In den Notfall-Ambulanzen der Krankenhäuser wartet man wg. Ärztemangel z.T. ewig stimmt es dass man sofort drankommt wenn man im Krankenwagen eingeliefert wird?
11 Antworten
Nein, dass stimmt schon längst nicht mehr!, dass zuerst dran kommt, wer mit dem Rettungsdienst eingeliefert wird, dieser früher gebräuchliche "Trick" von Patientinnen und Patienten, ist von den Krankenhäusern mittlerweile längst durchschaut worden. Bei jedem in der Notfallaufnahme neu ankommenden Patienten, egal ob dieser mit dem Rettungsdienst oder privat in die Notfallaufnahme gekommen ist, wird zunächst eine sogenannte "Traiage", zu deutsch Einteilung nach Dringlichkeit vorgenommen, dabei gibt es verschiedene Kategorien von muss "sofort behandelt werden" über "kann eine Weile warten" bis hin zu "kann stundenlang warten". Wer mit dem Rettungsdienst eingeliefert worden ist, der ist ja schon in den Händen des Rettungsfachpersonals gewesen und wurde somit auch schon medizinisch beurteilt, wer privat hinkommt hingegen nicht. Wenn man mit dem Rettungsdienst gebracht wird und hat aber eine isolierte Extremitätenfraktur, sonst nicht's und gleichzeitig kommt einer mit dem Taxi, der aber die Symptomatik eines Herzinfarktes schildert, dann kommt der Verdacht auf Herzinfarkt zuerst dran, denn daran, kann man versterben und/oder man kann schwere gesundheitliche Folgeschädigungen erleiden und die Zeit spielt eine wesentliche Rolle, an einem gebrochenen Arm, daran ist hingegen noch niemand verstorben. Nur die Fälle, wo der Rettungsdienst eindeutig festgestellt hat, dass sie umgehend behandelt werden müssen (Lebensgefahr, drohende schwere Schäden), werden im Krankenhaus auch umgehend behandelt.
Mfg.
Nein, das stimmt absolut nicht. In einer Notaufnahme ist eine Pflegekraft zur sogenannten "Triage" eingeteilt, die ALLE Patienten, ob die mit dem Rettungsdienst, mit dem eigenen Auto selbstständig, vom Hausarzt per Einweisung oder wie auch immer in die Notaufnahme kommen, nach einem standardisierten Protokoll anschaut, einschätzt und einer Behandlungskategorie zuordnet. Dieses System ist für alle Patienten gleich gerecht. Patienten können durchaus zu Fuß in die Ambulanz kommen und dann stellt sich heraus, dass sie unter einem lebensbedrohlichen Herzinfarkt leiden, während jemand, der per Rettungswagen kommt, eigentlich ein Problem hat, was gar nicht in die Notaufnahme gehört, sondern zB zum Hausarzt. In diesem Falle wird natürlich der Herzinfarkt vorgezogen.
Unterschiedlich lange Wartezeiten kommen aufgrund der verschiedenen Fachrichtungen vor. Während Patienten mit einem Krankheitsbild der Internistik meistens länger warten müssen, weil sie auf Laborergebnisse warten und die Internisten meistens sehr viele Patienten haben, kann man bei den Dermatologen (als Beispiel) Glück haben und sofort dran kommen und bei den Unfallchirurgen nach 30 Minuten Behandlung schon wieder entlassen werden.
Als Patient sind die Abläufe einer Notaufnahme teilweise nicht zu durchschauen: man wartet seit 2h im Wartezimmer, die ganze Ambulanz scheint nahezu menschenleer, aber hinter geschlossenen Türen im Schockraum kämpfen 15 Leute um das Leben eines Menschen.
Die Wartezeit in der Notfallambulanz hat in der Regel nichts mit Ärztemangel zu tun. Sondern damit, dass dringende Fälle vorgezogen werden und die nicht-dringlichen Fälle eben so lange warten müssen, bis es freie Vakanzen gibt.
Über den Daumen gepeilt haben etwa 2/3 derer, die sich über lange Wartezeiten beschweren, eigentlich nichts in der Notaufnahme zu suchen. Die korrekte Anlaufstelle wäre der Hausarzt gewesen.
ewig stimmt es dass man sofort drankommt wenn man im Krankenwagen eingeliefert wird?
Nein. Man kommt rein, wird gefragt was los ist - und dann ist das Verfahren fast genau gleich, egal auf welchem Wege man nun dorthin gekommen ist. Der quer hängende Furz, der mit dem Rettungswagen kommt, wird genau gleich lange warten müssen wie der quer hängende Furz, der privat reinkommt weil er zu faul war beim Hausarzt anzurufen.
Der Unterschied ist: Wenn der Patient mit dem Rettungsdienst kommt, weiß man in der Notaufnahme schon vorher, dass es ein quer hängender Furz ist und medizinisch nichts dagegen spricht, den Menschen einen halben Tag warten zu lassen.
Nicht wegen Ärztemangel, sondern weil zu viele hingehen wegen Kleinigkeiten oder weil der Hausarzt geschlossen hat. Kommst du mit Krankenwagen, dann ist es aber wirklich so: ja, du kommst wahrscheinlich sofort dran. Weil schon vor Ort eingeschätzt wird, ob es notwendig ist oder nicht. Dann gehts direkt in den Schockraum ohne den Umweg über den Wartebereich.
Oh, habe immer gedacht, dass "nicht"-aktue Fälle nur vor Ort behandelt werden.
Nein. Wir können doch nicht in die Pat. reinschauen.. Für Dich als Info: Kommt der RTW wirst Du fast immer (90%) ins KH gefahren, weil man dich nur da z.B röntgen kann oder Dir Medikamente geben kann... Wir sind zur das "Zwischenglied" aber eigentlich halt immer ins KH
Ich danke dir. Dein Profilname deutet darauf hin, dass du beruflich damit zu tun haben könntest. Mir wurde 2x das Leben gerettet, weil Das RTW Team da war. Und ich kam immer sofort dran :)
Ein Klick auf mein Profil, würde Deine Annahme bestätigen ;) // Dann war es bei Dir leider auch scheinbar notwendig, dass Dir sofort geholfen werden musste.
Wenn einem die Luft wegbleibt, scheint man wohl Prio1 zu genießen. Hab mal Podcast eines RTW'ler gehört. Und darum zoll ich denen meinen allergrößten Respekt. Ich mach morgen wieder Architektur, dank euch kann ich es ^^
stimmt es dass man sofort drankommt wenn man im Krankenwagen eingeliefert wird?
Nein, das stimmt nicht.
Da wird kategorisiert.
Mal angenommen jemand wird mit RTW gebracht der seit drei Tagen Rückenschmerzen hat und jemand anders wird privat gebracht aufgrund von Schlaganfall-Symptomatik, dann wird der mit Verdacht auf Schlaganfall erst behandelt, weil das dringlicher ist.
Vorsicht. Man könnte Dich falsch verstehen. Es wird am Unfallort entschieden ob Du in den Schockraum musst, dann kommt man sofort dran. Wenn man nicht in den Schockraum muss, wird gewartet wie andere auch, obwohl man mit einem RTW gekommen ist.