Hat man als Arzt oder Programmierer mehr Zeitdruck (so meinte ich die Frage)?
5 Antworten
Kommt darauf an. Ein Software-Entwickler (und das ist NICHT dasselbe wie "Programmierer") hat phasenweise sehr hohen Zeitdruck und phasenweise auch nicht.
Ich schätze, dass man bei Ärzten niedergelassene Ärzte unterscheiden muss von Ärzten, die im Krankenhaus angestellt sind. Aber das soll lieber ein Arzt entscheiden.
Kommt drauf an wo man arbeitet. Ich hab Ärztinnen in der Familie und arbeite in der IT.
Vor Ärzten die in Krankenhäusern Nachtschichten machen müssen habe ich aber definitiv Respekt. Mit denen würde ich als Softwareentwickler nicht tauschen wollen.
Als (zukünftiger) Softwareentwickler kann ich dir sagen: Als Arzt.
Ich kann wenigstens nach 8 Stunden Arbeit am Tag nach Hause und zwischendurch mal einfach ne Pause einlegen. Und wenn ich was verkacke, leidet da kein Mensch drunter, höchstens meine Kollegen :)
Da ich ziemlich schnell arbeite und neben dem Studium bereits einige Berufserfahrungen gesammelt habe, kann ich glaube ich gut sagen, dass sich an diesen Aussagen nicht viel ändern wird. Und falls doch, ist das für mich ein Grund, den Arbeitgeber zu wechseln. Denn unter Druck arbeite ich nicht gut. Und iirgendwie geht meine psychische Gesundheit vor.
kann ich glaube ich gut sagen, dass sich an diesen Aussagen nicht viel ändern wird
Nein ;)
Und falls doch, ist das für mich ein Grund, den Arbeitgeber zu wechseln
Prinzipiell würde ich dir da zustimmen, allerdings wirst Du nichts besseres finden. Es gibt zwar Firmen, bei denen es entspannt ist, aber die sind die absolute Ausnahme. Ich habe bisher noch keine einzige Firma gesehen, bei allen Firmen gab es bei jedem Projekt in den letzten Wochen/Monaten Zeitdruck - immer.
Denn unter Druck arbeite ich nicht gut.
Das wirst Du lernen müssen, das kommt aber von alleine.
Ein Vorteil ist, dass Du lernst, effizient zu arbeiten und pragmatisch zu denken. Die Schwierigkeit ist eher, den eigenen Pragmatismus richtig zu gewichten, nicht zu viel und nicht zu wenig.
Und iirgendwie geht meine psychische Gesundheit vor.
Klar, allerdings ist das nicht so schlimm, wie es klingt.
Zeitdruck gibt es immer, da kommst Du nicht drum herum. Die Frage ist, wie Du und deine Firma damit umgehen und ob es zu viel wird.
Bei meiner letzten Firma war es extrem, jedes Projekt war Chaos und von Anfang bis über's Ende hinaus Zeitdruck. Da bin ich ein Jahr geblieben.
Bei meiner jetzigen Firma ist das Zeitmanagement immer noch nicht optimal, aber die Vorgesetzten zwingen mich nicht, gegen meine Psyche zu arbeiten. Wenn ich merke, dass mir etwas zu viel wird, dann ist das ok, mach ich halt früher Feierabend oder bekomme spontan einen Tag Urlaub. Oder wir suchen einen anderen Weg.
In allen diesen Firmen fängt es aber bei dir an:
Du musst erkennen, wann dir etwas zu viel wird und Du musst deine Gesundheit vertreten. Das darf aber nicht zu viel werden, wenn Du nach 30 Minuten Zeitdruck schon einknickst, dann wirst Du nicht glücklich in dem Beruf.
Und wenn Du sagst, dass Du etwas nicht schaffst, dann wird man dich fragen, wo die Probleme liegen, wie Du sie angehen und wo Du Zeit einsparen kannst, etc. - eine Lösung muss her und da wirst Du natürlich mit einbezogen.
Und wenn die Deadline nahe ist, wird man dich natürlich fragen, warum Du früher nichts gesagt hast.
Du kannst nur auf eines hoffen:
Eine Firma, die Verständnis für dich hat und dir Freiraum bietet.
Eine Firma ohne Zeitdruck wirst Du nicht finden.
Das mit den 8h kann ich unterstreichen, von Projektphasen und Notfallszenarien mal abgesehen.
Aber der Punkt mit dem Ver*** ... kommt doch sehr darauf an, wo du an welchen Projekten arbeitest. Ich mag mich da an einige Fälle erinnern, die schon finanziell sehr schwierig waren (einmal habe ich in jungen Jahren einen Programmfehler gemacht, der die Verzollung der Speditionsfirma schweizweit am Montag Vormittag (wo alle Lastwagen über die Grenze kommen) für mehrere Stunden lahmgelegt hat ... war nicht schön.
Wenn deine Programmierarbeit bei Flugzeugen oder im Gesundheitswesen eingesetzt wird, dann kann ein Fehler ziemlich menschliche Konsequenzen haben...
Und wenn ich was verkacke, leidet da kein Mensch drunter,
Dann arbeite bitte niemals fachlich im medizinischen Bereich (z.B. Steuersoftware für Laborgeräte).
Danke.
Das hatte ich nicht vor. Habe ich ohnehin nicht den richtigen Studiengang für belegt.
Wenn du die Software für Herzschrittmacher, Insulinpumpen, selbst fahrende Autos oder Atomkraftwerke schreibst, können deine Fehler auch verheerende Folgen haben.
Das ist natürlich richtig. Ich möchte hier allerdings von Tendenzen reden. Entschuldige, wenn dies mit meiner Antwort nicht richtig durchkam. Und ich denke, dass der Anteil an Softwareentwicklern, die in diesen Bereichen arbeiten, eher gering sein dürfte.
Am ende wohl als Arzt. Ist der Arzt zu langsam ist der Patient womöglich tot.
Ist der Programmierer zu langsam, bekommt der Kunde am Releasetag eine halbfertige Software und später irgendwann Updates. (Siehe jedes neue Microsoft Windows oder nahezu jedes neue AAA Game der letzten Jahre)
Ist der Programmierer zu langsam
… dann kann ganz schnell ganz viel Geld 404 gehen ja nach Branche
Aber nicht jeder Arzt arbeitet auf der Intensivstation
Das kommt auf die Konditionen drauf an
Ein Betriebsarzt hat wohl weniger Druck oder Zeitnot wie ein freier mediziner.
Ebenso ein Programmierer, der ein Framework benutzt und nur einen kleinen Teil beisteuert, im vgl zu einem, der gleich eine komplette Programmierung, am besten, wenn ein Kollege kündigt, erstellen muss
Als jahrelanger Softwareentwickler freue ich mich schon darauf zu erfahren, wie Du in ein paar Jahren zu diesen Aussagen stehst.