Chef macht Druck wegen Krankschreibung, ist das erlaubt?

9 Antworten

Vom Beitragsersteller als hilfreich ausgezeichnet

Erstmal gute Besserung!
Nein, dein Arbeitgeber darf sich nicht zwingen oder unter Druck setzen zur Arbeit zu gehen wenn du krankgeschrieben bist. Sowas ist natürlich sehr unschön und rechtlich nicht erlaubt. Du kannst dich natürlich zur Wehr setzen, indem du zum Betriebsrat gehst. Wichtig ist, dass du auch wirklich eine Krankmeldung hast.

Das hat die eigentlich gar nicht zu interessieren. Wenn der Arzt sagt, dass du arbeitsunfähig bist, dann bist du arbeitsunfähig. Jetzt könntest du am Freitag nochmal zum Arzt gehen und sagen, dass du dem psychischen Druck nicht mehr gewachsen bist. Dann schreibt er dich einfach nochmal zwei Wochen krank. Beim Betriebsrat kannst du dich natürlich auch melden. Mich wundert es sowieso, dass in einer Firma, die groß genug für einen Betriebsrat ist, so ein Aufstand ausbricht, wenn jemand zweimal im Jahr krank ist.

Die IHK wird Dir nicht helfen können.

Der Betriebsrat vielleicht über ein gemeinsames Gespräch - aber meistens bringt das auch nicht viel oder verhärtet die Fronten nur noch weiter.

Du hast eine AU vom Arzt. Das alleine ist wichtig. Solltest Du eine Verlängerung benötigen, denke bitte daran, dass Du spätestens am letzten Geltungstag der jetzigen AU zum Arzt musst, damit die AU lückenlos ist.

Außerdem muss die Ausfertigung für den Arbeitgeber unbedingt schnellstmöglich dort hin. Ich würde Dir aber davon abraten selber hin zu geben. Du kannst jemand schicken oder sie per Post senden.

Gegen was genau willst du dich denn zur Wehr setzen? Du bist krank geschrieben, dann musst du nicht ans Telefon gehen. Wenn du dich fertig machen lässt, ist das eigentlich deine eigene Schuld. 

Dass der Chef sich ärgert, wenn jemand gleich krank ist, nur weil er was heben musste, kann man verstehen. Vermutlich haben die von dir den Eindruck gewonnen, dass du ein Weichei bist. Und den Eindruck bestätigst du, indem du dich über deren Nachfragen aufregst.

Solange sie dir nicht mit Kündigung drohen, dir Gehaltsabzüge machen oder dich sonstwie finanziell benachteiligen, kann dir das doch völlig am Popo vorbeigehen.

gizzydd 
Beitragsersteller
 27.07.2016, 11:42

ich bin EH Kffr in der Möbelbranche und musste gestern beim Umbau mit anpacken. Als Frau irgendwelche Sofas und Schränke durch die gegend zu schieben is mies und wenn man sich dabei verletzt, weiß ich nicht, warum ich ein Weichei bin! ich bin halt kein Möbelpacker sondern Einzelhändler und viel zu zierlich um so anzupacken! trotzdem hab ich es gemacht ohne was zu sagen. zum dank dafür lieg ich jetzt mit nem Hexenschuss rum und werde von meinen Chefs unter druck gesetzt, so wie sie es mit jedem machen. ich bin verdammt selten krank und schlepp mich auch noch mit ner Grippe an den Arbeitsplatz. Es war kein Nachfragen es war Schikane. Und das ist so gang und gebe bei uns, nur finde ich, dass man so nicht mit seinen Mitarbeitern umgehen sollte, die sich jeden Tag den Arsch aufreißen !

bastidunkel  27.07.2016, 13:20
@gizzydd

Wenn du Arbeiten machst, die NICHT zu deinem Tätigkeitsbereich gehören, dann hast du tatsächlich einen Grund, dich beim Betriebsrat zu beschweren. Aber das hast du in deiner Frage ja gar nicht erwähnt. Die wichtigsten Sachen werden hier von den Fragestellern meistens verschwiegen.

Bis jetzt ist doch gar nichts passiert. Es besteht daher auch kein Handlungsbedarf. Natürlich kannst du dagegen vorgehen. Damit würdest du aber nur noch mehr Öl ist Feuer giessen. Ob das so klug ist, wage ich zu bezweifeln.

Es stellt sich mir die Frage, was du gestern heben musstest, wie schwer es war und ob es nicht andere Möglichkeiten gegeben hätte, das zu erledigen.

Es ist natürlich nicht die feine englische Art, die dein Arbeitgeber hier an den Tag legt, aber irgendwie solltest du ihn auch verstehen. Normalerweise arbeitest du und bekommst dafür Geld. Nun arbeitest du mehrere Tage nicht und der Arbeitgeber muss trotzdem zahlen.

Grundsätzlich solltest du dir angewöhnen, deinen Arbeitsplatz und deine Arbeitsabläufe so zu gestalten, dass du möglichst keine schweren Lasten heben musst und wenn es doch notwendig ist, diese möglichst rückenschonend zu heben.

Dein Rücken wird es dir danken. Vor allem, wenn du dann mal auf die 50 zugehst.

gizzydd 
Beitragsersteller
 27.07.2016, 12:34

Bin im Möbelhaus tätig und musste wegen Umbau ganze Wagen mit Möbeln schieben und auch Heben. interessiert scheinbar keinen... danke trotzdem

Interesierter  27.07.2016, 12:39
@gizzydd

Moment mal, nicht so schnell!

Ich weiss wie es in der Möbelbranche zugeht. In ordentlichen Unternehmen wird da so gut wie nichts von Hand gehoben, weil es mit Hilfsmitteln sehr viel einfacher und schneller geht.

Gibt es diese Hilfsmittel bei euch nicht, wäre es vielleicht eine gute Idee, den Betriebsrat mal vor diese Karre zu spannen. Das eigentliche Problem wäre in diesem Fall nicht dein Hexenschuss sondern das Fehlen ordentlicher Arbeitsmittel.

Die Konfrontation mit dem Arbeitgeber bringt dich an dieser Stelle nicht weiter. Oder glaubst du ernsthaft, dein Arbeitgeber wird auf einmal von der göttlichen Einsicht der Nächstenliebe erhellt, weil du ihm die Grenzen seiner Rechte aufzeigst?