In deutschland rezeptpflichtige Medikamente in der Türkei ohne Rezept?
Abgesehen davon, dass ich weiß, dass man diese Medikamente nicht nehmen sollte, habe ich dennoch die Frage, ob es stimmt, dass man in der Türkei in Deutschland rezeptpflichtige Medikamente, auch Schlaftabletten wie Diazepam, OHNE Rezept bekommt.
Eine Bekannte erzählte, sie habe einige Päckchen nach Deutschland mitgenommen und diese dort, und das war ihr das Wichtigste, auch sehr viel preiswerter bekommen.
Nun gut, ich kann es verstehen, es ist ein älteres Ehepaaar, die beide ständig teure Medikamente bezahlen müssen. Bei bestimmten Medikamenten soll manja nicht inmal den hersteller wechseln.
Dessen wissend und ungeachtet möchte ich trotzdem fragen: stimmt es grundsätzlich, dass man dort in D rezeptpflichtige Medikamente ohne Rezept bekommt?
2 Antworten
Ob das explizit für die Türkey stimmt, weiß ich nicht. Aber dafür muss ich nicht in die Türkei. Erst, wenn man mal in verschiedenen Ländern in Europa gelebt hat, erkennt man, wie der Deutsche in manchen Dingen regelrecht abgezockt wird. Ich bekomme alle Medikamente, die meine schwerkranke Frau braucht, in Österreich ohne Rezept, zu Preisen, die oft unterhalb der Zuzahlung in Deutschland liegen, wohlbemerkt, kein Generika, das Original. Bei Medikamentenkauf in der Türkei ist zu bedenken, dass man aus der Türkei, wie aus jedem Nicht-EU-Staat, nur solche Medikamente einführen darf, von denen man nachweisen kann, dass sie in Deutschland dem Patienten auch verschrieben wurden, und in nicht allzu großer Menge. Diese Medikamente sind beim Zoll anzugeben. Wer also "einige" Päckchen Diazepam aus der Türkei mit nach Deutschland nimmt (z.B. einen Jahresvorrat), meldet sie entweder nicht an, und geht ein hohes Risiko ein, oder er meldet sie an, und die Hälfte wird ihm wieder weggenommen. Dann hat er nichts gespart. Und in Österreich packe ich das Zeug ein, und fahre nach Hause, ohne eine Kontrolle befürchten zu müssen
Sehr interessante Antwort. Abzockerei - ja, und ich glaube, die Apotheker in D waren es, die sich etwas zusammenschusterten, dass sie bei jedem verschreibungspfl. Medikament grundsätzlich erst einmal 8 Euro verlangen können plus dem "wahren" Warenwert. Das ist für viele kleine Leute hier eineKatastrophe!
Vielen Dank, sie sagte etwas von einem Eigen-Bedarf (also wie sie onst vom Arzt in D verschrieben bekommen würde, für ca. 3 Monate.
Es scheint sich für viele Menschen zu lohnen, einen Urlaub in der Türkei zu verbringen, weil man die Kosten dafür über die Medikamente, die man sich dort für das nächsten 3Monate kauft, wieder gut hereinbekommt.
Danke für deine sehr ausführliche Antwort!
Also wenn es eine medizinische Notwendigkeit gibt, ein verschreibungspflichtiges Mittel von einem bestimmten Hersteller zu kaufen, dann muss man immer (nur) die Zuzahlung zahlen und die ist normalerweise nicht besonders hoch. Zwischen 5 und 10 Euro. Und über 5 Euro nur, wenn der Abgabepreis über 50 Euro liegt. Und das sind dann doch recht teure Mittel. Die bekommt man in der Türkei vermutlich nicht so günstig, wenn man dort privat zahlen muss. Ich meine damit, Medis sind in der Türkei vermutlich nicht über 90% günstiger.
Oder geht es um Privatrezepte? Da muss man selber zahlen, das stimmt schon.
Tilidin ist ein Opiod wie Loperamid. Das stoppt Durchfall und sorgt mithin eben auch für Verstopfung. Macrogol/Polyethylenglykol hilft gegen die Verstopfungen. Tilidin ist ein verschreibungsfähiges (-pflichtiges) Betäubungsmittel. Macrogol ist NICHT verschreibungspflichtig. Das stellt die Infos in Deinem Ursprungspost so dar, dass davon sicherlich ein gutes Stück einfach nicht stimmt.
"Das stellt die Infos in Deinem Ursprungspost so dar, dass davon sicherlich ein gutes Stück einfach nicht stimmt."
Wie soll ich das verstehen? Dass ich gelogen habe? Warum sollte ich.
Ich habe geschildert, was ich meine verstanden zu haben.
Dabei ging es um 3 Medikamente: tillidin, Macrogol und Diazepam (ich denke, hauptsächlich für die Frau).
Ich weiß, dass macrogel NICHT verschreibungspflichtig ist. Aber dadurch, dass der Mann Tillidin nehmen soll oder muss oder will, hat er große Probleme mit dem Stuhlgang. Das nicht verschreibungspflichtige Macrogol muss er aber privat bezahlen. Obwohl er Kassenpatient ist.
