Filterkaffee hilft gegen hohen Cholesterinspiegel?
Bei meiner Mutter wurde ein etwas zu hoher Cholesterinspiegel festgestellt und ihre Kollegin riet ihr, ab sofort nur noch Filterkaffee zu trinken. Anstatt welchen aus der Maschine. Das sei gut gegen hohe Cholesterinwerte.
Wir können uns das beide nicht recht vorstellen, obwohl die Kollegin normal eine ernstzunehmende Person ist :) Sie weiß aber selbst nicht, warum das angeblich so ist und eben deshalb fällt es uns schwer, die Sache mit dem Filterkaffee einfach so zu glauben. Hat wer eine Ahnung?
7 Antworten
"Menschen mit krankhaft erhöhtem Cholesterinspiegel konsumieren Kaffee besser nur gefiltert oder aus Kaffeepads. Denn das Filterpapier hält anders als andere Zubereitungsarten bestimmte Stoffe aus dem Kaffee zurück, die den Cholesterinspiegel ansteigen lassen. Darauf weist die Deutsche Gesellschaft zur Bekämpfung von Fettstoffwechselstörungen und ihren Folgeerkrankungen (Lipid-Liga) in einem neuen Ratgeber hin. Aufgekochter Kaffee könne im Gegensatz zu gefiltertem Kaffee das Gesamt- und LDL-Cholesterin um bis zu zehn Prozent erhöhen."
Dann hat die Kollegin also doch recht, siehste. Danke! Super :)
Es gibt Studien, die nahelegen, dass nicht gefilterter Kaffee - also bei Zubereitungsarten, wo das Kaffeemehl direkt und über längere Zeit in Kontakt mit dem Wasser kommt - das Cholesterin erhöhen könnten. Das betrifft türkischen Mokka, aber auch Kaffee aus diesen "Presso-Kannen", wo man das Kaffeemehl mit kochendem Wasser aufgießt und ziehen lässt, bevor man die Filterscheibe runterdrückt. Espresso eventuell auch, obwohl die Kontaktzeit da kurz ist.
Filterkaffee scheint diesen Effekt nicht zu haben. Aber da jede Kaffeemaschine auch mit Filter funktioniert, macht das dann keinen Unterschied.
Ganz ehrlich würde ich mir den Kaffeegenuss trotzdem nicht verderben lassen - wenn deine Mutter Medikamente zur Cholesterinsenkung nimmt, macht der kleine Effekt des Kaffees bestimmt nichts mehr aus.
Schau mal hier http://www.drweil.com/drw/u/QAA401225/Does-Coffee-Raise-Cholesterol.html
Hmm das kann gut möglich sein, bin mir aber nicht sicher. Ich weiß aber, dass Kaffee bei manchen hohen Blutdruck verursacht, aber ob es den Cholesterinspiegel senkt ist sicher nur ein Mythos. Zum Cholesterin senken lohnt sich Fisch zu essen oder Omega 3 Kapsel zu schlucken. Falls sie dennoch an Filterkaffee interessiert ist sollte sie sich mal die Modelle auf http://kaffeemaschine-mit-mahlwerk.de/filterkaffeemaschine-test-vergleich.html genauer ansehen. Die neusten Maschinen bereiten den Kaffee schonend vor und haben dazu viele Optionen die man wählen kann.
Kaffee enthält Fett (ähnlich wie andere Pflanzenkerne auch) bei der Filtermethode bleibt dieses Fett im Filter und wird demnach nicht getrunken. Bei ungefiltertem Kaffee (aus der Maschine=Vollautomat?) geht das Fett in die Tasse und wird dort mitgetrunken. Schön sehen kann man das Fett in der Crema vom Espresso, die aus Lipiden besteht.
Es gibt Studien, die untersucht haben, ob das Fett (Cafestol) sich in erhöhten Cholesterinwerten niederschlägt und zum Schluss kommen, dass dem so ist. Eine von diesen Studien habe ich mir angeschaut und fand, dass die zu früh abgebrochen hat. Nach 6 Monaten (IIRC) konnte man sehen, dass der Körper sich an den Kaffee gewöhnt hatte und das Cholesterin herunterging. Also etwa so, wie man es von einer gut geregelten Maschine erwarten würde.
Da es keinen Hinweise gibt, dass Kaffeekonsum das Herzrisiko steigen lässt, sollte man sich von Vorsichtsrufen nicht verrückt machen lassen und lieber sein Leben geniessen...
Besonders durch Stress steigt der Cholesterin-Spiegel. Unser Körper stellt jeden Tag ein bis zwei Gramm eigenes Cholesterin her. Wird die Substanz reichlich über die Nahrung angeboten, dann sinkt die eigene Syntheserate. Die in der Nahrung enthaltene Cholesterinmenge erreicht allerdings selbst bei täglichem Verzehr von Hühnerei, Schweinefett und Butter höchstens ein Viertel der selbst produzierten Menge. Viele Wissenschaftler sind deshalb überzeugt, dass Nahrungscholesterin allein nicht die Ursache erhöhter Cholesterinspiegel sein kann. Mehr dazu auf der beigefügten Seite. Schau auch in die Rubriken "Cholesterinbewusste Ernährung" und "Cholesterinmenge in Nahrungsmitteln."
Stress und Cholesterin hängen eng miteinander zusammen. Stressbotenstoffe regen den Körper dazu an, mehr Energie in Form von Fettsäuren und Glukose aus den Vorräten abzurufen. Um diese Nährstoffe zu verarbeiten, muss die Leber mehr LDL-Cholesterin produzieren. Wahrscheinlich stört Stress auch die Fähigkeit des Körpers, überflüssiges Cholesterin wieder abzubauen. Weil überschüssiges Cholesterin in den Gefäßen eine ganze Kaskade von entzündlichen Prozessen auslöst, steigt das Risiko für das Herz zusätzlich. Allerdings hängt dies auch von der Stressresistenz des Einzelnen ab.
Wie sehen die Fakten aus? Der Einfluss von Nahrungscholesterin auf den Cholesterinspiegel ist sehr gering. Etwa 85 – 90 % des Cholesterins wird beim Menschen in der Leber und im Darm selbst produziert. Der Rest stammt aus der Nahrung.
Wie das Märchen bzgl. der Schädlichkeit des Nahrungscholesterins entstand - auf der beigefügten Seite im Kommentar.