Ist diese Buchidee geklaut und was haltet ihr von ihr?

6 Antworten

Also mir ist gerade ziemlich egal, worum es geht. Ich weiß ja nicht, welchen Blog Du da gelesen hast, aber man kann über ALLES eine gute Geschichte schreiben, wenn man schreiben kann.. Über eine schlecht behandelte Ketchup-Tube im Küchenschrank, über ein Second-Hand-Kleidungsstück und über die kleine Anna, der ihr neuer Kindergarten nicht gefällt.

Wichtig ist vor allem Übung. Also schreib einfach darauf los, mach Dir nicht so viele Gedanken um den genauen Inhalt, mach Dir nicht so viele Gedanken, DIE Geschichte zu schreiben und enorm viel Bedeutungsschwere reinzubekommen. Es muss nicht alles PERFEKT sein, es reicht vollkommen, einfach einmal ein kurzes Buch zu schreiben. Wenn Du damit fertig bist, wirst Du mehr gelernt haben als in vielen Blogs.

Das ist ein Handwerk, an dem man lernen, arbeiten und vor allem auch üben muss. Ganz ehrlich: Mir ist Deine Story ein bisschen zu kitschig und melodramatisch.. ja, sie hat auch was von John Greens Roman.. Aber wen kümmert denn das? Das ist alles total egal. Es wird Dein Buch mit Deinen Worten.

Viele Leute, die das Schreiben lernen wollen, schreiben als Übung "nur" alte Geschichten neu und "spannender", suchen und verbessern ihren eigenen Schreibstil. Denn darum geht es. Es geht nicht darum, eine unglaubliche Geschichte zu erfinden mit unsagbarer Raffinesse, 2000 Lachern und 1000 tiefgründigen Sinnbringern. Es soll gut und angenehm zu lesen sein, sprachgewandt und sympathisch.

Ergo: Frag nicht, hinterfrag Dich nicht - fang einfach an!

questionAntwort 
Beitragsersteller
 28.08.2016, 21:08

Danke für die vielen Tipps, dankeschön :) Es ist sicher sehr melodramatisch, aber wie du sagst, mit irgendwas muss man anfangen :)
Also das meiste, was ich gelesen habe, war von einer Autorin, die andere angehende Autoren berät. Die sollte schon Ahnung haben. Ich hoffe eben, dass ich das, was man durch die Artikel lernen kann, in meiner Geschichte anwenden kann. Nicht dass es wieder sowas wird, was ich mit 13 Jahren ohne jeden Plan versucht habe :D
In der Schule lernt man ja auch, wie man z.B. eine Erörterung schreibt und ohne das hilft sicher sehr viel.

User16495  28.08.2016, 21:15
@questionAntwort

Da geb ich Dir vollkommen recht. Ich habe nur die Erfahrung gemacht, dass die meisten Leute immer sehr lange rumdrücken, ewig überlegen, den Bestseller auf den ersten Wurf von sich erwarten.. und eigentlich nie anfangen, zu schreiben.

Die besten Autoren sind meiner Meinung auch gerade die, die extrem viel geschrieben haben.. Hesse, Steven King, Terry Pratchett.. überall enormer Output.. Natürlich haben die ebenfalls viel gelernt. Aber ich glaube beim Schreiben ist das Verhältnis von "theoretischer Lernarbeit" und "Übungszeit" wirklich 1:10.. Schreiben, schreiben, schreiben..

questionAntwort 
Beitragsersteller
 29.08.2016, 08:13

Ja, also dass man viel Üben muss, schreibt auch diese Bloggerin. Steven King ist laut ihr so ein Autor, der ohne jeden Plan super Storie raushauen kann. Ich für mich persönlich brauche aber bevor ich anfange einen gewissen Plan, das ist in vielen Bereichbe so. Jedenfalls werde ich heute die Biographie der beiden Typen und des Mädchens aufschreiben und mir die ersten Scenes und Sequels ausdenken.

Erinnert ein wenig daran, ja, aber geklaut ist es sicher nicht.