Gibt es noch Unklarheiten?
Du, ich wollte Dich keiner Lüge bezichtigen. So war das nicht gemeint. Ich meinte schlicht, dass Du von Dingen geredet hast, die sich nicht mit der Realität decken. Z.B. bezüglich des Macrogol. Und ehrlichgesagt glaube ich nicht, dass man in der Türkei jedes verschreibungspflichtige Mittel einfach so in der Apotheke kaufen kann. Schließlich sind viele Medikamente hochgiftig und Du kannst ja auch nicht einfach mal als Privatperson zum Chemiegroßhandel gehen und dort Kaliumcyanid einkaufen. Für den Umgang mit entsprechenden Gefahrstoffen bedarf es spezieller Berechtigungen.
Nein, nicht JEDES Medikament! Deshalb habe ich ja versucht zu erklären, WAS ich gehört habe.
Danke übrigens, ich dachte schon, ich solle gelogen haben - und wüsste nicht wozu ich das machen sollte. Es geht mir ja auch nicht um Supermengen.
Aber ich habe auch in einem TV-Bericht gehört, dass solche verschreibungspflichtigen Mittel wie Diazepam oder andere starke Schmerzmittel (nicht die ganz starken, die unter das BTMG fallen, das glaube ich nicht)) in der Türkei sehr leicht ohne Rezept zu bekommen sind.
Ich brauchte mal während eines Aufenthaltes in Indien, in Bombay, Adumbran. Das bekam ich problemlos auf der Straße in einer der vielen Hütten.
Dass das in der Türkei möglich ist stellte ich in Frage, weil ich es mir nicht vorstellen kann, da für mich zwischen diesen Ländern bürokratisch gesehen ein Unterschied besteht.
Ich weiß nicht, warum wir hier soviel schreiben.
Ich weiß jetzt, dass das in der Türkei leicht möglich ist - zumindest für Diazepam und ein anderes verschreiungspflichtiges Schmerz-Medikament, dessen Namen ich vergessen habe.
Schau mal hier (ich wollte gerne eigene Erfahrungen hören, denn Papie ist geduldig):
"In Kemer Stadt selbst gibt es mindestens ein Dutzend Apotheken (Eczane) und auch in den umliegenden Orten alle paar hundert Meter eine. Diese verkaufen Medikamente zu den staatlich festgelegten (vergleichsweise niedrigen) Einheitspreisen.
Etliche Medikamente, die in Deutschland rezeptpflichtig sind, gibt es in der Türkei auch ohne.
Fast alle Arzneien, die in der Türkei hergestellt werden, sind erheblich billiger als in Deutschland.
In den Apotheken gibt es in der Regel Listen, an Hand derer man feststellen kann, unter welchem Namen ein aus Deutschland bekanntes Medikament in der Türkei vertrieben wird...." gefunden hier:http://www.kemer-tr.info/Medikamente.htm
Danke für die Info. Ich dachte Du würdest mit "stimmt es grundsätzlich, dass man dort in D rezeptpflichtige Medikamente ohne Rezept bekommt" tatsächlich meinen, ob man da alles (verschreibungspflichtige was man für sich haben mag) dort ohne Verschreibung bekäme. Ich bin nur in der Wirkstoffforschung tätig und kenne mich mit Zulassungen außerhalb der EU nur unzureichend aus, aber ich kann Dir sagen, dass sie Verschreibungspflicht und z.B. auch Patentschutz von Staat zu Staat unterscheiden können. Bei uns z.B. läuft der Patentschutz für Sildenafil (V1agra) im Juni aus. Dann gibt Pfizer Mittel für 2,50 pro Tablette raus (vorher etwa 10,50). Andere Hersteller werden bestimmt noch günstiger sein.
Auch relevant ist der Umstand, dass bestimmte Konzentrationen/Mengen pro Tablette oder Packungsgrößen in Deutschland anderen Verschreibungsregeln folgen als im Ausland. Also wenn es um den gleichen Wirkstoff geht meine ich.
Habe ich verstanden. Herzlichen Dank für auch deinen letzten Kommentar!
Habe ich verstanden. Herzlichen Dank für auch deinen letzten Kommentar!
Das kann ich jetzt nicht genau sagen.
Ich weiß, dass der Mannso etwas wie tillidin nehmen muss, und weil er dadurch (oder durch ein anderesMedikament) sehr festen Stuhlgang hat, muss er noch ein Medikament nehmen, dass er in Wasser auflöst, es heißt irgendetwas mit Macro... und soll sehr teuer sein.
Er bekommt dieses Macro... -Mittel NICHT über ein Kassenrezept! Und es ist sehr teuer, wenn man es jeden Tag nehmen muss.
Traurig, was geht hier in diesem Bereich in Deutschland vor ...
Medizinische Versorgung ist sehr gut, aber es gibt immer mehr Arme, und für die bedeutet Kranksein manchmal am Essen sparen, damit sie ihre Medikamente regelmäßig und in ausreichender Menge zu sich nehmen können.
Vielen Dank für dieAntwort!