Aussetzen der Dialyse = TOT
Hallo Mein Großvater befindet sich schon seid Wochen im Krankenhaus und nun wurden wir mit der Frage konfrontiert, was er gewollt hätte, wenn es um lebenserhaltende Maßnahmen ginge. Wir sind uns ziemlich sicher, daß er keine wollen würde. Allerdings muss ich dazu schreiben, daß er bereits eine Magensonde hat und auch das Atmen wird unterstützt. Derzeit kommt er 3 mal die Woche an die Dialyse und die Ärztin meinte heute eben, dass wenn mein Opa wieder so stark abbauen würde sie vorschlagen würde, daß man die Dialyse einen Tag unterlassen sollte, der Körper dann so schnell vergiften würde, daß mein Opa einschläft. Jetzt quält mich dieser Gedanke, weil ich mir nicht vorstellen kann, dass das wirklich der angenehmste Ausstieg aus seinem Leben wäre. Würde das wirklich schnell gehen? Bekommt er mit das er vergiftet und hat Schmerzen?
Ratlose Grüsse Karamelina
3 Antworten
Die oberste Verpflichtung der Ärzte ist es, dem Patienten in jeder Krankheitsphase evtl. Schmerzen zu nehmen. Aktuelle Schmerzen festzustellen, ist für den Arzt nicht schwer. Er ist dann zum Handeln (mit Schmerzmitteln) verpflichtet, auch wenn durch eine höhere Dosierung evtl. der 'natürliche' Tod eher eintreten würde.
Du kannst also beruhigt sein, dass dein Opa nichts, aber auch wirklich nichts Unangenehmes bewusst erleben würde, wenn die eingestellte Dialyse voraussichtlich zum Nierenversagen führt.
www. sterbenduerfen. de
Na ja, so 100% ig kannst du das nicht sagen. Ich habe erlebt, wie ein Notarzt sich geweigert hat, die Dosis von Morphium zu erhöhen, weil die Dialysepatientin ein paar Stunden bevor sie starb immer noch starke Schmerzen hatte
Da noch niemand, der diesen Weg gegangen ist, dir diese Frage beantworten kann, kann man nur mutmaßen.
Frag die behandelnden Ärzte ob diese Phase des Ablebens mit Schmerzmitteln unterstützt wird.
Meine Angehörigen waren mit starken Schmerzmitteln vermutlich schon "weg" als es zu Ende ging.
Im Pflegeheim, in dem ich arbeite, kommt es immer mal wieder vor, dass wir auch Dialysepatienten haben.
Bei drei Bewohnern habe ich miterlebt, als ihre Dialyse ganz abgesetzt wurde, weil der Allgemeinzustand derart schlecht war und es absehbar war, dass es ans Lebensende ging. Auch da musste der Angehörige oder Betreuer diese Entscheidung für den Bewohner treffen.
Diese drei Bewohner ging es am Ende allen nicht gut, ist auch kein Wunder, wenn der Körper vergiftet.
Man kann Schmerzmittel geben, bei manchen hilft aber auch das nicht mehr.
Ich gehe selbst zur Dialyse und habe mich mit dem Thema auch schon auseinandergesetzt. Aus meiner ganz persönlichen Sicht finde ich, der Tod ist schleichend, wenn man nun kürzer dialysieren würde. Es geht also langsam, bis man vergiftet - ist das erstrebenswert? Für mich wäre es wünschenswert, dass es dann schnell geht, darum würde ich dann ganz aufhören mit der Dialyse.
Mein Nephrologe sagte, es sei unterschiedlich, wie lange man noch lebt, wenn man ganz aufhört. Es kommt auch noch auf die anderen Erkrankungen an, die man hat. (Blutdruck, Herz, ect....) Es kann 2 Wochen dauern, aber auch mehrere Monate...
Ich wünsche euch viel Kraft für die richtige Entscheidung.