Homöopathie bei Hagelkorn?
durch kalte Zugluft ausgelöst, Gersten / oder hagelkorn, , bekam in einer Apotheke eine Salbe, die aber nicht wirklich was gebracht hat. Es schmerzt nicht, hat sich geöffnet, Sekret lief etwas heraus, ging wieder zu, verschwindet aber nicht ganz. Da der "Patient" sehr gut auf Homöopathie oder alternative Medizin anspricht, frage ich Euch Was kann man ihm geben ? Danke für alle guten Ratschläge
4 Antworten
Man verwende entweder Hepar sulfuris D4 oder Mercurius bijodatus gleichfalls D4. Beides als Tbl.
Die Wirksamkeitsstudien sind sehr kostenaufwendig, daher können sich diese nur die großen Pharmafirmen leisten.
Die Quecksilberpräparate dürfen natürlich nicht lang eingesetzt werden. Doch isses ja so, dass ein Gerstenkorn ziemlich rasch nach einer solchen Behandlung verschwindet, also warum sollte man da eine längere Therapie einsetzen? Das würde ja keinen Sinn machen und wäre zudem zu recht dann auch schädlich.
Hallo nini97,
ganz wichtig: ein Gerstenkorn und ein Hagelkorn sind medizinisch vollkommen verschiedene Sachen.
Wenn es nicht innerhalb weniger Tage von selber weggegangen ist, solltest Du nicht selber daran herum doktern, egal auf welches Placebo Deine Wahl nun fallen sollte.
Du solltest beim Arzt oder Augenarzt das Auge mal anschauen lassen. Sehr wahrscheinlich handelt es sich nach der Beschreibung nicht um ein Hagelkorn, sondern ein Gerstenkorn, also eine akute Entzündung am Auge.
Ein Arzt kann da am besten untersuchen, warum die Entzündung nicht weggeht.
Homöopathika sind dagegen reine Placebos (nein, keine "Meinung", sondern Ergebnis umfangreicher Untersuchungen). Sie haben - egal, welches Du wählst - keinerlei gezielte Wirkung auf die Entzündung. Es handelt sich um reine Geldverschwendung.
Natürlich heilen viele Infektionen und Entzündungen mit der Zeit einfach von selbst ab. Unser Immunsystem arbeitet ja schließlich nicht umsonst. Hat man vorher irgendwelche Placebos angewendet, entsteht leicht der Eindruck, diese hätten "gewirkt" - weil die Besserung eben nach der Anwendung eingetreten ist. Zeitliche Abfolge belegt aber leider weniger, als unser Eindruck vermuten lässt. Saubere Untersuchungen haben immer wieder ergeben, dass Homöopathika keine gezielten Wirkungen haben.
Grüße
Vielen Dank für den Link-Hinweis! Leider wird dort nicht beschrieben, wie die Untersuchungen genau stattgefunden haben. Denn eine therapeutische Behandlung ist ja weit mehr, als das Verabreichen von Medikamenten. Da steckt der Teufel durchaus im Detail. Wer nicht die richtigen Parameter erfasst, kommt eben zu zweifelhaften Ergebnissen.
Interessant fand ich aber auf deiner empfohlenen Seite einen weiteren Artikel unter dem Titel:
"Wenn wir nicht wissen, wie die elementarsten Teilchen in der Natur aufgebaut sind und wie sie sich messen lassen, was können wir dann noch mit Sicherheit sagen?"
Googlen undes werden mehrere Einzelmittel vorgeschlagne. Da wir die Modalitäten nicht kennen, können wir es auch nicht weiter eingrenzen.
Da homöopathische Mittel keinerlei Wirkung haben, dürfte das Ergebnis noch schlechter ausfallen als mit der von dir beschriebenen Salbe. Stattdessen würde ich definitiv zu einem Arztbesuch raten, damit eine entsprechende Diagnose gestellt und eine erfolgbringende Therapie gestartet werden kann. Salben und Kügelchen ohne jegliche Wirkung vom Zauberdoktor haben nur einen Effekt, nämlich dass Geld aus deinem Portemonnaie verschwindet.
Ich habe über 40 Jahre gegenteililges erlebt- und meine Familie auch! Statt aufzuwiegel von Sachen, die Sie offensichtlich nicht näher kenne, vielleicht einfach die Frage übersehen statt überall seinen Senf abgeben!
"Erfahrungen" belegen leider nachgewiesenermaßen weniger als wir meinen. Denn bei den erlebten Besserungen können wir nicht wissen, ob sie ohne die Einnahme der Kügelchen nicht in absolut gleicher Weise eingetreten wären. (Post-hoc-ergo-propter-hoc-Fehlschluss wäre der Fachausdruck hierfür; hier ist das wirklich anschaulich erklärt: https://www.sciencebasedmedicine.org/the-it-worked-for-me-gambit/ )
Aussagekräftig werden solche Erfahrungen also erst, wenn wir sie kontrolliert mit anderen vergleichen: Mit den Erfahrungen von Patienten, die in vergleichbaren Situationen das Mittel nicht einnahmen. Solche Vergleiche wurden in klinischen Studien zu tausenden gemacht. Und sie ergaben, dass eine Placeboüberlegenheit von Homöopathika nicht nachweisbar ist.
Die Antwort von GoodFella2306 ist korrekt.
Grüße
Und wieder eine Endlosdiskussion, wenn einer einfach wissen möchte, welches Mittel passen könnte. Ich akzeptiere doch auch, ob einer VW oder Opel fährt- ohne meine Meinung kund zu tun.
