wenden.