Novalgin und Tilidin keine Hilfe... was nun?
Hallo zusammen; ich bin vor ein paar Tagen wegen heftiger Rückenschmerzen ins Krankenhaus gegangen. Dort stellte sich raus, dass sich ein Lendenwirbel verschoben hat und nun auf die Nerven drückt. Ich bekomme die letzten 3 Tage im Sinne der Schmerztherapie Novalgin als Tropf und anfangs 3x, jetzt 5x täglich Tilidin in Tablettenform. Eine leichte Besserung hat sich eingestellt; ich kann mich wieder bewegen, ohne dass mir schwarz vor Augen wird. Das große Problem ist die Nacht... sobald ich mich hinlegen und der Körper in die Entspannung gehen will, schießt immer wieder ein höllischen Schmerz durch das Kreuz, den Po, die Hüften... als wäre ich den ganzen Tag mit Kochsalzlösung vollgepumpt worden, statt mit Opiaten! Ich spüre im Liegen richtig, wie es im Rücken kracht und knarzt... nach ein paar Minuten wird es unerträglich und ich muss aufstehen. So sieht grade jede Nacht aus! Ich bin völlig entkräftet, fallen mitten in Gesprächen in Sekundenschlaf und jegliches Zeitgeschehen hat sich verabschiedet... was soll ich noch tun, wenn selbst die benannten Opiate keine Linderung bringen? Ich habe total Angst davor, aus dem KH entlassen zu werden und wieder alleine zuhause zu sein... hat jemand Tipps?
2 Antworten
Wenn du noch im Krankenhaus bist - warum besprichst du das Problem denn nicht mit deinen behandelnden Ärzten? Diese wären doch der erste und beste Ansprechpartner für dein Problem. Erst recht, wenn man noch stationär ist. Die können dir sicher mehr sagen, als die User hier in diesem Laienforum, wo nur einzelne User überhaupt eine medizinische Ausbildung haben.
Entweder können sie z.B. ein anderes Schmerzmittel anordnen/ausprobieren oder die Dosis ggf. noch erhöhen (wie hoch dosiert bekommst du das Tilidin?). Vielleicht kämen auch Infiltrationen in Frage. Die habe ich mal bei Rückenproblemen bekommen, als ich wegen meines Magens keine Tabletten nehmen konnte.
Ein Problem können aber auch die Betten im Krankenhaus sein. Das kenne ich auch von mir (habe chron. Beschwerden in der Wirbelsäule). Meist sind die Matratzen so durchgelegen oder sehr dünn, dass man das Gestell spürt, so dass dort kein rückengerechtes Liegen möglich ist. Ich hatte beim letzten KH-Aufenthalt z.B. eine so harte Matratze, dass ich dachte, ich könnte genau so gut auf einem Brett schlafen. Da hatte ich schon in der ersten Nacht deutliche Probleme und Schmerzen und konnte kaum liegen, obwohl ich da vom Rücken her eigentlich gerade eine stabile Phase hatte.
Es wird dir nur eines helfen: nämlich reden!
Sprich mit dem Pflegepersonal, ob es möglich ist, eine andere Matratze zu bekommen. Vielleicht erledigt sich das Problem dann zumindest zum Teil schon. Es gibt in Krankenhäusern ja eigentlich immer auch besondere Matratzen, die sind halt nur nicht die Regel, sondern man muss gezielt danach fragen. Ansonsten versuche auch verschiedene Einstellungen des Bettes, z.B. die Knie leicht angehoben, das entlastet auch im Rücken.
Und dann sprich mit den Ärzten wegen der Medikation.
Wie sagte meine Oma immer so schön: nur sprechenden Menschen kann geholfen werden. Also sprich mit dem Personal/den Ärzten, nur dann können sie eine Lösung für dich suchen.
Gute Besserung
Das traurige am der ganzen Sache ist, dass ich das mehrmals mit den Ärzten und den Pflegern angesprochen und meine Beschwerden genauso geäußert habe. Letztendlich habe ich zusätzlich noch 3x täglich Tilidin in Tablettenform bekommen. Tagsüber ging es mir damit schon deutlich besser, obwohl die Schnerzen nie ganz weg waren, aber nachts blieb das Problem bestehen... letzte Nacht hab ich sogar um ein starkes Schlafmittel gebeten, damit ich endlich schlafen kann; das führte dazu, dass ich nach einer Stunde Schlaf im Bett schreiend aufgewacht bin und direkt wieder am den Tropf gehängt wurde.
