Wiederherstellung der Nierenfunktionsfähigkeit
Mein Sohn (18 J.) hat an der rechten Niere eine Verengung (Stenose) am Nierenausgang. Dies wurde kürzlich festgestellt, da er in dem Bereich Schmerzen hatte, deren Ursache ein Urinstau war. Bei einer Untersuchung der Nierenfunktion wurde feststellt, dass diese Niere nur noch zu 3 % funktionsfähig ist. Eine Verbesserung der NIerenfunktion inst anscheinend möglich, aber lt. den behandelnden Ärzten nicht unbedingt wahrscheinlich.
Als Möglichkeiten zur Behandlung wurde uns aufgezeigt
a) Nierenplastik (Behebung der Engstelle), falls sich die Niere wieder erholen sollte oder b) Entfernung der Niere
Momentan wird die Engstelle durch eine Schiene überbrückt, so dass keine akute Gefahr mehr vorhanden ist. Es stellt sich jedoch jetzt die Frage, wie lange es denn dauern kann, bis die Niere sich erholt. Daran hängt auch die Entscheidung, wie lange denn abgewartet werden sollte, bis die Entscheidung für oder gegen die Entfernung der Niere getroffen werden kann.
Der behandelnde Urologe meines Sohnes hat ihm erklärt, dass - wenn die Niere sich überhaupt erholt - dies in den ersten zwei Monaten nach Behebung des Nierenstaus eintreten würde. Auf der anderen Seite kenne ich einen Fall, bei dem die Erholung erst nach einem Jahr eingetreten ist.
Deshalb würde mich interessieren, wie lange denn sinnvollerweise bis zu einer Entscheidung gewartet werden kann/sollte. Außerdem würde ich gerne wissen, warum überhaupt eine Niere entfernt werden soll, wenn sie nicht mehr funktioniert.
Da die Schiene anscheinend auch nicht so problemlos ist, stellt sich die Frage, ob es nicht doch besser wäre, erst mal die Stenose zu beseitigen und dann nach ausreichender Zeit neu zu enscheiden, ob eine Entfernung der Niere wirklich notwendig ist.
2 Antworten
Ich habe da leider keine gute Nachricht in dieser Hinsicht. Mein Sohn hat sich die NIere entfernen lassen.
Seine Nierenfunktionswert war unmittelbar nach dem Feststellen des Problems so bei ca. 3%, nach ca. 3 Monaten bei ungefähr 9% und nach ca. 8 Monaten bei 6 - 7 %. Die Methode zum Feststellen der Nierenfunktion ist m. W. nicht so besonders genau, da kann es schon mal vorkommen, dass da mal ein bisschen zuviel oder zuwenig gemessen wird.
Die OP ist super verlaufen (minimalinvasiv), nach drei Tagen war er aus dem Krankenhaus heraus, eigentlich wollte er schon nach zwei Tagen gehen.
Ich würde an deiner Stelle auch versuchen, die Niere zu behalten, allerdings kann eine defekte Niere ja auch ein Problem darstellen - zumindest haben uns das die Ärzte so erklärt. Ich würde daher mit der Entscheidung nicht zu lange warten und nicht immer wieder zu verschieben. Der Urologe meines Sohnes meinte, er hätte noch nie erlebt, dass sich eine Niere nochmals verbessert, wenn die Ausgangswerte so schlecht sind. Im Falle meines Sohnes hat er leider recht behalten.
VIel Glück bei der Entscheidung und ich hoffe, dass sich deine Niere wieder erholt.
Hallo,
bei mir wurde r.R.d. Nierenzintigrafie bei der rechten Niere eine Funktion von 14% festgestellt (seit 3 Wochen DJ Schiene).
Ich hatte anscheinend eine langjährige Nierenbeckenabgangsenge, die nur durch Zufall festgestellt worden ist (keine Beschwerden etc.). Gibt es Erfahrungswerte, mit welcher Wahrscheinlichkeit eine Verbesserung auf >20% möglich ist?
Erst ab diesem Wert ist eine Nierenbecken-Rekonstruktion wohl sinnvoll. Bedeutet ein langfristiger Wert unter 20% automatisch die Entnahme der Niere?
Vielen Dank für Euren Rat!