Darf eine Schulleitung bestimmen was die Kinder zu essen bzw. Trinken mit bringen?
Auf der Schule von meiner Tochter hat die Schulleitung seid dem neuen Schuljahr neue Schul regeln aufgestellt unter anderem das die Kinder am Montag und Freitag nichts süßes zu essen bzw zu trinken mit bringen dürfen. Ich Frage mich ob andere darüber entscheiden dürfen was unsere Kinder essen. Meine Tochter leidet seid dem klein Kind Alter an einer Essstörung, sie isst nur wenige bestimmte Lebensmittel und die sind nicht gesund, so gerne ich das auch ändern möchte, es geht nicht. Wir waren schon in vielen Behandlungen. Sie nimmt zum Frühstück immer Kekse mit, ich nehme schon die mit weniger Zucker, und heute wurde sie wieder ermahnt doch kein süß Kram mit zu bringen, sie isst aber nichts anderes, sie wurde deswegen auch schon gehänselt von anderen Kindern. Wo kann ich mich hin wenden?
10 Antworten
In erster Linie mal an die Klassenlehrerin, um ihr das zu erklären, und wenn die dich nicht für voll nimmt, an die Schulleitung.
Die Schule kann natürlich Regeln aufstellen, jedoch hat jede Regel auch eine Ausnahme. Nämlich dann, wenn Kinder z.B. krank sind. Wenn die Essstörung ärztlich belegt werden kann, ist auch das eine Krankheit. Dann ist man froh, wenn das Kind überhaupt noch was isst.
Versuch´s mit Vollkornkeksen, oder geht vielleicht auch Knäckebrot?
Wie alt ist denn das Kind, und seit wann isst sie nichts normales mehr? Dafür muss es ja Gründe geben. Auf Dauer wird sie Mangelerscheinungen bekommen, wenn sie immer nur eintönig dasselbe isst. Ihr fehlen ganz viele Nährstoffe, wenn sie sich nur von Keksen über Wasser hält.
Man kann nur hoffen, dass das nur eine Phase ist, die vorüber geht. Du solltest dir auf alle Fälle ärztliche Hilfe suchen.
Ach, und die Behandlung von Essstörungen ist ziemlich komplex. Die Fragestellerin hat ja schon gesagt, dass sie einige Behandlungsversuche hinter sich hat. Manchmal gibt es dann auch den Rat, das Kind einfach mal eine Zeit in Ruhe zu lassen mit irgendwelchen Versuchen, was es noch essen könnte, sollte, müsste... weil die ständige Fixierung auf die Frage, was gerade gegessen wird, die Störung noch verstärkt, weil das Kind permanent unter Stress gesetzt wird. Ich denke, die Fragestellerin hat sicher auch schon von Vollkornkeksen und Knäckebrot gehört. Meist haben betroffene Eltern schon eine ganze Versuchsreihe hinter sich... und dann gibt es halt eine Zeit lang morgens Kekse.
Klar kann die Schule Regeln aufstellen, nämlich Regeln dafür, dass der Schulalltag vernünftig abläuft, das sind z. B. Regeln wie die Handynutzung (weil das Handy den Unterricht stört) oder die Teilnahme an Veranstaltungen und und und. Aber dafür gibt es genau definierte gesetzliche Grenzen. Willkür ist auch in der Schule nicht gestattet. Ich verstehe ja den Ansatz, man will die Kinder auf einen richtigen Pfad setzen. Dafür muss man ihnen beibringen, was gute Ernährung ist, worauf man lieber verzichten sollte und und und. Das liegt in der Kompetenz der Schule - und da haben Eltern nur ein begrenztes Mitspracherecht (sie können z. B. nicht fordern, dass ein bestimmter Lehrstoff nicht gelehrt wird, und das ist auch gut so). Aber eine Schule kann nicht ohne gesetzliche Grundlage in die Kompetenz der Eltern eingreifen. Wie gesagt, gut gemeint ist eben nicht immer gut.
