Drogen und bald eine Operation!?

9 Antworten

Es gibt viele Gründe warum man dem Anästhesisten sagen sollte, dass man raucht, Alkohol trinkt oder Drogen nimmt. 1.) Die Narkoseeinleitung und die Intubation könnte schwieriger werden weil die erforderliche Tiefe der Narkose für eine Intubation möglicherweise nicht erreicht wird. Weiterhin besteht erhöhte Aspirationsgefahr weil bei Rauchern die Magensäureproduktion gesteigert ist. 2.) Rauchen schwächt das Immunsystem und schädigt alle Organe vor allem die Lunge. Darum erhöhte Gefahr einer Lungenentzündung nach der OP wegen der künstlichen Beatmung während der Narkose. Weiterhin sind die Bronchien eines Rauchers verschleimt weil Nikotin die Flimmerhärchen lähmt die den Schleim abtransportieren sollen. Auch deswegen ist die Lunge anfälliger für eine Lungenentzündung. 3.) Falsche Werte bei der Sauerstoffanzeige weil dass an Hb-gebundene Kohlenmonoxid fälschlicherweise miterfasst wird. Es gaukelt eine falsche Sauerstoffsättigung vor. Es zeigt 99% an, ist aber in Wirklichkeit niedriger weil Kohlenmonoxid fälschlicher Weise auch als Sauerstoff gemessen wird. 4.) Minderdurchblutung des OP- Gebietes bzw. des ganzen Körpers auf Grund der Gefäßverengenden und Gefäß schädigenden Wirkungen des Nikotins. Auch Alkohol schädigt die Gefäße. Daraus resultieren Wundheilungsstörungen u. Infektionen. 5.) Raucher u. Alkoholiker (wenn die Leber noch nicht geschädigt ist) benötigen mehr Narkosemedikamente. Die Toleranz für diese Med. ist größer. Bei längeren Genuss von Alkohol oder Drogen passt sich die Leber an und kann diese Gifte immer schneller und besser abbauen. Das bedeutet, dass diese Menschen mehr Narkosemedikamente benötigen weil auch die Narkosemedikamente schneller abgebaut werden. Sonst könnten diese Pat. während der Narkose plötzlich aufwachen. 6.) Alkoholiker und Kiffer haben mehr Rezeptoren bzw. die Rezeptoren werden unempfindlicher an denen auch die Narkosemed. andocken. Darum benötigen sie mehr Narkosemedikamente bis alle Rezeptoren besetzt sind. Diese Aussage trifft aber nur zu, wenn vor der OP kein Alkohol oder THC/CBD-Spiegel vorhanden war. War ein Spiegel vorhanden, verstärken sie die Wirkung der Narkosemedikamente (additive Wirkung). Dies führt zu einer tiefen Narkose und kann das Aufwachen verzögern sowie die Atmung beeinträchtigen (Atemdepression). Eine zu tiefe Narkose führt zu einer Hypotonie. Dies kann Lebensbedrohlich werden. Bei Rauchern ist vor allem durch die vorgeschädigte Lunge die Sauerstoffaufnahme in den Lungenbläschen reduziert. Wenn zur Aufrechterhaltung der Narkose ein Gas verwendet wird, benötigen Raucher eine höhere Konzentration an Gas um die gewünschte Wirkung zu erzielen weil die Aufnahme durch die geschädigten Lungenbläschen beeinträchtigt ist. Nikotin und Alkohol lösen im gesamten Körper Stress aus. Darum haben sie einen erhöhten Stoffwechsel, Bluthochdruck und mehr Adrenalin im Blut. Durch den erhöhten Stoffwechsel und den hohen Adrenalinspiegel werden auch Narkosemedikamente schneller verstoffwechselt bzw. abgebaut. Auch darum benötigen Raucher mehr Narkosemedikamente damit sie während der OP nicht aufwachen (Awareness). Auch sehr ängstliche bzw. aufgeregte Pat. haben einen erhöhten Adrenalinspiegel bzw. ein erhöhtes HZV. Dadurch fließt ein geringerer Anteil Blut also auch weniger Sauerstoff und Narkosemed. zum Gehirn. Darum benötigen aufgeregte, ängstliche Patienten auch mehr Hypnotikum und Schmerzmittel. 7.) Alkohol schädigt jede Körperzelle. Aber besonders Leber, Gehirn, Herz und Knochenmark. Durch die giftigen Abbauprodukte des Alkohols (Acetaldehyd etc.) werden die Leber und das Gehirn besonders geschädigt. Daraus resultiert nach längerem Genus: Sodbrennen, Gastritis, Pankreatitis, Hypertonie, Leberzirrhose, Aszites, Ösophagusvarizen, Blutungen, Nierenschäden, Eiweißverlust, Arteriosklerose, Peritonitis, Schädigung der Herzzellen u. Herzkranzgefäße. Folgen: Herzschwäche, Herz-Rhythmusstörungen, Herzinfarkt. 7.2) Durch Alkohol wird der Tonus des unteren Speiseröhrenschließmuskels herabgesetzt sowie die Peristaltik der Speiseröhre (Aspirationsgefahr). 7.3) Die Leber hat einen erhöhten Sauerstoffverbrauch (Abbau von Alkohol, Fetten etc.). Eine Sauerstoffunterversorgung des empfindlichen Gehirns im Rahmen einer Narkose könnte die Folge sein. 7.4) Durch die Schädigung der Leber kommt es zu Gerinnungsstörungen. Dadurch kann es zu Blutungen bzw. Nachblutungen kommen. 7.5) Bei Rauchern kann es zu Adhäsionen von Blutzellen kommen. Das heißt, Blutzellen können verklumpen und so eine Thrombose, einen Schlaganfall, einen Herzinfarkt oder eine Lungenembolie auslösen. Also unbedingt alles angeben. Hierbei ganz wichtig! Ein Anästhesist mit viel Erfahrung der die ganzen Komplikationen ausreichend beherrscht bzw. angemessen entgegen wirken kann! LG

