Escitalopram, nimmt das jemand (Antidepressiva)?

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Jeder Mensch reagiert auf jedes Antidepressivum etwas anders. Folglich kannst du unmöglich von den Erfahrungen anderer auf deinen spezifischen Fall schliessen. Dennoch verschaffen einem Erfahrungsberichte einen gewissen Überblick.

Zuerst ein paar allgemeine Informationen und anschliessend noch meine persönliche Erfahrung...

Escitalopram ist ein Antidepressivum aus der Gruppe der SSRI und ist zur Behandlung von Depressionen, Angststörungen und Zwangserkrankungen zugelassen. SSRI heisst, dass das Medikament selektiv die Wiederaufnahme des Neurotransmitters Serotonin* aus dem synaptischen Spalt (zwischen den Gehirnzellen) hemmt und so dessen Verfügbarkeit erhöht. Wie dies funktioniert zeigt dieses Video (youtube) relativ kurz, einfach und verständlich.

Das Medikament muss täglich eingenommen werden, es dauert 2-4 Wochen bis sich die antidepressive Wirkung entfaltet und vor allem zu Beginn der Einnahme (bereits nach der ersten Tablette) können starke bzw. vielfältige Nebenwirkungen auftreten. Häufige Nebenwirkungen sind beispielsweise Übelkeit, Schlafstörungen, innere Unruhe/Anspannung, sexuelle Funktionsstörungen und Verdauungsstörungen... es gibt zahlreiche weitere. Bis auf die sexuellen Funktionsstörungen (falls man von ihnen betroffen ist) verschwinden fast alle Nebenwirkungen einige Wochen nach Therapiebeginn.

Escitalopram muss selbst bei erlangen völliger Beschwerdefreiheit über Monate hinweg weiter eingenommen werden. Erfolgt das Absetzen früher ist die Gefahr eines Rückfalls noch höher als ohnehin schon. Dies hat damit zu tun, dass Antidepressiva nicht heilen können. Sie unterdrücken im Idealfall "lediglich" die Symptome (was schon mal nen Segen ist).

Umso wichtiger ist es parallel zur Medikation eine Psychotherapie zu machen um die psychologischen Ursachen der Erkrankung aufarbeiten zu können und wenn möglich so der Depression die Grundlage zu entziehen. Mit einer Psychotherapie meine ich eine richtige Psychotherapie nach einem Konzept (z.B. Verhaltenstherapie oder Psychoanalyse) und nicht das Gespräch beim Arzt der einfach Medikamente verschriebt. Aber zurück zu Escitalopram...

Die Wirksamkeit von Escitalopram im Hinblick auf Depressionen ist wie bei allen Antidepressiva umstritten. Es gibt unterschiedliche Studien dazu welche von Unwirksamkeit bis hin zu einer 50% Ansprechrate reichen. In der Praxis geht man von ca. 30% der Patienten aus, welche auf ihr erstes Antidepressivum ausreichend positiv ansprechen. Weitere 40% müssen mehrere Medikamente durchprobieren bis sie eines finden das hilft und die restlichen 30% sind therapieresistent (sprechen grundsätzlich auf kein Antidepressivum an).

Sicher ist also, dass Antidepressiva keine Wundermittel sind. Sie sind viel mehr einfach das kleinere Übel wenn die Beschwerden ein gewisses Ausmass erreicht haben. Wenn die Tabletten jedoch wirken, ist es ein Segen.

Noch zu meiner persönlichen Erfahrung: Ich bekam Escitalopram aufgrund meiner damals schweren Depressionen und einer ebenfalls schweren Panikstörung verschrieben. Ich hatte zuvor erfolglos bereits 2 verschiedene Antidepressiva durchprobiert (Sertralin und Venlafaxin). Bei Escitalopram hatte ich weniger Nebenwirkungen zu Beginn der Therapie doch die Wirksamkeit war nicht besser. Gegen meine Angststörung (Panikattacken) half das Medikament sehr gut, gegen die Depressionen war es weitgehend unwirksam. Dies muss jedoch nicht viel heissen, da ich bis zum heutigen Tag (6 Jahre später) über 20 Medikamente in verschiedenen Kombinationen durchprobieren musste bis ich eines fand das mir endlich wenigstens ansatzweise hilft. Und wie gesagt: Das heisst nicht, dass das Medikament bei dir unwirksam sein wird.

Weitere Informationen zu Escitalopram findest du hier.

*Serotonin ist ein wichtiger Botenstoff, welcher dem Gehirn Ausgeglichenheit, Stabilität und Wohlbefinden vermittelt.

Ja, das versteh ich, dass du dir Gedanken machst, ging mir genau so, hab es auch ewig hinaus geschoben und es dann doch eingenommen.

Bis auf etwas mehr Müdigkeit am Anfang hatte ich keinerlei Nebenwirkungen.

Meine Symptome wurden etwas abgedämpft, würde ich sagen, hatte wieder etwas Antrieb. Weg waren sie aber nicht.

Leider ließ die Wirkung im Laufe der Einnahme nach, so dass ich sie dann abgesetzt habe. Abhängig wirst du davon nicht.

Alles Gute!

ich habe das meine Weile genommen. Ich habe es ganz gut vertragen. Am Anfang hat man vielleicht etwas Unruhe und einen erhöhten Puls aber sonst geht es. 10 Milligramm ist aber nicht soviel ich denke mal da wirst du nichts merken von den anfänglichen Nebenwirkungen.

Hi,

Escitalopram ist ein Medikament, das erst nach ca. 10 - 14 Tagen seine Wirkung entfaltet, zudem sind 10mg eine recht niedrige Dosierung.

Nebenwirkungen können sein: Übelkeit in den ersten 14 Tagen, danach wird es besser. Wenn Du nicht gerade untergewichtig bist, wird die Dosis wohl auf 20 bis 40mg erhöht werden, aber das hat Dir Dein Arzt sicher gesagt.

Also: Ruhe bewahren, Tbl. einnehmen, mit dem Arzt sprechen

und: abhängig wird man davon NICHT!

weis synapse

Woher ich das weiß:Berufserfahrung

Bei mir hat es gar nicht gewirkt. Weder Wirkungen noch Nebenwirkungen waren zu bemerken.