Das ist ja schon extrem schwierig, wenn das seit dem Kleinkindalter so geht. In dem Alter probieren Kinder eigentlich alles. Ich kann dir nur aus meiner Erfahrung sagen (ich arbeite mit Kindern, habe aber auch so einen Sohn in der Art deiner Tochter), dass man manchmal gar nichts dafür kann. Ich habe auch immer darauf geachtet, dass meine Kinder sich gesund ernähren, egal, ob meine eigenen, oder die, mit denen ich beruflich zu tun habe. Bei meinem eigenen Sohn kristallisierte sich so etwas auch schon bei den ersten Babygläschen heraus. Er spuckte alles wieder aus, was im Gläschen nicht orange aussah (es gibt ja auch welche, die wirken weißlich oder grünlich). Er spuckte auch jede Banane wieder aus, die jedes Kleinkind liebt. Später, als er älter wurde und auch sprechen konnte, wollte er Toastbrot, was bei uns keiner isst. Sein ganzes Essverhalten erinnerte uns damals an das meiner verstorbenen Schwiegermutter. Die aß auch sehr verhalten nur sehr wenig, obwohl sie im Krieg aufgewachsen ist. Somit bin ich der Meinung, dass es auch Veranlagungen gibt, was das Essen betrifft, die man nicht unbedingt beeinflussen kann.
Der andere Sohn dagegen isst alles, und von allem reichlich.
Mein Sohn war jetzt nicht so extrem, wie deine Tochter, aber als er so langsam erwachsen wurde, und er eine Freundin fand, fing es bei ihm an, dass er auch anderes versuchte. Mittlerweile isst er gerne Fisch und versucht auch mal Gemüse. Deswegen denke ich, es ist ja nicht alles zu spät.
Ich hoffe, deine Tochter ist soweit trotzdem gesund. Oft legt sich das, wenn du sie wirklich in Ruhe lässt, meist zu Beginn der Pubertät, wenn die Jugendlichen sich an anderen orientieren.
Manchmal hilft es, wenn sie selber etwas kochen dürfen, dass sie das dann auch essen. So kann man sie an andere Nahrungsmittel wieder heranführen.
In der Kindergruppe hatte ich auch mal einen Jungen, der unter einem riesigen Buffet mit den leckersten Sachen nichts zu essen fand. Er aß fast ausschließlich Fleischkäse, Maultaschen und Salzstangen. Und Pizza, trockene Nudeln usw. Aber keine Wurst, keinen Käse, kein Obst, kein Gemüse, kein Joghurt.
Es ist also nicht selten, dass sowas vor kommt.
Du hast ja eine ärztliche Bescheinigung, wenn ich das recht lese, somit kann die Schule gar nichts machen. In punkto Essen kann die Schule auch nur wünschen, aber nicht bestimmen.
Da du schon einiges versucht hast, was Therapien und Hypnose anbetrifft, würde ich jetzt mal einige Zeit warten. Wenn, dann lieber so einen Kochkurs oder irgendwas, was Kindern Spaß macht. Mit Zwang kann man in diesem Alter nichts erreichen. Das endet dann sonst womöglich in einer Magersucht und das will ja keiner.
Wenn, dann wende DU allein dich an entsprechende Stellen, ohne Kind. Familienberatungsstellen vielleicht oder Krankenkassenkurse.
Alles Gute für die Kleine, und dass sie bald Interesse an anderen Dingen bekommt.
Ja, das ist wieder der Unterschied zwischen "gut" und "gut gemeint". Sprich mit der Schulleitung, am besten mit einem ärztlichen Attest, vielleicht überzeugt das. Letztlich aber geht es die Schule nix an, was deine Tochter isst. Wenn so eine gut gemeinte Aktion dazu führt, dass deine Tochter gehänselt wird, dann ist das wirklich das letzte.
Ach ja - und wenn die darauf bestehen wollen, dann sollen sie dir mal ganz schnell erklären, auf welcher gesetzlichen Grundlage sie denn das Essen deiner Tochter einschränken wollen. Welches Schulgesetz sieht denn so einen Eingriff vor? Wo steht das? Manchmal denken Schulleitungen, sie könnten sich in die Erziehung der Eltern an jeder beliebigen Stelle einmischen. Das ist aber nicht so.
