Halbe Flasche Korn am Abend und am Wochenende schon mal 2 Flaschen.
Ich trinke schon mein halbes Leben. In den letzten 10 Jahren allerdings extrem. Habe vor knapp 4 Jahren eine lz gemacht. Bin dann aber kurze Zeit später wieder rückfällig geworden. Da ich noch beruflich tätig bin, achte ich sehr darauf, das ich am nächsten Tag wieder nüchtern bin weil ich Autofahren muß. Habe mir dazu extra ein Alkomat (ehem. Polizeigerät) besorgt. In de letzten Jahren hab ich es immer mal wieder geschafft über Wochen und Monate trocken zu bleiben. Das letzte Jahr hatte ich aber gar keine Motivation mehr dazu. Nun geht es mir aber so schlecht das ich es nochmal versuchen werde. Bin seit drei Tagen wieder trocken und es geht mir verhältnismäßig gut. Wenn man vom Zittern, Nervösität und massiven Schlafstörungen absieht. Und wenn ich nicht mehr so wackelig auf den Beinen bin werde ich erst mal die ganzen leeren Flaschen entsorgen. Warum ich all die Jahre getrunken habe? Tja, das hat wohl mehrere Ursachen. Ich war immer hifsbereit und habe immer 100% gegeben. Wenn ich dann mal Hilfe brauchte, war das dann eher selten der Fall. Jetzt stehe ich kurz davor meine Arbeitsstelle zu verlieren, weil mein Chef seine Firma ziemlich vernachlässigt hat. (Keine Umsatzsteuer bezahlt usw) Das macht mich sehr wütend und traurig Wer hat ähnliches erlebt und kann mir vielleicht schildern, wie Er/Sie damit umgegangen ist? Habe mich jedenfalls dazu entschieden, meinen Entzug jetzt erst mal durchzustehen. Habe noch ein paar Tage frei und dann sollte das Gröbste überstanden sein. Ich bedanke mich schon mal im voraus auf deine/eure Antwort(en).
2 Antworten
Hoffe, Du bist nach Deinem "kalten" Entzug zum Einen nicht ganz abgeklappt (es wird nicht umsonst von so einem Entzug zu Hause abgeraten) und zum Anderen noch immer trocken.
Wenn Du ernsthaft etwas gegen Deine Sucht unternehmen willst und die Gefahr eines Rückfalls minimieren (ausschließen kann man es leider nie), dann geh zu einer Suchtberatung und lass dir eine Liste mit sämtlichen Selbsthilfegruppen in deiner Umgebung geben (findet man übrigens auch im Internet). Und die besuchst du dann der Reihe nach und schaust sie dir an - es gibt eben nicht nur die allseits be-/anerkannten AAs (Anonyme Alkoholiker)!! Und wen du eine gefunden hast, wo es dir gefällt und die Chemie zu den dortigen Teilnehmern stimmt, dann besuche sie regelmäßig! Es gibt nämlich so viele unterschiedliche Selbsthilfegruppen der verschiedensten "Anbieter" - auf Monolog oder Dialog basierend, angeleitete (durch Psychologen) oder nicht angeleitete, also reine "Betroffenen"-Gruppen, konfessionelle und konfessionsfreie Gruppen etc.
Aus eigener, leidvoller Erfahrung weiss ich, dass zumindest mir ohne den regelmäßigen Besuch einer Selbsthilfegruppe und der Annahme von aller angebotenen (auch therapeutischen) Hilfe meine nunmehr fast 6jährige Trockenheit nicht möglich gewesen wäre! Nach meiner ersten Langzeit habe ich eine Gruppe besucht, nach einem knappen Jahr aus (heutiger Sicht) fadenscheinigen nicht mehr ("Jetzt schaffe ich es auch alleine!"). Ein knappes halbes Jahr später lag ich wieder am Boden - und das Karussell drehte sich schneller als vorher! Ich habe nochmal fast 4 Jahre gebraucht, um den Absprung erneut zu schaffen - und habe die Schnauze voll vom "Karussell". Entschuldige die drastischen Worte - aber "political correctness" ist bei einem solchen Thema m.E. fehl am Platze.
Schau mal auf diese Seite: http://www.a-connect.de/index.php Hier findest Du schon sehr viele interessante Infos. Z.Bsp. unter "Hilfen - Berichte, die Hoffnung machen" oder "Alkoholkrank - Therapieberichte".
Wenn Du - oder sonst jemand - noch mehr wissen will, kannst Du Dich gerne bei mir melden...
Hallo Greenfox05 Nix zu danken. :) Habe jetzt den ersten Monat ohne Alk geschafft. Macht mich ein wenig stolz. Kann auch wieder beim Einkaufen das Schnapsregal ignorieren. Und ich fühle mich besser. Habe wieder neue Motivation und Kraft dem Alltag zu begegnen. Negative Ereignisse ziehen mich längst nicht mehr so runter. Aber ich wollte mich nochmal bei dir bedanken für deine Antworten. Das ich im Laienforum keine kompetente Hilfe erwarten kann ist mir natürlich klar. Es ging mir eigentlich auch nur darum, Kontakte zu knüpfen mit Betroffenen und sich auszutauschen. Sei es drum. LG
Macht mich ein wenig stolz.
Da kannst Du nicht nur "ein wenig" stolz sein - Glückwunsch!
Hast Du Dir eine Gruppe gesucht? Oder versuchst Du es alleine, trocken zu bleiben (kann ich persönlich nur abraten!!!!)? Ich wünsche Dir jedenfalls alles, alles Gute und viel Kraft. Und wie gesagt - mein Angebot steht.
Du solltest Dich um professionelle Unterstützung bei einer Drogen- und Lebensberatungsstelle im näheren Umfeld Deines Wohnortes bemühen. Solche Hilfe ist kostenlos, die dort tätigen Personen sind geschult und werden dafür bezahlt konkrete Hilfe zu leisten.
Ein Laienforum wie GuteFrage ist nicht geeignet Deine Suchtproblematik dauerhaft zu lösen. Auch Deinen Versuch "mal eben über die Feiertage zu entgiften" muss man als Außenstehender erst einmal kritisch betrachten, denn niemand kennt Dein persönliches Rückfall-Verhalten besser als Du selbst.
Hallo. Ja, du hast schon Recht. Aber es ist jetzt ein Monat vergangen ohne Alkohol. :) LG
Danke für den Stern :)