haben wir "rost" im körper?
voraussetzung für rost: Eisen, Sauerstoff, Wasser
unsere roten blutkörperchen, in denen sich in den häm-gruppen eisen befindet, binden ja in der lunge sauerstoff und transportieren diesen durch unseren körper.
also ist das im grunde rost?
kommt daher auch die rote farbe des hämoglobins?
wie kann sich der sauerstoff aus dieser bindung wieder lösen?
oder hab ich irgendwas verwechselt/falsch verstanden?
7 Antworten
Nicht jede Verbindung dieser Elemente ist Rost. Rost ist ein nichtstöchiometrisches Eisen(III)oxid-hydroxid. Im Blut hast Du komplex gebundenes Eisen(II) mit angebundenen Sauerstoffmolekülen. Das ist ein himmelweiter Unterschied.
Na, Schwein gehabt, dass ich trotzdem noch als "Guter" tituliert werde ... Ja, okay, nun fangen wir keinen Streit über die fließenden Übergänge zwischen kovalenten und Komplexbindungen an. Ist ja richtig!
ascheaufshauptstreu
Komm´ mal mit de´ Omme rüba, ick tu´ Dir dann entstob´n! ;oP
So weit gedachte ich aber überhaupt nicht ins Detail zu gehen und schon gar nicht Dich zu diskreditieren! Wenn ich mit mehr das Vergnügen habe: Schöne Tage! ;o)
Danke für's Sternchen :-)
Sehr richtig. So wie z.B. in Natriumchlorid eben auch kein Chlor enthalten ist :)
Was ähnlich klingt ist in der Chemie noch lange nicht wirklich ähnlich.
Das kann man nur im übertragenen Sinne sagen!
Das mit dem Sauerstoff Transport ist eine ziemlich komplizierte Sache. Das in den Porphyrinringen sitzenden Eisen(II) sitzt in einer "zerknitterten" Tasche, so das der Sauerstoff zwar in die Tasche hineindiffundieren kann, aber das Eisen nicht erreicht. Es bindet nicht wirklich. Erreicht das rote Blutkörperchen nun seinen Wirkort, an dem der Sauerstoffpartialdruck gering ist, diffundiert der Sauerstoff wieder heraus. Es gibt einen Haufen Co-Faktoren, die den Vorgang beeinflussen, so z.B. DPG (Diphosphoglycerat) - wird im Höhentraining mehr gebildet - zerknittert die "Tasche" noch mehr und somit wird der Sauerstoff leichter abgegeben.
Die Farbe kommt vom Zusammenspiel von Porphyrin und Eisen. Im Hämocyanin, eigentlich farblos - hat keine Porphyrinringe -, kommt die blaue Farbe von zwei Kupferatomen.
Verständlich?!? ;o)
Verständlich ? Für einen Laien wohl kaum ! ist doch etwas zu speziell.
Naja, einfacher geht das regalfüllende Thema leider wohl kaum zu umreissen und es wurde auch nicht nach einem Pasta-Rezept gefragt! ;oP Lieben Gruß
Aha- Ach so - Na ja - wenn des soooo isss ! Na dann ein frohes und gesundes 2013 . LG
Dito, meen Juta, dito! :o)
Hämoglobin hat mit Rost nur das Eisen gemeinsam. Porphyrine bilden auch Komplexe mit andern Metallen (Mg, Chlorophyll). Rost hat mit Hämoglobin ungefähr so viel gemeinsam wie Brennholz mit Formsperrholz.
Rost ist nicht einfach nur irgendwie Eisen + Sauerstoff, sondern Fe2O3. Und das schwimmt definitiv nicht im Blut herum.
Die rote Farbe des Hämoglobins kommt auch nicht daher - Rost ist ja auch nicht wirklich blutrot.
Der Sauerstoff kann sich z.B. wieder lösen, indem er auf Myoglobin übertragen wird, welches (abhängig von den Umgebungsvariablen) eine höhere Affinität zu Sauerstoff haben kann als Hb. Die Sauerstoffaffinität von Hb hängt natürlich auch stark von den Bedingungen ab.
jhuu jmd der auch auf meine andere frage eingeht :-) danke!
Gerngeschehen!
Ein ganzes Semester Biochemie kann ich hier aber auch nicht mal eben nachholen ;)
kein problem :--) möchte nächstes jahr eh biologie studieren ;-)
Dann lass dir aber von dem Prof nicht erzählen, dass Blut rostet! Erfahrungsgemäß nehmen's Biologen mit der Chemie nicht immer so ganz genau ;)
huuuh wehe der bringt mir was falsches bei xD
aber bezüglich des rosts im körper kann ich ihn ja dann verbessern ;-)
Erfahrungsgemäß nehmen's Biologen mit der Chemie nicht immer so ganz genau ;)
Das will ich aber als chemieinteressierter Biologe überhört haben! =D
Gut so ;)
Ich saß schon in Seminaren von Biochemikern, in denen Vorgänge gerne mal nach "Substrat + Enzym -----(irgendwie so ein bisschen Chemie)-----> Produkt" beschrieben wurden ;)
Ein Semester Anorganik könnte auch nicht schaden ... Rost ist kein Fe2O3!
Ja, da hast du wohl Recht. Ich hatte im Hinterkopf, dass es hauptsächlich Fe2O3 sei, da FeO bei RT eher metastabil ist.
Ich schmeiss´ Dir gleich mein Buddelförmchen an die Birne! >:-|
Rost ist Fe2O3, das schwimmt da nicht rum. Aber prinzipiell ist das nicht ganz abwegig was du sagst. Das Eisen im Hämoglobin wird von Eisen-2 zu Eisen-3 oxidiert um Sauerstof zu binden.
Rost ist nicht Fe2O3!
also ist es einfach eine andere bindung? es fehlt noch mehr sauerstoff dazu oder? ^^
sorry, mein chemieunterricht ist schon ein paar jahre her xD
Ne, mit Sauerstoff hat das nicht viel zu tun. Die Verbindung im Eisen-(III)-oxid (Rost) wird gegenüber dem Hämoglobin energetisch nicht günstiger sein, deshalb fällt es nicht aus.
Schau dir mal Edelstahl an. Den kannst du auch unters Wasser halten und den kannst du in eine Reinsauerstoffatmosphäre stecken, der rostet trotzdem nicht obwohl das Eisen ist. Solche Verbindungen reagieren nur unter bestimmten Bedingungen wie bspw. hoheTemperatur, saures oder basisches Milieau oder Spannung. Sozusagen nur unter Zwang.
Was nun genau dazu führt, dass Eisen im Hämoglobin bleibt und nicht ausfällt, liegt außer meiner Kenntniss, dafür bin ich zu wenig Biologe. :)
Stabilisierend wirkt zum Beispiel der Porphyrin-Ring oder die Tatsache, dass man in einem riesigen Molekül gerade einmal 4 einzelne Eisenatome hat - da kann sich beim besten Willen kein Fe2O3 bilden.
Nicht angebunden, mein Guter, angelagert! Es existiert keine Bindung ans Zentralatom. ;o)