Bei der Schulleitung war ich heute gleich drin, das Gespräch endete darin das sie mich rausgeschmissen hat, sie meinte so kann sie mit mir nicht reden.
Bei so was bekomme ich wirklich einen Hals. Dein Kind wird gemobbt, weil die Schule einfach mal so Regeln aufstellt? Und du bist dann dran schuld? Unglaublich.
....sie meinte so kann sie mit mir nicht reden.
Hm wie war den Dein Tonfall, Ausdruck etc? So ein Satz hat Gschmäkl und klingt nach nicht kooperativen Ansatz.
Als erstes und schnellstens mal mit der Klassenlehrerin ein persönliches Gespräch über dieses Problem führen. Zu allen Schulregeln gibt es auch Ausnahmen. Sollte es erforderlich sein, dann auch ein ärztiches Attest beibringen.
Da sollte es doch in der Schule auch eine Sozialbetreuung geben, die mit einbeziehen. Ansonsten die Elternvertretung informieren und mit denen zusammen ein Gespräch mit der Schulleitung führen.
Attest haben sie schon, die Lehrerin und Schulleitung sind darüber informiert. Ich möchte ja auch nicht das mein Kind anders behandelt wird, aber was die da machen daraus entsteht Mobbing
Mobbing kann aus fast allem entstehen. Wenn die anderen Kinder irgendwie der Ansicht sind, dass sie deine Tochter mobben möchten, brauchen sie dafür nicht die Ausnahme bei den Essensregeln. Im Zweifel wird sie halt gemobbt, weil sie, keine Ahnung, ein blaues Haargummi trägt...
Und wenn dir die Lehrerin sagt, dass sie "so nicht mit dir reden kann", dann überleg mal bitte, wie du dich in diesem Gespräch verhalten hast! Bei einem ruhigen, sachlichen, klärenden Gespräch fallen solche Sätze nicht...
Natürlich war ich aufgebracht, dennoch habe ich normal und vernünftig gesprochen, sie wollte meine Tochter vor die Tür schicken dabei geht es ja um sie.
Du solltest dich an euren Kinderarzt wenden. Wenn es eine gesicherte und manifestierte Essstörung ist, sollte ein Attest ausgestellt werden können.
Außerdem solltest du dringend mit den Lehrern und der Schulleitung das Gespräch suchen. Sich einfach kommentarlos über die Regeln hinwegsetzen ist nicht klug und hilft auch deiner Tochter nicht.
Ich würde darüber hinaus auch nicht alles als Regel kategorisieren und in Frage stellen. Es ist schön, dass man ein bisschen darauf achtet, dass Kinder gut, ausgewogen und gesund essen. Dass man ihnen beibringt, dass Süßigkeiten erlaubt, aber in Maßen genossen werden sollten (wie du siehst, darf sie an 3 von 5 Tagen Süßes mitbringen). Ich bin gewiss kein Dinkelkeksfreund, meine Jungs essen auch Blödsinn, trinken Caprisonne oder essen ein Eis. Nur gebe ich trotzdem Acht, dass immer Gesundes im Haus ist und alles probiert wird.
Wenn man sieht, wie viele Kinder mit Toastbrot mit Nutella zur Schule kommen, wie sie eine Gurke nicht am Geschmack erkennen können, dann ist es an der Zeit, dass Lehrkräfte ein bisschen mithelfen, denn zu Hause macht es bei diesen Kindern scheinbar niemand.
Also gehe doch zum Arzt, lasse dir das attestieren und sprich am besten gleich morgen schon einmal mit den Lehrern, sucht gemeinsam nach Lösungen.
Das Nutellabrot ist ja fast noch harmlos! Da hat sich wenigstens morgens ein Elternteil aus dem Bett bemüht und ein Schulbrot geschmiert. Ich hab da im Grundschulpraktikum noch ganz anderes erlebt. Hungrige Kinder ohne irgendwas, Kinder mit Geld statt Schnitte, was sie beim Bäcker ausgeben sollten (natürlich bei freier Auswahl für süße Teilchen anstelle des Vollkornbrots mit Käse oder Wurst), Kinder mit Brotdosen voller Schokobons und Co. - und das nicht mal im allerschlimmsten sozialen Brennpunkt der Stadt...
