Kann man JANUMET und SIMVASTATIN absetzen, wenn die Werte besser geworden sind?
Vor 8 Jahren wurde bei einer Operation festgestellt, dass ich zu hohe Blutzuckerwerte habe. Mein Hausarzt sagte mir, ich hätte Diabetes 2 und solle mich gesund ernähren und mehr bewegen. Seitdem nehme ich JANUMET 50/850 ein, und auch SIMVASTATIN, da angeblich auch die Cholesterinwerte nicht gut waren. Wegen meines stressigen Jobs habe ich aber trotzdem oft ungesund gegessen, und der Sport ist auch zu kurz gekommen. Jetzt bin ich in Rente und habe alle Zeit der Welt, mich um Ernährung und Bewegung zu kümmern. So wiege ich zur Zeit 72 kg bei 1,72 m, und seit Dezember 2015 ist der HBA1C Wert von 7,3 auf 5,9 % gefallen, und der mittlere Blutglucosewert vom 162,8 auf 122,6 mg/dl. Das HDL Cholesterin beträgt 56 mg/dl und das LDL Cholesterin 99 mg/dl. Diese Werte sind, soviel ich weiß, normal, und ich würde jetzt die Medikamenteneinnahme halbieren bzw. ganz absetzen. Mein Arzt ist dagegen und meint, ich könnte natürlich machen, was ich will, aber ohne die Medikamente würde ich in 10 Jahren als kranke Frau zu ihm in die Praxis kommen. Mein Argument, dass die Medikamente in den ganzen Jahren, in denen ich gearbeitet habe, keine Besserung der Werte gebracht haben, sondern dass erst die komplette Umstellung meines Lebens dazu geführt hat, akzeptiert er nicht. Wer kann mir sagen, ob der Arzt recht hat und ich weiter die Medikamente wie bisher nehmen soll, oder ob ich auch ohne sie gesund weiterleben kann?
5 Antworten
Das Medikament für die Blutzuckerwerte würde ich nicht absetzen, das geht ins Auge. Das macht man nur, wenn man auf eine Insulintherapie wechselt, was ich persönlich befürworten würde, wenn Du Deine Betazellen noch lange "arbeiten" lassen möchtest. Falls der "Arzt" Dein Hausarzt ist - geh mit Deinem Diabetes mal zum Diabetologen.
Das Statin (Simvastatin) würde ich auf jeden Fall absetzen. Wie gesagt - ich. Ob Du das machen willst, ist Deine persönliche Entscheidung. Ich sollte ein ähnliches Präparat nehmen (Atorvastatin - andere Hersteller, gleiches Mittel) und habe, nachdem ich gelesen habe, was Statine anrichten können, sofort die Finger davon gelassen.
Ich hab das dann auf natürliche Weise durch Ernährung und Nahrungsergänzungen reduziert. Meine Diabetologin war dann nach einem 3/4 Jahr sehr zufrieden mit der Wirkweise, hat sich dann aber gewundert, das ich nie ein neues Rezept verlangt hatte. :)
Geht eben auch anders, ohne die Nebenwirkungen der Chemiekeule.
Hier eine kleine Info zu Statinen. Wenn Du die englische Sprache beherrscht, kannst Du unten auch die verlinkten Studien ansehen. https://www.zentrum-der-gesundheit.de/statine-nebenwirkungen-ia.html
Ausserdem gibts da Tipps, wie das auch auf natürliche Weise geht und fast genauso hab ich es gemacht. https://www.zentrum-der-gesundheit.de/cholesterinspiegel.html
Danke für die Antwort. Ich werde mich jetzt tatsächlich mal an einen Diabetologen wenden. Mein Hausarzt ist bestimmt ein fähiger Mann, aber kein Experte für Diabetes.
Hallo!
Zuerst einmal herzlichen Glückwunsch! Deine Werte sind jetzt vorbildlich.
Da du bei keinem Diabetologen in Behandlung bist, rate ich dir unbedingt zu einem! Ein Hausarzt hat nicht genug Wissen, auch mit Zusatzqualifikation, um dich gut zu beraten.
Mit den Medikamenten solltest du sehr vorsichtig sein! Dein Medikament regt die Insulinfreisetzung an, ein weiterer Wirkstoff macht dass, das vorhandene Insulin besser verwertet werden kann. Wenn du es vollkommen weglässt, könnten deine Blutzuckerwerte wieder steigen!
Da deine Werte jetzt wirklich sehr gut sind, wird es helfen, wenn du ein wenig abnimmst. Dadurch wird die Insulinresistenz besser, also der Körper kann das vorhandene Insulin besser anwenden und braucht dadurch, für die selbe Mahlzeit, weniger Insulin. Das entlastet die Bauchspeicheldrüse und erhält sie dir länger.
Es könnte sein, dass du dann deine Medikamente vollkommen absetzen kannst! Du bist natürlich nicht zu dick aber bereits ein paar Kilo könnten das bewirken.
Ich wünsche dir alles Gute und allzeit gute Blutzuckerwerte!
Gruß Lirin
Vielen Dank für Deine Antwort. Wie Du siehst, hat fast jeder, der auf meine Frage eine Antwort geschickt hat, eine andere Meinung zu den genannten Medikamenten oder dem Absetzen davon. Ich werde mich deshalb an einen Diabetologen wenden, und sei es nur, um seine Expertenmeinung zu hören, ob ich besser mit oder ohne Medikamente weiter machen soll. Ein neues Thema ist "intermittent fasting". Damit werde ich mich auch mal befassen. Es könnte auch zur Unabhängigkeit von Medikamenten führen, heißt es. Mal sehen.
Ich würde das Janumet nicht absetzen, du hast nun mal Diabetes, lässt du die Tabletten weg, steigen deine Werte wieder.
Ich hatte mal einen wert von 5,3 trotzdem konnte ich das Medikament nicht absetzen.Das Vastatin kannst aber reduzieren, wenn die Werte nicht steigen, auch weglassen. Ich wurde es probieren.
Ich kenne beide Medikamente. Das Simvastatin musste ich absetzen, die Muskelschmerzen waren so extrem, dass ich geheult habe.
Das Janumet nehme ich auch jetzt noch. Ich hatte mal Werte, die keiner glauben konnte, absetzen konnte ich das Medikament aber nicht, ich habe es nur niedriger dosiert genommen.
Das letzte Jahr war aber extrem belastend für mich, in mehreren Beziehungen und mein Wert hat sich verschlechtert. Auch jetzt ist er noch im Graubereich aber vergesse ich mal eine Tablette, geht der hoch.
Du könntest es auch mit niedriger dosierten Medikamenten versuchen, wahrscheinlich wird es dir auch erst mal reichen. Wenn du dein Leben so umgekrempelt hast, dass dein Zucker wieder normal ist, wäre das natürlich toll. Versuche es, mit Hilfe deines Arztes.
Deine Werte sind im Normbereich weil du die Medikamente nimmst, setzt du sie ab, würden sich deine Werte wieder verschlechtern. Höre auf deinen Arzt. U.U. kann in Absprache mit dem Arzt die Dosis des Diabetesmedikaments (Janumet) reduziert werden. Simvastatin wirst du wahrscheinlich bis an das Ende deiner Tage nehmen müssen.
Danke für die Antwort. Janumet zu reduzieren hatte schon mal jemand vorgeschlagen, aber ich lese immer wieder, dass Statine eher schädlich als hilfreich sind. Ich habe jetzt schon so viel in meinem Leben geändert, um endlich von den Medikamenten wegzukommen, dass ich mich jetzt an einen Diabetologen wenden werde.
Hallo Aszuwekl,
die hier aufgeführten Medikamente sind nicht ohne und fallen eigentlich unter die AGB-Bestimmung, die es verbeitet, eine genaue Antwort darauf zu geben. Solche Fragen kann nur ein Arzt beantworten, der die Krankheitsgeschichte kennt und eventuell Alternativen anbieten kann.
Gerade bei Diabetesmedikamenten gilt: Niemals ohne ärztlichen Rat absetzen, das kann unter Umständen lebensgefährlich sein.
Ich habe damit ausdrücklich NICHT gesagt, dass das Statin einfach abgesetzt werden kann.
Also: Ab zum Hausarzt und abklären lassen bitte.
Gruß,
MedIudex
Danke für die Antwort. Mein Hausarzt hat erst vor kurzem in der Praxis angefangen und kennt mich und die Krankheitsgeschichte höchstens aus den Unterlagen. Ich habe aber nicht gesehen, dass er sie sich mal durchgelesen hat, als ich da war, bzw. dass er mit mir darüber gesprochen hat. Ich werde mich deshalb mal an einen Diabetologen wenden.
Hallo Aszuwekl,
wenn ein Hausarzt seine Praxis einem Nachfolger übergibt, findet immer eine ausführliche Übergabe statt, in der vor allem chronisch kranke Patienten dem Nachfolger vorgestellt werden anhand der Krankenakte. Dies findet natürlich dann statt, wenn die Praxis geschlossen ist, da es sonst wochenlang die Praxisarbeit massiv einschränken würde. Dass Du davon nichts mitbekommen hast, ist also verständlich und nicht ungewöhnlich.
Sorgen, er würde die Krankengeschichte nicht kennen, sind also eigentlich unbegründet. Die Idee mit dem Diabetologen ist gut, der Hausarzt kann bei dieser Fragestellung allerdings auch genügend weiterhelfen, weil der Diabetes, wie auch die Blutfettwerte, sehr gut eingestellt sind.
Ich persönlich wäre damit zufrieden, gerade auch in Hinblick auf die langfristigen Komplikationen, die durch diese gute Stoffwechseleinstellung verringert oder gar verhindert werden kann.
Gruß,
MedIudex
Meine Hausärztin kennt mich schon eine ganze Weile, aber bei hunderten Patienten kann sich auch der beste Arzt, sofern er kein fofografisches Gedächtnis hat, alle Daten jedes Patienten merken.
Sie schaut jedesmal in die Unterlage, die ihr von den Arzthelferinnen hingelegt wurden, von daher ist die Aussage, das er das weiss eher zu bezweifeln.
Hast Du Dir mal die Studie zu Statinen angeschaut? Nebenwirkungen bis hin zum kompletten Nierenversagen - und wenn man Diabetes hat, sind Nieren eh besonders gefährdet.
Der Hausarzt weiss also über Diabetes genauso viel wie ein Diabetologe? Dann frag ich mich doch, wofür die überhaupt nötig sind - nur für extreme Fälle? Aber jedem seine Meinung.
Hallo Cassiopeija,
dass ein Hausarzt in die Akte gucken muss bei seinen Patienten, ist bei der üblich hohen Anzahl klar. Das habe ich nie bezweifelt.
Ich kenne Studien zu Statinen, ich kenne die Nebenwirkungen bezüglich muskulärer Schäden und daraus resultierender Nierenprobleme. Ich kenne aber auch viele Studien -auch die unabhängigen ohne große Interessenskonflikte- die eine klares Nutzen-Risiko-Verhältnis zugunsten der Statine belegen.
Dazu sei auch gesagt, dass diese Nebenweirkungen höchst selten sind und durch regelmäßige Kontrollen bei der Blutuntersuchung beim Arzt untersucht werden. Man bekommt nur häufig nicht gesagt, dass CK und das Krea beispielsweise im Normbereich sind, weil der durchschnittliche Patient auch mit dem Fachlatein nicht belästigt werden will oder eben nichts damit anfangen kann. Solange man unter Statinen keine Probleme, wie etwa Muskelschwäche oder unerklärbaren Muskelkater hat, braucht man sich deswegen erstmal keine Sorgen machen. Sollte es unter Statinen zu Problemen kommen, macht sich das oft früh genug bemerkbar, sodass interveniert werden kann. Was sich allerdings nicht früh genug bemerkbar macht, sind artherosklerotische Veränderungen, welche KHK, Herzinfarkt, pAVK und dergelichen verursachen.
Ein Diabetes ist nun erstmal nichts Kompliziertes. Der Zuckerstoffwechsel ist gestört und muss wieder eingestellt werden (bei Typ 2 z.B. initial durch Gewichtsreduzierung und Sport und eben orale Antidiabetika, wenn ersteres nicht greift, entsprechend den Leitlinien von AWMF). Je nach Typ (1 oder 2) ist das eben schwieriger oder leichter. Einen "einfachen" Fall (z.B. den beginnenden "Altersdiabetes") kann natürlich der Hausarzt einstellen. Auch dieser hat 6 Jahre studiert und mindestens 5 Jahre Facharztweiterbildung hinter sich.
Nur sollte eben für die Diabetesschulung und für Fälle, die der Hausarzt sich eben nicht zutraut, oder Arten, wie der Typ1, der schwer einzustellen ist, ein Diabetologe hinzugezogen werden. Der "Diabetologe" ist eine Zusatzbezeichnung, die eigentlich jeder Facharzt erarbeiten kann, den dieses Fach interessiert und der gern schwerpunktmäßig mit solchen Patienten arbeiten möchte.
Der hier genannte Fall ist doch ein Glanzbeispiel dafür, dass auch ein Hausarzt Stoffwechselprobleme gut in den Griff bekommen kann.
Gruß,
MedIudex
Danke für die Antwort. Ich habe schon mehrmals von Leuten gehört, die aufgrund ihrer geänderten Ernährung und einem moderaten Sportprogramm keine Diabetesmedikamente mehr einnehmen mussten. Und immer wieder lese ich, dass Statine alle möglichen gesundheitlichen Probleme verursachen können. Jeder sagt etwas anderes darüber, ob diese beiden Medikamente noch eingenommen werden müssen oder sollten, wenn die Werte denen einer gesunden Person entsprechen. Ich weiß immer noch nicht, was ich machen soll und werde mich an einen Diabetologen wenden.