Entzugserscheinungen nach Medis?
Ich habe seit kurzer Zeit meine Antidepressiva (Escitalopram) vollständig abgesetzt. Ich habe Sie über einen Zeitraum von ca. 2 1/2 Jahren genommen.
Seit dem kriege ich vermehrt Übelkeit, Schwitze übermäßig und fühle mich eher krank.
Kann dies eine Art Entzugserscheinung sein? Und wenn ja, wie lang braucht der Körper bis alles "draussen" ist?
4 Antworten
Der Beschreibung nach können das tatsächlich Entzugserscheinungen sein. Jedenfalls sind so die typischen Symptome. Wie lange das dauert ist immer schwer zu sagen weil da jeder Körper völlig anders reagiert. Meistens klingen die ersten schlimmsten Symptome innerhalb der ersten paar Tage ab. Alle anderen verschwinden dann nach und nach. Insgesamt kann das schon ein paar Wochen dauern bis wirklich alles überstanden ist. Wenn dich die Symptome stark behindern oder du damit schwer zurecht kommst, gehe zu deinem Hausarzt oder Hausärztin. Es gibt Mittelchen die es erträglicher machen.
Ja das könnte er. Es gibt Medikamente die Entzugserscheinungen erträglicher bzw. Unterdrücken können Die habe ich damals auch genommen. Sonst hätte ich keinen Tag auf der Arbeit durchgehalten.
Vielen Dank für diesen Hinweis!
Nichts zu Danken. Das beste wäre wenn du zudem gehst der dir das Zeug auch verschrieben hat. Ich würde das an deiner Stelle aber wirklich nur dann machen wenn es wirklich nicht anders geht. Und das nimmst du dann so lange wie du es musst. Nicht länger. Ziel ist ja den Körper von Medikamenten zu entwöhnen, da muss man nicht unbedingt das eine durch das andere ersetzen. Wenn du es also aushälst ziehe das durch. Falls nicht bleibt die Option Hausarzt. Ich selbst habe das damals nicht aushalten können. Ging da echt auf dem Zahnfleisch. Da war ich froh das es was gab um ruhiger zu werden.
Das sind typische Entzugserscheinungn,solche Medikamente schleicht man langsam aus und setzt sie nicht einfach ab,und das bespricht man auch vorher mit seinem behandelnden Arzt.
Ich habe nie behauptet dass ich sie sofort abgesetzt habe. Und es ist auch garantiert mit meinem Psychologen so besprochen.
Man muss zwischen Absetzsymptomen und Entzugserscheinungen unterscheiden. Absetzsymptome verlaufen in der Regel weniger stark ausgeprägt, kürzer und es existiert kein aktives Verlangen nach der Substanz. Bei Entzugssymptomen hingegen ist ein Suchtdruck vorhanden.
Was du beschreibst ist ein SSRI-Absetzsyndrom. Dieses kann (nicht muss) folgende Symptome aufweisen:
- Orthostatische Störungen (Kreislaufbeschwerden), Schwindel und Gleichgewichtsstörungen bei Kopfbewegungen wie Drehen des Kopfes oder horizontale Bewegungen der Augen (Blick nach links oder rechts)
- Empfindungsstörungen wie Schwindel, Höhenangst und Empfindungen, die an leichte Stromschläge erinnern und meist ausgehend von der Mitte des Körpers in die Extremitäten ausstrahlen oder auch am ganzen Körper auftreten („Brain zaps“), Tinnitus
- Motorische Störungen (Zucken, Tics) und Schwierigkeiten bei alltäglichen Bewegungen (aufstehen, gehen)
- Schlafstörungen, lebhafte Träume, Müdigkeit, Tagschläfrigkeit (das Gefühl, plötzlich einzuschlafen)
- Verdauungsstörungen (Durchfall, Verstopfung), körperliches Unwohlsein (Kopfweh, verstopfte Nase, Abgeschlagenheit, Knochen- und Gelenksschmerzen, fieberartige Zustände)
- Stimmungsschwankungen, Muskelkrämpfe, Zittern, aggressives Verhalten, Manie, schwere Depression und Suizidgedanken
- Post-SSRI-bedingte sexuelle Dysfunktion
Ein SSRI-Absetzsyndrom tritt vorwiegend bei abruptem bzw. zu schnellem absetzen von SSRI's bzw. SNRI's auf, kann jedoch auch bei einem langsamen Ausschleichen der Medikation vorkommen.
Vielen Dank für Ihre Antwort.
Es könnte daran liegen das du sie zu schnell abgesetzt hast. Antidepressiva sollte man schritt für schritt absetzen also immer weiter die Dosis verringern.
Das habe ich so gemacht und jetzt bin ich fertig..
Danke, wusste nicht dass mir der Hausarzt zur Not helfen kann.