Seitdem begrüße ich es sehr, wenn Schulen Regeln aufstellen, die Eltern dazu anhalten, sich mal anständig um die Ernährung ihrer Kinder zu kümmern! Gibt nämlich leider echt viel zu viele, die das komplett schleifen lassen, in alle Richtungen...
Und? Die Eltern, die das in dieser Weise schleifen lassen, die lassen sich dann davon tatsächlich beeindrucken? Daran glaube ich nicht eine Sekunde. Wer seinem Kind nix oder nur Schokobons mit zur Schule mitgibt, der wird das auch nicht tun, wenn die Schule irgendwelche Regeln aufstellt, die sie sowieso nicht durchsetzen kann - es sei denn dadurch, dass sie die Kinder, die dafür rein gar nichts können, dem Spott und dem Hänseln der Klasse aussetzt. Die Kinder mit den Eltern, die sich sowieso kümmern, die bekommen dann wegen jeder Süßigkeit ein schlechtes Gewissen oder bekommen wie die Fragestellerin Probleme, wenn das Kind eben ein schwieriges Verhältnis zum Essen haben. Die anderen - denen gehen solche Regeln doch zum einen Ohr hinein und zum anderen wieder heraus.
Meine Schwestern sind beide Erzieherinnen, wenn ich von ihnen solche Geschichten höre wie deine, dann ist mir schlecht, ich bin todtraurig, erschüttert und sprachlos.
Doch, solche Regeln - auch wenn sie vor Gericht nicht durchsetzbar wären - ändern tatsächlich was. Sie sorgen nämlich bei nahezu allen Eltern für ein schlechtes Gewissen, wenn sie dagegen verstoßen. Sprich, sie schaffen ein Bewusstsein für die Relevanz des Themas. Zumindest überall dort, wo Hopfen und Malz noch nicht komplett verloren ist. Und die Schule, in der ich da war, wäre genau so ein Fall gewesen, weil eben noch weit entfernt von ultimativer Brennpunktschule...
Was es für solche Eltern braucht, ist richtige Sozialarbeit, und keine Regelwerke. Da muss man (und das kann Schule alleine nicht) in die Familien hinein, Angebote machen für ein gesundes Frühstück, Angebote machen für den Austausch zwischen Eltern oder gemeinsam Kochen, immer wieder Aufklärungsarbeit - und wenn ein Kind gar nicht versorgt wird, dann muss auch mal das Jugendamt ins Boot geholt werden.
Wie gesagt - es handelte sich NICHT um einen sozialen Brennpunkt. Das waren keine Familien, wo man das Jugendamt hätte informieren müssen oder wo eine Betreuung durch Sozialarbeiter notwendig gewesen wäre. Es fehlte den Eltern einfach nur an Bewusstsein dafür, wie wichtig ein vernünftiges, gesundes Frühstück für Kinder ist (und eventuell auch hier und da an Wissen darüber, was überhaupt "gesund" ist).
Aber gerade dieser Faktor, also dass das nicht die ultimativen RTL-Assi-Familien waren, sondern eigentlich alles mehr oder weniger vernünftige, anständige Menschen, der hat mir halt so deutlich gezeigt, dass die Sache mit dem gesunden Frühstücksbrot keine Selbstverständlichkeit quer durch alle sozialen Schichten mehr ist. Und dass es somit sehr sinnvoll sein kann, wenn KiTas und Schulen Regeln aufstellen wie "Kein Süßkram in der Brotdose". Auch, wenn es dafür keine gesetzliche Grundlage gibt, sondern das ganze nur als "Gentlemen's Agreement" läuft. Eben weil dadurch bei diesen eigentlich vernünftigen, an ihren Kindern interessierten, nicht völlig unfähigen Eltern das Bewusstsein dafür geschaffen wird, dass das ein wichtiges Thema ist und weil "kein Süßkram" auch eine sehr viel bewirkende und dennoch leicht zu befolgende Regel ist.