Es wäre Hilfreich zu wissen um was für Drogen es sich hierbei handelt.

Generell gilt aber, solange du nicht beraucht zu der OP erscheinst besteht auch kein Grund zur Sorge. Dem Arzt musst du auch nichts davon sagen, wenn es dich beunruhigt reicht es auch dem anästhesisten zu sagen was du Konsumierst.

Keexsiii 
Beitragsersteller
 06.08.2015, 12:03

MDMA, Pep, Gras und einmal Koks.

brentano83  06.08.2015, 12:10
@Keexsiii

Und das alles in so jungen Jahren!? Nicht gut, aber anderes Thema....

Wie gesagt, berauscht solltest du nicht zu der OP erscheinen, aber das ist hoffentlich klar...

Wann hast du das letzte mal Chemie Konsumiert? Wenn erst vor kurzem solltest du dem Anästhesisten  du auf jeden fall sagen was du  Konsumierst, und "wann" du das letzte mal Konsumiert hast! Das ist bei den Chemischen Drogen nicht gerade Irrelevant zwecks auftretender wechselwirkungen.


Edit...die OP ist ja erst in ein paar Monaten?! Dann stell den Konsum ab jetzt ein und du musst gar keinem was sagen...


Der Arzt hat schweige Pflicht, außer es bestehteine gGefahr für andere Menschen, und da dies nicht der Fall ist, solltest du ihm das erzählen, nachher passiert wirklich was schlimmes, und dann weiß deine Mutter es auf jeden Fall

Die ärztliche Schweigepflicht funkt. Meines Wissens nach nur bei volljährigen Personen somit dürfte er es deinen Eltern sagen .

Wenn du es dem arzt sagst und sagst dass es niemand wissen darf, darf er es auch nicht weitersagen :).

missesnomnom  06.08.2015, 14:40

ja aber kein normales kind nimmt drogen und ich glaube er/sie ist kein kind mehr?

rudelmoinmoin  06.08.2015, 11:32

falsch, >darf er es auch nicht weitersagen< Kinder sind ausgeschlossen