Vor ein paar Stunden wurde ich mit Rezepten der die bereits genannten Medis entlassen. Morgen früh geht's dann direkt zum Hausarzt, vielleicht hat er noch Vorschläge für mich.
An den Betten lag es auch nicht, da das Problem in der Nacht auch zuhause weiterbesteht.
Tilidin hilft mir auch nicht, wegen dem Naloxon darin. Das ist ein Opioidblocker. Gehe morgen zu deinem Hausarzt. Ideal wäre, wenn du Oxycodon bekommst. Targin ist das Gleiche, hat aber wie Tilidin das Naloxon. Fange dann bitte möglichst mit 10mg an und weiche nicht davon ab, erst nach 12 Stunden die nächste Tablette zu nehmen. Eine gleichmäßige Einnahme bei Opioiden setzt die Abhängigkeit meist später als 7 Jahre ein. Tilidin wird meist sehr unregelmäßig genommen und führt so schnell zur Abhängigkeit. Tilidin bekommt man nicht als Monopräparat.
Allgemein wird Tilidin kurzfristig gegeben, wenn ein Patient Schmerzen verspürt. Das bis 8 mal an Tag. Das geht bis eine Woche auch meist gut. Aber danach entwickelt der Körper oft eine Abhängigkeit. Werden Opioide gleichmäßig genommen, wird die Abhängigkeit bei Opioiden nicht mal nach 7 Jahren entwickelt und können ohne Entzug abgesetzt werden. (Vorgaben im Text einer Schmerzärztin, neben mir sitzend)
Also ich habe Tilidin über mehrere Jahre regelmäßig genommen, hatte trotz niedriger Dosierung immer eine sehr gute Wirkung und trotzdem keine Abhängigkeiten. Ich kenne auch einige andere, die es länger und regelmäßig nehmen. Warum auch nicht. Tilidin ist doch als retardiertes Präparat genau dafür gut geeignet.
Das stimmt bedingt. Als relativ leichtes Opioid wird es von Ärzten gerne unterschätzt und gerne verschrieben. mit dem Hinweis, dass man es nehmen soll, wenn die Schmerzen kommen. Und hier ist das Problem der Opioide. Bedenke, dass etwa 30-40% der Patienten eine Abhängigkeit entwickeln. Erstmals hat man mit Oxycodon bei regelmäßiger Einnahme oder unregelmäßiger Einnahme das getestet. Später um ein Vergleich zu haben, unter anderem mit Tilidin und anderen Opioiden. Die regelmäßige Einnahme vermindert bei der Abhängigkeit die Fälle verschwindend gering mit Verlängerungen von 7 Jahren bis gar nicht. In etwa 60% der Fälle reagiert auch gar nicht das Gehirn zur Abhängigkeit.
Ähm... hast du mal wieder nicht vernünftig gelesen? ;-) Der Fragesteller liegt im Krankenhaus!
Ich finde auch so konkrete Dosierungsanweisungen in einem solchen Internetforum sehr fragwürdig. Denn zum einen bist du kein Arzt und zum anderen kennst du den Fragesteller überhaupt nicht, nicht seine konkreten Befunde oder andere wichtige Dinge, die bei einer Medikation berücksichtigt werden müssen (Vorerkrankungen, Allergien, andere Medikamente etc.). Ja, er kommt ohne einen Arzt nicht an ein Rezept für diese Medikamente ran, aber dennoch könnte es sein, dass verzweifelte Patienten dann nicht auf die Dosierungsanweisungen vom Arzt hören (der die Dosierung unter Berücksichtigung aller entscheidenden Faktoren auf den Patienten abstimmt) sondern ggf. eigenmächtig so dosieren, wie sie hier oder irgendwo gelesen haben.
Wie kommst du darauf? Warum sollte man Tilidin weniger regelmäßig als andere Medikamente nehmen? Das ist doch immer vom Patienten abhängig, wie regelmäßig ein Medikament genommen wird und nicht vom Präparat...