Hm. Und das Mobbing von ein paar Kindern, bei denen es andere Gründe gibt, das nimmt man dann in Kauf? Und wer entscheidet, wofür es Regeln gibt und wofür nicht? Wie gesagt, nichts gegen das Ziel. Aber der Weg schmeckt mir ganz und gar nicht. Was genau macht man denn, wenn das Agreement nicht eingehalten wird? Mit den Kindern schimpfen? Und wenn es nur darum geht, Bewusstsein zu entwickeln - warum dann Regeln und nicht Ansprache? Vorschläge für ein besseres Frühstück? Wenn die Eltern doch einfach nur angeregt werden sollen, daran zu denken? Warum dann Regeln? Warum dann nicht eine Brotbox verteilen (so wie das viele Schulen schon tun) mit Infos drin, was ein gesundes Frühstück ist und was eben nicht?
Da gibt es viele, viele supertolle Initiativen für diese Zielgruppe. Mit denen erreicht man wirklich mehr. Man kann auch mal darum bitte, dass für ein großes gemeinsames Frühstück alle "was gesundes" mitbringen. Man kann bei einem Elternabend darüber sprechen. Warum sollte das alles bei halbwegs vernünftigen anständigen Menschen weniger wirken als willkürliche Regeln?
Mobbing hat ganz andere Ursachen und wird nicht durch so eine kleine Ausnahme ausgelöst. Wenn für ein Kind Ausnahmen von solchen Regeln gemacht werden, dann funktioniert das unter Kindern problemlos, wenn man ihnen einfach sagt, dass Kind X aus gesundheitlichen Gründen die Kekse trotz der Regel essen darf. Kinder sind da oft sogar viel verständnisvoller als Erwachsene ;).
Gemobbt werden Kinder, weil andere Kinder sich dafür entscheiden, das zu tun. Oft ohne wirklichen Grund, aber mit sehr gutem Gespür dafür, welches Kind ein besonders "gutes Opfer" ist... Und als vorgeschobener Grund findet sich dann immer was, und wenn's die Augenfarbe des gemobbten Kinds ist...
Klar gibt's da ganz viele verschiedene Ansätze, von denen auch viele wirklich gut sind und wahrscheinlich auch gute Resultate haben. Aber Gegenfrage: warum so kompliziert mit teuren Infomaterialien, wenn's die Regel, die natürlich auf dem Elternabend erläutert und erklärt wird, genau so tut?
Und übrigens: ich vermute, dass du ein Mensch bist, der sich gerne bildet, informiert, mehr von der Welt erfährt :). Das ist toll! Aber es ist auch was, was nicht auf alle Menschen zutrifft. Schau zum Beispiel einfach mal hier, wie oft hier Fragen auftauchen, die Google ganz fix beantworten könnte ;).
Es gibt da draußen also Menschen, die nicht viel lesen, hinterfragen und verstehen wollen. Diesen Menschen ist es tatsächlich lieber, wenn man ihnen die klare Regel "keine Süßigkeiten in der Brotdose" vorgibt und ihnen NICHT lang und breit erklärt, wieso, weshalb, warum und welche Komponenten ein gesundes Frühstück so enthalten sollte. Halt eine einfache, klare Anweisung, die man leicht und ohne großes Grübeln und Informieren umsetzen kann.
Weil eine Schule nur dann in die Rechte anderer (hier der Eltern und Kinder) eingreifen darf, wenn sie dafür eine gesetzliche Grundlage hat. Das klingt jetzt für dich wahrscheinlich furchtbar streng und bürokratisch. Ist aber eine Grundlage unseres Rechtssystems. Der Staat darf in die Rechte seiner Bürger nur dann eingreifen, wenn es dafür eine Grundlage gibt. Daher klären die Schulgesetze der Länder auch so haarklein, was alles zulässig ist, und was nicht, was Schulordnungen regeln dürfen und was nicht. Es gibt ja Schulpflicht in Deutschland (zum Glück, aber das ist ein anderes Thema). Man kann sich dem nicht entziehen. Bereits die Schulpflicht ist ja ein solcher Eingriff, und natürlich gesetzlich geregelt. Ich muss also als Eltern mein Kind dort hin schicken. Und wenn ich jetzt z. B. die Ernährungsvorstellungen der Schulleitung nicht teile, mit welchem Recht zwingt sie mir die auf?
