Anfallende Kosten bei Arztbesuch?
Mein Ohrringstecker ist eingewachsen und entzündet. Außerdem blutet und eitert es etwas.
Ich selbst bekomme ihn nicht raus und möchte ihn mir von einem Arzt entfernen lassen. Allerdings habe ich gelesen, dass bei Komplikationen bei kosmetischen Eingriffen die Krankenkasse seit 2007 nicht mehr zahlt...
Mit welchen Kosten müsste ich dabei rechnen?
8 Antworten
Da es eitert und offensichtlich eine Infektion ist, ist dies kein kosmetischer Eingriff. Ist ja nicht zu Verschönerung deines Körpers sondern zur "Gefahrenabwehr". Das zahlt deine GKV.
Falsch, das soll die GKV ja grade nicht bezahlen sagt das Gesetz.
Deswegen geht man mit Piercingkomplikationen auch besser zu einem Fachmann - also einem kompetenten Piercer.
Mit Piercingkomplikationen sollte man zu einem erfahrenen Piercer gehen - deswegen soll die Krankenkasse solche Sachen nicht bezahlen - so sagt es das Gesetz.
https://dejure.org/gesetze/SGB_V/52.html
(2) Haben sich Versicherte eine Krankheit durch eine medizinisch nicht indizierte ästhetische Operation, eine Tätowierung oder ein Piercing zugezogen, hat die Krankenkasse die Versicherten in angemessener Höhe an den Kosten zu beteiligen und das Krankengeld für die Dauer dieser Behandlung ganz oder teilweise zu versagen oder zurückzufordern.
Bei uns im Studio würdest du ca 10 - 30 € bezahlen und es ist keine Operation erforderlich. Beim Arzt kann dieser Betrag auch mal eine Null mehr haben und er hat nicht die richtigen Werkzeuge, um einen eingewachsenen Ohrstecker zu öffnen und mit möglichst wenig Gewebeschaden zu entfernen.
Viele Grüße von Andrea aus Dortmund (Piercerin im Deep Metal seit 1989)
Ruf bei deiner Krankenkasse an. Ich habe ein bisschen auf Google gesucht und bin auf 150 - 200 Euro gestossen, in einer chirurgischen Praxis. War allerdings ein Beitrag von 2007.
Wow, beim Piercer bezahlt man für das Entfernen eines entzündeten Ohrringes normalerweise so ca 10 - 30 €...
wenn der Ring in einem Pircingstudio gestochen wurde kümmert man sich dort um so etwas. Falls nicht einfach mal mit dem Hausarzt des Vertrauens reden ;)
Darum kümmert sich im Normalfall ein Piercer. Der arbeitet genauso sauber und professionell wie der Arzt.
Der Arzt hat allerdings keine Ahnung, kein Piercingwerkzeug und nimmt das 10fache. Deswegen zahlt die Krankenkasse auch nicht für sowas.
Ich bring mein Auto doch auch nicht in eine Fahrradwerkstatt...
Dein Körper ist verletzt; der Piercer hat "lediglich" Metall in ein Loch gestanzt.
Wenn du einen Nagel im Reifen hast, fährst du auch nicht zum Schmied, der diesen hergestellt hat, sondern in die Reifenfachwerkstatt. Insofern hinkt dein Auto/Fahrradvergleich.
Könnte ich genauso sagen, da auch der Piercer das Piercing nicht hergestellt hat 😉
Die Ausbildung macht man nicht umsonst. Solche Läden wie Claires stanzen dir erst recht einfach Metall in deinen Körper. Ein Piercer hat einfach mehr Ahnung. Das sieht man schon daran, dass einige Ärzte das Piercen anbieten und das dann mit einer Ohrlochpistole machen...
Jeder hat eben sein Fachgebiet. Und Ärzte sind NICHT auf Piercings spezialisiert. Sondern Piercer.
Ein Schmied stellt also Reifen aus Gummi her? In deiner Welt vielleicht? :D
Aber passt schon - ein Arzt hat nämlich nichtmal das Werkzeug, um dieses "Metall" fachgerecht zu entfernen und somit viel mit deinem Beispiel gemeinsam.
Nennst sich Skalpell und Infektionen sind ganz alleine ein Fachgebiet der Ärzteschaft.
Zu einem Arzt mit Infektionen würde ich kaum gehen wollen... Ein Arzt hat auch Kanülen und kann keine Piercings stechen..
Nur ein Arzt benutzt einen Skalpell um laienhaft ein Piercing zu entfernen - ein Piercer kann das auch ohne unnötig rumzuschnippeln und damit die Wunde zu vergrößern und womöglich auch noch in eine Entzündung reinzuschneiden.
Es ist wohl besser, den Arzt zu bezahlen, als dem Piercer das gleiche Geld zu geben.