Epilepsie und atemschutzgeräteträger bei der Feuerwehr?
Unter welchen Umständen darf ein Epileptiker in der Einsatzmannschaft der Feuerehr und/oder als Atemschutzgeräteträger eingesetzt werden.
7 Antworten
Ich frage mich, was macht ein Epileptiker bei einem Feuerwehreinsatz? Er darf nicht auf eine Leiter, er darf nicht ans Feuer heran. Er darf nirgendwo hin, wo er selbst gefährdet wäre, wenn er zusammenbricht.
Was gegen ein Atemschutzgerät spricht, das weiß ich nicht.
Ich finde es super dass du am Leben Teil haben kannst und wünsche dir dass du den Rest deines Lebens von Anfällen verschont bleibst. Aber es kann nun mal wieder passieren. Willst du dann gerade in unmittelbarer Nähe einer enorme gefahren Quelle sein? Zusätzlich fällt dann auf einmal eine eingeplante Kraft aus und bindet sogar weitere Kräfte in der Versorgung.
Pauschal und ohne die Hintergründe zu kennen würde ich sagen als Atemschutzgeräteträger überhaupt nicht und als ,,normaler“ Feuerwehrmann eventuell. Ist aber letztendlich die Entscheidung des Arztes, der die G26.3 Untersuchung durchführt. Ich würde es nicht verantworten können, die Atemschutztauglichkeit zu bescheinigen wenn ich wüsste, dass bei der Person Epilepsie diagnostiziert wurde.
Ist die Frage ernst gemeint? Weil er sein eigenes Leben und das Leben anderer gefährdet wenn während eines Einsatzes ein epileptischer Anfall auftritt!
Natürlich. So habe ich es ja auch geschrieben. Nur liegt das an der Gefahrensituation per se. Nicht daran, ob er ein Atemschutzgerät aufhat oder nicht.
Was liegt an der Gefahrensituation per se?
Warum darf ein Epileptiker kein Atemschutzgerät tragen ?
Was ist den dass für eine Frage? Stelle dir einen krampfenden Feuerwehrmann in einem brennenden Haus vor. Selbst draußen wäre ein Krampfender Kamerad eine enorme zusätzliche Belastung.
Hi,
in Normalfall stellt Epilepsie kein Ausschlusskriterium für den Feuerwehrdienst an sich dar, gerade wenn man medikamentös gut eingestellt ist und es kaum Anfälle gibt.
Allerdings gibt es natürlich funktionen, die man wegen der Eigen- und Fremdgefährdung nicht ausüben sollte, z.B. Maschinist oder eben AGT. Man stelle sich einen generalisiert krampfenden AGT in einer brennenden Wohnung vor - spätestens hier sollte einleuchten, dass es schlicht unverantwortlich wäre...
Wenn Du die Ausbildung zum AGT machen dürftest, würde dich dennoch kein verantwortungsvoller Wehrleiter in der Funktion einsetzen.
LG
Bei der Berufsfeuerwehr ist Epilepsie ganz klar ein Ausschlusskriterium. Siehe FwDV 300 http://www.hamburg.de/contentblob/107812/24d1861fc512e17bdab5f46365dfb7cc/data/feuerwehrdienstvorschrift300.pdf;jsessionid=4DECCE72269B72AC2641221D7AEF7D07.liveWorker2 Die 300 ist zwar nicht in allen Bundesländern eingeführt, die Richtung ist aber überall gleich.
Für den Dienst in der FF kann der Träger ein ärztliches Gutachten verlangen. In aller Regel sollten mindestens die Anforderungen der G 26.1 erreicht werden. Für AGT natürlich die G 26.3. Ohne jetzt die genauen Anforderungen zu kennen, bin kein Mediziner, halte ich es aber für höchst unwahrscheinlich die Tauglichkeit als AGT zu bekommen.
Die Tätigkeit ist mit höchsten physischen und psychischen Belastungen. Das wirkt sich mit Sicherheit nicht gut auf eine Krankheit aus die man schon hat.
Kannst du, mit ärztlicher Bestätigung, ausschließen dass du im Einsatz nen Anfall hast? Auch in miesen Situationen wie "wollte eigentlich gleich frühstücken", "hätte vor 4h meine Medikamente nehmen müssen", "hier blinken 300 Blaulichter und es ist irre laut" oder "ich sitze gerade mit nem schweren Atemschutzgerät in nem brennenden Haus und habe schon fünf Liter Schweiß produziert"?
Dann kannst du es versuchen. Wenn auch nur ne 1%ige Chance besteht, dass du im Einsatz einen epileptischen Anfall hast, dann hast du in meinen Augen zumindest im Atemschutzeinsatz nichts verloren. Dein Kamerad verlässt sich auf dich, du musst ggf. noch nach jemandem suchen, und du solltest für deine eigene Sicherheit jederzeit nen klaren Kopf behalten und handlungsfähig bleiben. Egal was der Atemschutztrupp macht, ein medizinischer Notfall eines der beiden ist ein Horrorszenario für alle Beteiligten.
Wie das jetzt bei der Feuerwehr ist weis ich nicht. Epilepsie ist ein sehr großer Begriff wo es ganz viele Arten gibt. Ich habe ein Aufwachgrandmal und bin Dank den richtigen Medikamenten seid 9 Jahren Anfallsfrei. Es werden regelmäßig Untersuchungen gemacht wo noch nicht mal Ansatzweise etwas zu erkennen ist. Ärztliches Gutachten ist bei mir vorhanden und ich kann uneingeschränkt am Leben Teil nehmen. Denke so pauschalisieren bzw verallgemeinern kann man das nicht. Kommt auf viele Faktoren an.