Die Schulmedizin beruht übrigens auf Naturheilkunde. Diese war schon vorher da. Die Schulmedizin wurde das zur Wissenschaft.
Was wäre wenn, wir mit unseren heutigen Methoden die Homöopathie weder beweisen können noch wollen?
Hallo Belladonna1971,
Und wieder eine Endlosdiskussion,
Nein. Eine Korrektur.
Ich akzeptiere doch auch, ob einer VW oder Opel fährt- ohne meine Meinung kund zu tun.
Das sind ja auch beides funktionierende Autos. Würdest Du auch stillschweigend daneben stehen, wenn ein Gebrauchtwarenhändler einem Kunden ein Auto ohne Motor andreht - und Du weißt, dass kein Motor drin ist?
Was wäre wenn, wir mit unseren heutigen Methoden die Homöopathie weder beweisen können noch wollen?
Nun, erstens können wir das, haben wir das - und das Ergebnis ist eindeutig, wenn auch nicht das von den Homöopathen erwünschte.
Zweitens: Selbst wenn es so wäre, müsste man in diesem Falle den Patienten ebenfalls über den dann ja ebenfalls komplett fehlenden Nachweis einer Wirksamkeit informieren. Ein Patient hat eben auch ein Recht darauf, nicht das Blaue vom Himmel herunter versprochen zu bekommen, wenn ein Verfahren unzureichend getestet ist. (Ist bei der Homöopathie aber wie gesagt nicht der Fall)
Persönliches Erleben sagt leider überhaupt nichts aus über die Verlässlichkeit und mögliche Reproduzierbarkeit von Medikationen. Man kann durch Erleben z.B. nichts dazu sagen, ob die Verbesserung durch die Gabe von Mitteln oder durch Selbstheilung erfolgt ist.
Ganz zu schweigen von den unzähligen Widersprüchen in der Philosophie der Homöopathie.
"Das sind ja auch beides funktionierende Autos. Würdest Du auch
stillschweigend daneben stehen, wenn ein Gebrauchtwarenhändler einem Kunden ein Auto ohne Motor andreht - und Du weißt, dass kein Motor drin ist?"
Perfekte Metapher, danke!
Die Schulmedizin beruht übrigens auf Naturheilkunde. Diese war schon vorher da. Die Schulmedizin wurde das zur Wissenschaft.
Richtig - die Homöopathie hingegen beruht auf absurden und längst wiederlegten Annahmen Samuel Hahnemanns...
Was wäre wenn, wir mit unseren heutigen Methoden die Homöopathie weder beweisen können noch wollen?
OB eine Methode eine bestimmte erwünschte Wirkung hat oder nicht kann man inzwischen problemlos feststellen.
Dazu gibt es randomisierte, placebokontrollierte Doppelblindversuche die sich übrigens hervorragend für homöopathische Mittel eignen.
WIE eine Methode funktioniert (also wie der genaue Wirkmechanismus aussieht) ist erst die zweite Frage.
Solange eine Methode nicht wirkt stellt sich die Frage WIE sie wirkt logischerweise nicht.
Stell Dir vor es gäbe einen Wahrsager der behauptet er hätte eine Methode um die Lottozahlen vorherzusagen.
OB diese Methode funktioniert läßt sich problemlos überprüfen.
Der Wahrsager wendet seine Methode an (macht ein paar Vorhersagen) und man schaut an ob die das gewünschte Ergebnis bringen (nämlich 6 Richtige im Lotto)
WIE diese Methode funktioniert würde die heutige Wissenschaft (genauso wie bei der Homöopathie) vor ein großes Rätsel stellen.
NUR funktioniert die Vorhersage von Lottozahlen eben gar nicht - genauso wenig wie homöopathische Globuli besser funktionieren wie Zuckerpillen
Und wieder eine Endlosdiskussion, wenn einer einfach wissen möchte, welches Mittel passen könnte.
Eigentlich will der Fragesteller doch wohl wissen welches Mittel am ehesten helfen wird....ob es aus homöopathischer Sicht "passt" ist letztlich ja uninteressant.
Ich akzeptiere doch auch, ob einer VW oder Opel fährt- ohne meine Meinung kund zu tun.
Sowohl VW als auch Opel bauen auch Fahrzeuge die nachweisbar fahren (jedenfalls wenn sie "gesund" sind)
Wenn aber in einem Autoforum jemand "alternativ" zum Auto einen fliegenden Teppich als Fahrzeug empfiehlt dann darf man doch schon mal ein paar Fragen stellen - z.B. nach Belegen dafür, dass diese fliegenden Teppiche tatsächlich eine wirksame/funktionsfähige Alternative zum VW oder Opel ist.
Und zwar selbst dann wenn der Teppichverkäufer voller Überzeugung verkündet, dass der Teppich zum Kunden "passen" würde...
Und auf der Basis welcher sauberen Wirksamkeitsbelege sollte man das tun?
Ohne Wirksamkeitsbelege dürfen diese Mittelchen nämlich gar nicht mit einer Indikation beworben werden.
Und wenn ich mir zum Beispiel den Beipackzettel hier anschaue
https://www.teleapotheke.de/content/beipackzettel/2115569.pdf
dann hat der Hersteller sein Präparat nur registriert, nicht zugelassen - und damit einen sauberen Wirksamkeitsnachweis umgangen. Entsprechend geht zumindest der Hersteller davon aus, dass eine Wirksamkeit nicht nachweisbar ist, sonst hätte er es wohl getan...
Im Übrigen wäre ich bei Quecksilberiodid in D4 mit Dauereinnahme höchst vorsichtig.