Diabetes: Warum steigt der Blutzucker beim Sport an?

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Das ist sehr stark abhängig davon, ob und wieviel Insulin (vom Basalinsulin oder vom letzten Bolus) zur Zeit des Trainings noch wirkt. Wenn du vor dem Training lange keinen Insulinbolus mehr gegeben hast, weil du beispielsweise länger nichts gegessen hattest, oder auch einen eventuell nur leicht über dem Zielwert liegenden Messwert, den du ohne den bevorstehenden Sport korrigiert hättest, nicht korrigiert hast, um eine Unterzuckerung beim Sport zu vermeiden, dann hat dein Körper möglicherweise während des Sports gar kein Insulin zur Verfügung. Wenn der Körper eine gewisse Mindestmenge Insulin (die individuell sehr unterschiedlich hoch sein kann) während des Sports zur Verfügung hat, erhöht sich durch den Sport die Insulinwirkung und der Zucker sinkt. Hat aber der Körper diese Insulinmenge nicht, kann auch die Insulinwirkung während des Sports nicht steigen, und dann passiert das Gegenteil: die Muskelzellen werden beim Sport stark beansprucht und benötigen für diese Arbeit natürlich Glucose. Wenn allerdings nur Glucose, aber kein Insulin vorhanden ist, dann kommt die Glucose nicht in die Körperzellen, und die Zellen »melden« einen Notstand: »ich kann nicht richtig arbeiten, mir fehlt Glucose«. Der Körper eines Typ-1-Diabetikers kann daraufhin nicht mit der Ausschüttung einer (kleinen!) Insulindosis reagieren - alles, was er tun kann, ist mehr Glucose zur Verfügung zu stellen, indem die Leber die Glucosereserven mobilisiert. Die bereitgestellte Glucose gelangt ins Blut, kann aber ohne Insulin trotzdem nicht in die Zellen, und der Blutzuckerspiegel steigt. Daher muss man als Typ-1-Diabetiker vor dem Sport darauf achten, wie lange die letzte Insulininjektion her ist bzw. ob das gespritzte Basalinsulin zur Zeit des Sports noch wirkt oder nicht. Wenn vor dem Sport der Blutzuckerwert schon sehr hoch ist, dann ist die Wahrscheinlichkeit ziemlich hoch, dass der Körper fast kein Insulin zur Verfügung hat. Normalerweise ist vor dem Sport ein Ausgangswert zwischen 130 und 140 mg% optimal - es sei denn, er ist wegen Insulinmangel ohnehin auch ohne eine sonst empfehlenswerte Sport-BE bereits am steigen - dann wird der Anstieg durch den Sport nicht etwa verhindert, sondern beschleunigt. Deshalb soll ein mit Insulin behandelter Diabetiker auch nur bei leicht erhöhten Werten durch körperliche Aktivität das Sinken des Zuckerspiegels mit Sport fördern - sind die Werte stark ****erhöht, geht der Schuss fast immer nach hinten los...

unwissender19 
Beitragsersteller
 09.05.2013, 00:36

Danke, das ist eine sehr gute Antwort. Jetzt verstehe ich, warum ein Insulinmangel beim Sport den BZ ansteigen lässt. Mich wundert zwar noch immer, dass ich abends gegen 20 Uhr diesen Mangel habe, weil ich mein Basalinsulin für den Tag (Protaphane) erst gegen Mittag spritze. Aber es ist nichtsdestotrotz die einzig logische Erklärung.

Wir haben die Erfahrung gemacht, dass es davon abhängt um welchen Sport es sich handelt. Kurzes anstrengendes Training (Kickboxen, Gewichte heben ...) kann den Blutzuckerspiegel erhöhen, Ausdauertraining (Laufen, Schwimmen...) senkt ihn. Das haben wir auch so von unserem Arzt bestätigt bekommen.

Mehr Wasser als Glukose Verbrauch, variiert der Anteil, so wird steigen

Durch den Sport strengst du deinen Körper an, welcher dann auch Adrenalin ausschüttet, welches wiederum deinen BZ ansteigen lässt.

Woher ich das weiß:eigene Erfahrung

hmmm, komisch, bei mir ist es auch immer so, dass der BZ nach dem Sport niedriger ist. Besonders nach dem Muskeltraining hält diese Wirkung auch noch länger an (habe auch Typ1). Frag mal beim nächsten Besuch deinen Doc und schreibe es hier noch mal rein, würde mich auch interessieren...