Buchfinken mit Wucherungen oder Anhaftungen am Bein - ist das eine Krankheit?
In diesem Herbst sind uns mindestens drei verschiedene Buchfinken aufgefallen, die jeweils an einem Bein aussehen, als wären sie zuerst in etwas Klebriges getreten und dann in Hirse oder etwas ähnliches. Das Bein ist dick und körnig unregelmäßig. Ein Vogel hatte nur einen kleinen Bereich betroffen, der aber offensichtlich schmerzte. Zumindest versuchte der Vogel, das Bein möglichst wenig zu belasten. Von einem anderen Vogel, bei dem das ganze Bein und der Fuß sehr dick betroffen sind, habe ich ein Foto gemacht und hier angefügt.
Kennt jemand die Ursache und falls es eine Krankheit ist den Namen?
2 Antworten
Das scheint kein Einzelfall zu sein.
Fand dazu den Beitrag von 2013. Zu der Zeit war es allerdings noch rätselhaft:
....Aktuell sind Buchfinken mit tumorartigen Wucherungen an den Füßen hier,
die mit großer Wahrscheinlichkeit auch aus dem Baltikum, Russland oder
aus Finnland stammen. Das weiß Kaatz so genau, weil zum Beispiel ein von
ihm am Registrierfangplatz in der Kyritz-Ruppiner Heide bei Dranse zur
Vogelzugzeit beringter Buchfink im vergangenen Sommer in Estland
wiedergefunden wurde....
http://www.maz-online.de/Lokales/Prignitz/Tumorartige-Wucherungen-geben-Raetsel-auf
Papilloma-Viren
Diese Viren verursachen Haut- und Schleimhautwucherungen bei vielen Vogelarten.
Die Hautform verläuft unter dem klinischen Bild warzenähnlicher Wucherungen an den Augenlidern und Füßen bei Papageien, Sittichen und Buchfinken...
https://books.google.de/books?id=2_g5GsiL49IC&pg=PA128&lpg=PA128&dq=wucherungen+beim+buchfink&source=bl&ots=0vAlm-6C1m&sig=SFmk1KpQqL5TO9xOOalNRYXxzMg&hl=de&sa=X&ved=0ahUKEwjR74qepKzKAhVDECwKHer6AP0Q6AEILTAB#v=onepage&q=wucherungen%20beim%20buchfink&f=false
E handelt sich tatsächlich um Papilloma-Viren:
Zeit tauchten in den Gärten Buchfinken (Fringilla coelebs) mit weißen krustenartigen Gewächsen an Beinen und Füßen auf, die von einem Papillomavirus verursacht werden. Die Sterblichkeitsrate beträgt in etwa 20%, d.h. diese Krankheit tötet langsamer als die Trichomonas-Infektionen bei den Grünfinken.
Die Frage ist berechtigt.
Dazu würde ich einen (vogelkundigen) Spezialisten/Virologen/Tierarzt befragen.
Oberösterreich, 14.1.2018https://scontent-vie1-1.xx.fbcdn.net/v/t31.0-8/26240911\_2065640753700231\_362723649139014256\_o.jpg?oh=945027c124efc943ae0f889f58e8094c&oe=5AF3A231">
Vielen Danke für den Hinweis.
Da stellt sich natürlich die Frage, ob man daraus irgendwelche Konsequenzen z.B. bei der Gestaltung der Winterfutterplätze für Buchfinken ziehen sollte?