Cauda-equina-Syndrom beim Hund, wie weiter?
Hallo liebe Hundefreunde,
heute morgen rief mich eine Hundefreundin sehr besorgt an. Bei ihrem 4-jährigen Golden Retriever wurde mittels Röntgendiagnostik das CES festgestellt. Termin zur CT steht an, ggf. OP. Da Melocam nicht gut vertragen, wurde auf Phenylbutazon/Prednisolon gesetzt.
Natürlich kann ich nicht abschätzen inwieweit der Einsatz dieses Medikaments momentan unabdingbar ist. Fakt, der Goldie neigt zu leichtem Übergewicht und muss seit dem Umzug vor 6 Monaten Treppen steigen. Der Rüde wird hauptsächlich mit Trockenfutter (Platinum) gefüttert, weil er dies gut verträgt und bekommt jährlich das volle Impfprogramm zzgl. quartalsmäßige Wurmkuren und Extoparasitenbehandlungen.
Mein erster Gedanke ist Futterumstellung auf BARF, sämtliche den Körper unnütze Behandlung (Impfungen, Wurmkuren usw. ) auszusetzen, kontrollierte Bewegungen, Treppensteigen vermeiden. Pysiotherapie, ggf. Akupunktur, Futtermittelzusatz (Grünlippmuschel).
Meine Frage: Wer von Euch hat Erfahrungen mit CES bei seinem Hund, wie war der Verlauf? Ging es ohne OP? Wie verlief es nach der OP? Wie hoch ist die Lebenserwartung?
3 Antworten
Hallo Douschka,
leider hab ich Erfahrung mit CES machen müssen, leider.
Heute jedenfalls würde ich einiges anders machen. Denn das Ende war mit das Schlimmste was ich bisher erleben musste. Der Hund ist gelähmt und kann nicht mehr aufstehen und bei der geringsten Bewegung (Tuch hochheben usw.) schreit er vor Schmerzen.
Das erlebt der Hund bei vollem Bewusstsein und Lebenswillen.
Ausgerechnet bei meinem Herzhund der mir einst geholfen hat das Laufen wieder lernen zu wollen, dem konnte ich und niemand mehr helfen.
Ganz wichtig, vor jedem Schmerzmittel in den Überlegungen:
- Physiotherapie, gezielter Muskelaufbau und Entkrampfung von Muskeln
- kontrollierte Bewegung und ab sofort niemals wieder - Treppe steigen, ins Auto steigen oder hüppen, auf die Couch hüpfen oder ins Bett, alles gestrichen, den Hund niemals wieder zum Hochsteigen oder Hochhüpfen animiren, statt dessen solches verbieten und abgewöhnen.
-zum endgültigen Nerv einklemmen mit Lähmung kommt es bei diesen Bewegungen.
- Futter umstellen, Rohfütterung, Getreide streichen, Reis, Hirse und Buchweizen sind erlaubt, ggf. Gerste wenn der Magen wegen der Schmerzmittel streikt.
- Nicht von Beginn an Kortison als Schmerzhemmer geben, der Hund soll lernen sich zu schonen. Das Kortison wird für das Endstadium benötigt.
- Schmerzmittel auch alternativ, Teufelskralle, Grünlippmuschel (weniger), bei mir persönlich hilft Rokka Struktura, beim Hund Rokka Pet Original das Aufflammen immer wieder neuer Entzündungen zu vermeiden.
Damals kannte ich das leider noch nicht
- Schmerzmittel - Rimifin, Rimadyl, Metacam. = Chinesische Heilkräuter können helfen, Schmerzmittel nur im Ernstfall einsetzen zu müssen.
- Die Operation, mein TA sagte mir, daß diese oft nur von vorübergehendem Nutzen ist.
- Kleine Spaziergehrunden nur noch ebenerdig !!!! (ganz wichtig)
- Auf das Ende zu ist ein ebenerdiger Garten und Wohnbereich das Leben erhaltend, sowie die Lebensqualität.
- Und immer wieder Muskulatur lockern, die Verkrampfungen lösen durch Physiotherapie, das vermeidet Schmerz und Muskelabbau
- Noch wichtig: Nirgendwo im Wohnbereich glatter Boden. Alles mit Teppichen auslegen. Damit es dem Hund so wenig wie möglich die Beine auseinander zieht.
Lange nachdem ich meinen Buben hergeben musste, ist dann sein Bruder an derselben Erkrankung - allerdings 16 jährig (!) in Frieden, ohne eine Lähmung zu haben - eingeschläfert worden.
Dieser Familie konnte ich schon meine Erfahrung mit meinem Buben weiter geben - erfolgreich!
Inzwischen gibt es auch einen wirklich sehr guten Internetbeitrag zu diesem Thema:
http://www.gesundehunde.com/sites/gesundheit_003.php
Wenn es das alles doch nur früher gegeben hätte. Ich hätte meinem Bub so gerne dieses Leid erspart!
Die Familie mit dem Goldie wird also dringend umziehen müssen - Alles ebenerdig mit Auslaufmöglichkeit in der Nähe, lernen dem Hund Ruhepausen zu zugestehen um möglichst keine Schmerzmedikation zu häufig zu gebrauchen.
Daumendrück!!!! Das auf dem Foto ist unser letzter, gemeinsamer Urlaub...
Danke für deine Anerkennung der Antwort. Ich hoffe, daß Dein Bekannter mit dem Goldie, es schaffen kann, daß der Hund ohne steigen und hüpfen ab sofort gehalten wird.
Es ist nicht nur für den Hund wichtig sondern auch für dessen Menschen.
Hallo Douschka ! Habe Bekannte mit einem Labrador, die mit der Goldakupunktur sehr zufrieden sind. Bei einem anderen Hund hat es wiederum nichts gebracht. So reagiert jeder Hund verschieden auf bestimmte Behandlungen.
Du hast ja schon fast alles aufgezählt. Wichtig wäre auch eine regelmäßige Gabe von Vitamin B 12 und B 6 .
Da ich selber viel mit dem Kaltlicht-Laser arbeite muß ich sagen, dass hiermit die wirkungsvollsten Ergebnisse erzielt werden. Die Wirkung hängt natürlich von der Ausprägung der Nervenschädigung ab. ln den Anfangsstadien erreicht man mit der Lasertherapie eine stabile Verbesserung bis hin zur Symptomfreiheit. Auch in schon fortgeschrittenen Stadien kann eine deutliche Reduktion der Beschwerden erreicht, und einer weiteren Verschlechterung vorgebeugt werden.
Bei chronischen, sehr schweren Fällen ist es eine sehr gute Überbrückungstherapie zur Schmerzlinderung und zur vorübergehenden Stabilisierung bei Nervenausfällen.
Hunde mit CES haben oft eine unerkannte HD, die dann im späteren Verlauf zur CES führt.
Es gibt TÄ und THP s die nach Abschluß der Behandlungen, dem Besitzer einen kleinen Handy Laser gegen Gebühr mit nach Hause geben, damit der Zustand lange erhalten bleibt.
Treppen sind für so einen Hund ein absolutes Verbot. Am schlimmsten ist es beim Treppen hinablaufen, da dann bei jeder Stufe die WS gestaucht wird.
Mit HD hat eine CES ganz sicher nichts zu tun. Das sind zwei komplett unterschiedliche Bereiche und erbliche Erkrankungsdispositionen.
ich habe damit keine Erfahrung, habe dazu aber das hier gefunden: