Gefeuert wegen Leberwerten?
Hallo. Ich habe in ca zwei Wochen eine Untersuchung beim Betriebsarzt. Da ich recht viel Alkohol konsumiere und das vor allem auch täglich, mache ich mir Sorgen um meine Leberwerte. Da ich aber weiß, dass die Leber sich gut regeneriert, habe ich von jetzt auf gleich meinen Konsum eingestellt. Trotzdem frage ich mich, was passiert, wenn der Arzt die Werte sieht. In zwei Wochen werden sie ja nicht plötzlich wahnsinnig gut sein. Kann man denn gefeuert werden, wenn der Verdacht auf alkoholbedingte Leberprobleme besteht, und damit auch der Verdacht auf erhöhten Alkoholmissbrauch?
3 Antworten
Das hängt natürlich stark davon ab, welchen Beruf du ausübst. Als Busfahrer z.B. wären deine Leberwerte sicher relevant. Jedenfalls mehr als bei einem Sachbearbeiter an irgendeiner Behörde.
Übrigens eine Alkoholkrankheit ist so ziemlich das einzige, was man ganz einfach selbst heilen kann.
Du solltest dir mehr Gedanken um dein Alkoholproblem machen. Ärztliche Untersuchungen sind keine Sache, die mit einem Rundschreiben rausgehen. Das geht nur Arzt und Patient etwas an.
Eine angegriffene Leber regeneriert sich irgendwann nicht mehr.
Sage das mal den 1000en Leberzirrhosepatienten und sich zu Tode gesoffenen Menschen.
Wenn der Arzt dich für nicht geeignet einstuft, wird auch nur "aus gesundheitlichen Gründen" mitgeteilt.
Sich überwinden tut man, wenn man einsieht, dass man ein Alkoholproblem hat. Solange immer noch Entschuldigungen und Erklärungen gesucht werden, ist es im Kopf aber noch nicht angekommen.
Sein Problem bespricht man mit seinem Hausarzt, der einen zur Entgiftung in eine Klinik überweist und danach muss jeder Alkoholiker für sich entscheiden, ob er eine Langzeitreha über ein Viertel-oder halbes Jahr macht.
Ich bestreite nicht, dass Alkohol absolut schädlich ist. Ich sage nur, dass nach einer gewissen Zeit der Abstinenz die Möglichkeit einer vollständigen Regeneration besteht. Selbst nach jahrelangem Missbrauch. Nicht, dass das die Regel ist.
Danke für deine Antwort.
Dann darf auch nie wieder getrunken werden, um diese Möglichkeit zu haben.
Und Abstinenz schafft ein Alkoholabhängiger zu hoher Prozentzahl nur mit Hilfe. Oft erst nach einem oder mehreren Rückfällen, aber eben nur mit Hilfe.
Ein kalter Entzug ist nicht ratsam.
Der Arzt hat eine Schweigepflicht. Ich würde zu den anonymen Alkoholikern gehen und ehrlich zu meinem Chef sein.
Natürlich gibt der Arzt keine genauen Diagnosen raus. Aber er drückt mir den Stempel "geeignet", "bedingt geeignet" oder "nicht geeignet" auf. Und ich mache mir auch Gedanken um meinen Konsum. Nur geht man damit ja nicht grad hausieren. Und ich bin mir noch nicht ganz im Klaren darüber, wie man sich überwinden soll zu den AAs oder sonst wohin zu gehen und zu sagen: ich hab ein Problem. Das ist sehr viel einfacher gesagt als tatsächlich getan.
Selbst nach 20-jährigem Alkoholmissbrauch kann sich die Leber übrigens vollständig regenerieren. Ich trinke nicht mal ein Viertel dieser Zeit zu viel Alkohol.