Das liegt nicht in der Entscheidungsgewalt einer Behörde - ob das nun eine Schule ist oder sonstwer. Alles andere ist Willkür in der ganz ursprünglichen Bedeutung des Wortes, nämlich die nicht durch Gesetze gedeckte Entscheidung einer Behörde.
Ich kann als Schule gerne anmerken, dass es besser ist, keine oder wenig Süßigkeiten in die Brotdose zu packen. Ich kann daraus nur keine VORSCHRIFT machen. Weil die Schule keine Vorschriften zu machen hat, die nicht in ihrer gesetzlichen Kompetenz liegen. Ich kann ein ganz einfaches Merkblatt machen, was ich als Schulleitung VORSCHLAGE für ein gesundes Frühstück. Aber ich habe keinerlei Recht, das den Eltern vorzuschreiben. Das ist der feine aber wichtige Unterschied. Vorschläge, Ratschläge, Information - gern. Vorschriften - nö.
Tja. Das Ziel ist sicher erstrebenswert, keine Frage. Aber solche Regeln liegen nicht in der Kompetenz der Schule. Das muss man nicht richtig finde (obwohl: ich finde das richtig), aber staatliche Institutionen dürfen immer nur so weit in die Rechte der Bürger eingreifen, wie es dafür eine Grundlage gibt. Und Schulgesetze beschreiben sehr genau, was da geht und was nicht. Und da kann ich nicht als Schule sagen: Und das fände ich noch gut, und jenes, und vegetarisch ist sowieso gesünder, also sollen die Kinder keine Wurstbrote mitbringen, und Kleidung aus Kunstfasern ist schlecht für die Umwelt, also sollen alle Baumwolle tragen, und und und. Das kann ich alles richtig finden, aber die Schule muss auch ihre Grenzen kennen.
Da gebe ich dir uneingeschränkt Recht, ich hatte meinen Text geschrieben, als es noch keine Antworten gab . Ich ging also davon aus, dass bisher keine Kommunikation stattfand und habe deswegen im Zweifel erst einmal der Schule ,,Recht" gegeben, da ich dachte, es ging um ein gutes Projekt. Dass man dort nochmal Bescheid gibt und nicht sofort die weiße Flagge hisst, weil ein Kind nicht möchte, fand ich gut.
Fand ich- denn dann las ich, dass es bereits Gespräche und Atteste gibt, dann ist es natürlich völlig übertriebem, weil eine deutliche Kompetenzüberschreitung vorliegt. Kein Lehrer sollte sich über eine ärztliche Diagnose hinwegsetzen.
Nur am Rande: Da es ein Gespräch gab und die Fragenstellerin der Türe verwiesen würde, glaube ich, dass es da noch ein paar weitere Details gibt ;-)
Es geht ja nicht darum das ich das falsch finde, ich finde es natürlich wichtig Kinder gesund zu ernähren, aber ich finde wenn solche Regeln aufgestellt werden dann sollte das auch vorher mit dem Eltern besprochen werden, und nicht einfach so ins kalte Wasser schmeissen, die zwei Tage in der Woche sind mir ganz egal, es geht eben nur darum das meine Tochter wenige Lebensmittel isst. Wir haben ein Attest vom Arzt und auch dieses liegt der Schule vor. Ich finde das sie mit dieser Regel bewusst die Kinder gegeneinander aufhetzt.
Mach einen Termin bei der Schulleitung aus und erklär ihr das. Und der Klassenleitung.
Meine Tochter ist jetzt 9Jahre und das Problem seid dem sie 1,5 Jahre alt ist, wir wissen nicht was der Auslöser dafür war, wir haben schon eine Psychotherapie gemacht, Hypnose Behandlung und und und. Und nichts davon hilft, sie muss das von alleine WOLLEN sonst geht nichts. Natürlich isst sie nicht nur Kekse, aber das war das was ich ihr in der Schule mit geben kann, sonst isst sie nur trockene Sachen, Weißbrot, Brötchen. Mittags Würstchen, Frikadellen, eben alles ungesunde Sachen. Sie hat noch NIE Obst oder Gemüse gegessen. Klar als Baby schon aber danach nie wieder.