Wie verliert man Unsicherheit und Ängste bei einer akuten Rosacea?
Hallo, ihr Lieben
Ich habe z.Z. einen heftigen Schub der Rosacea (auch Gesichtsrose) mit Beteiligung der Augen (Bindehaut- und Lidrandentzündung). Ich fühle mich dadurch sehr entstellt. Mein Gesicht, vor allem der Augenbereich, ist z.T. geschwollen. Die Haut ist fast komplett rot. Durch den Juckreiz sind einige kleinere Stellen aufgekratzt und entzündet. Es sind zahlreiche Pusteln und Knötchen vorhanden. Menschen, die die Krankheit Rosacea nicht kennen verwechseln eine Rosacea leicht mal mit einer Akne. Meine Augen tränen und sind ebenfalls rot. Zusätzlich ist ein starker Schmerz vorhanden. Etwa so als hätte man einen äußerst starken Sonnenbrand im Gesicht. Was die medizinische Behandlung der Haut/Augen angeht ist bei mir alles geklärt. Jedoch habe ich ein weiteres großes Problem:
Ich bin völlig deprimiert und entmutigt durch diese Erkrankung. Ich traue mich nicht nach draußen zu gehen. Ich habe große Ängste mit Menschen zusammen zukommen, deren Blicke mich treffen. Ich gehe nicht mehr einkaufen, es gibt kein Treffen mit Freunden - kurz: ich gehe nicht mehr vor die Tür (außer für den Arztbesuch)...weil ich mich so sehr schäme für mein Aussehen. In psychologischer Behandlung bin ich. Ich wollte euch hier fragen, ob ihr Ratschläge habt wie ich mit meinem jetzigen Aussehen in der Öffentlichkeit umgehen könnte ohne dass ich gleich in Tränen ausbreche sobald mich jemand anschaut. Ich denke auch oft, dass andere meinen könnten, meine Erkrankung wäre ansteckend was sie ja nicht ist. Auch das Zusammentreffen mit (Schul)-Kindern z.B. im Bus ist für mich unerträglich. Da werden Köpfe zusammengesteckt, getuschelt und mit einem Blick auf mich wird gelacht. Ich weiß einfach nicht wie ich damit umgehen soll.
Liebe Grüße von polar66
1 Antwort
Ich habe hier auch was im Internet gefunden:
Hat man erst ein Mal Gedanken wie “Alle finden mich hässlich.”, “Ich traue mich nicht auf die Straße.” oder “Was sollen bloß die Leute von mir denken.” ist der nächste Schritt zu Rückzugsstrategien und “Vermeidungshaltung” schnell getan. Dann geht man keinen öffentlichen Aktivitäten mehr nach, steht ständig vor dem Spiegel und ist ganz allgemein sicher, dass die eigene Hauterkrankung das wichtigste Thema bei Sozialkontakten darstellt. Am Ende dieser Entwicklung kann es in Extremfällen dazu kommen, dass man die eigene Identität auf die Aussage “Ich bin ein Mensch mit Rosazea.” reduziert und die Erkrankung, und den Kampf gegen sie, in den Mittelpunkt der Lebensinteressen rückt.
Bestimmt die Rosazea erst ein Mal den Alltag und dominiert das Leben der Patienten, dann kann der Besuch eines guten Psychologen sicherlich hilfreich sein. Eine Therapie kann entscheidend dazu beitragen, dass die Lebensqualität wieder ansteigt und Verhaltensweisen, sowie die dauernde Beschäftigung mit der Krankheit, zurücktritt.
Patienten, die an hartnäckiger Rosazea leiden und eine Therapie beginnen, stellen nach einiger Zeit oft fest, dass sie “mehr sind als ihre Krankheit” und dass auch die Umwelt sie nicht lediglich aufgrund ihrer Erkrankung beurteilt. Denn Freunde, Bekannte und Arbeitskollegen haben oft ein deutlich geringeres Interesse an der Erkrankung als man selbst glaubt und je offener man mit seinen Problemen umgeht, besser ist es meist.
Zusätzlich gibt es natürlich die Möglichkeit, selbst Kontakte zu Betroffenen aufzubauen. Dies ist nicht nur hilfreich, weil die Erkrankten untereinander Tipps im Umgang mit Rosazea austauschen können, sondern weil diese Kontakte auch das Selbstwertgefühl enorm stärken. Vor allem wird deutlich, dass man mit seinen Problemen, Sorgen und Ängsten keinesfalls alleine ist, sondern dass viel mehr Menschen, als man eigentlich glaubt, von dieser Krankheit betroffen sind. Das Internet und seine vielfältigen Möglichkeiten bietet hier eine große Chance auf Kontakte zu Menschen mit ähnlichen Problemen!
Übrigens: Von Rosazea und Couperose ist nicht nur “Otto Normalverbraucher” betroffen – ganz im Gegenteil. Eine Vielzahl von prominenten Persönlichkeiten leidet unter diesen Krankheiten. Das mag vielleicht kein direkter Trost sein und macht die Probleme mit der eigenen Haut um nichts kleiner, totzdem ist es irgendwie beruhigend, dass Erkrankungen der Gesichtshaut selbst vor Präsidenten (Bill Clinton), Schauspielern (Karl Malden) oder Prinzessinnen (Lady Di) nicht haltmachen.
Bitte hier weiterlesen: http://www.couperose-rosazea.de/couperose/behandlung-therapie/