Das ist jetzt nicht abwertend gemeint also bitte nicht falsch verstehen: Die Idee bisher ist ja nur ein grobes Gerüst und nicht etwas, was unglaublich viel Fantasie oder einen starken eigenen Charakter hat. Von daher kann es gar nicht geklaut sein. Guck dir mal an wie viele Bücher davon handeln, wie zwei Liebende zueinander finden und bla... Wenn man es daran misst wären wohl die Hälfte aller Buchideen geklaut :D

Ich finde die Idee grundsätzlich gut, hat etwas Schönes, etwas Dramatisches, klingt nach einer guten Mischung. Aber ich würde gucken dass du noch eine Besonderheit da reinbringst. Irgendwas, was es anders macht, damit es nicht in Klischees abrutscht.

Ich sag immer so schön dass du es dann besonders gemacht hast, wenn du nicht in 5 Sätzen erklären kannst, was das Buch ausmacht und wie die Story abläuft. ;)

questionAntwort 
Beitragsersteller
 29.08.2016, 08:05

Oke sowas in der Art habe ich mir schon gedacht. Ich finde du hast damit auf jeden Fall Recht, ich mag zum Beispiel "Eine wie Alaska" man verliebt sich in die Charakter und nimmt auch noch den interessanten Standpunkt des Autors zum Tod mit. Also ich hab mir natürlich eigene Gedanken über den Tod usw. gemacht, das würde ich mit einbringen. Vielleicht ändert das ja die Ansicht von einigen Lesern und sie nehmen was nachhaltiges mit, wenn ich meine Meinung schreibe. Auf jeden Fall wäre es total schön, wenn es einen bleibenden Eindruck hinterlassen kann. Diese ganze Strukturlehre soll den Roman übrigens auch spannender machen. Es basiert auf Schemata von alten Dramatikern, z.B. Ovid fällt mir da grade ein; die haben eben die Erfahrung gemacht, ein Drama wird besonders schön, wenn es zwei Wendepunkte gibt und wenn die Szenen bestimmten Abläufen folgen und im kleinen immer aus externer Motivation und subjekiver Reaktion des Protagonisten bestehen.
Irgendeine Orientierung brauche ich eben aber wie du sagst, das Gefühl zählt am Ende :) und mit einer Liebesgeschichte anzufangen ist glaub die einfachste Möglichkeit Gefühl reinzubringen :D

xMirage95  29.08.2016, 19:33
@questionAntwort

Seh ich auch so. Klingt doch gut, wünsche dir auf jeden Fall viel Erfolg!

questionAntwort 
Beitragsersteller
 28.08.2016, 21:18

Ich glaub, ich versteh das mit dem, was das Buch ausmacht :)
In den Blogs steht allerdings lustigerweise viel mit, man sollte das Buch in 5 Sätzen zusammenfassen können. Jedenfalls erwarte ich ich nicht von mir, dass ich jetzt ein literarisches Meisterwerk schaffe. Und vielleicht wird es ja sehr melodramatisch und so, aber wenn das Gefühl rüberkommt, kann ich zufrieden sein :)
Wenn du was Besonderes hast, kannst dus mir gerne sagen, dann weiß ich genauer, was du meinst :)

xMirage95  28.08.2016, 22:01
@questionAntwort

Ja das kenne ich auch dass man sagt, man soll es gut zusammenfassen können. Aber ich muss sagen ich finde meist die Bücher am besten, wo ich, wenn ich vor Leuten stehe und erklären soll was so toll daran ist, nach ersten Erklärungsversuchen verzweifelt-glücklich sage: "Ach das ist alles viel zu viel zu erklären, ihr müsst das lesen sonst versteht ihr das nicht!" :D

Mit Besonderheit meine ich einfach ein Extra, was deine Bücher haben, was andere nicht haben. Etwas, was vielleicht nur du gut reinbringen kannst und nicht eben zum Beispiel ich. Die Besonderheit könnte z.B. darin bestehen, dass in dem Buch sehr viel Wissen über Psychologie und die Bedeutung von Glücklich sein reinfließt, sodass der Leser unbewusst einen "Rat fürs Leben" mitbekommt. Oder aber, dass du die Persönlichkeiten auf eine spannende Art und Weise so umfassend darstellst dass die Leser das Buch nachher weglegen und sagen: "Mensch, da sieht man mal, wozu Menschen fähig sind und wie sich ihr Verhalten ändern können". Usw. Irgendwas, was in Erinnerung bleibt.

Denn: Die Story ist nur der Rahmen, das ist das Sachliche. Was aber in Erinnerung bleibt ist das Gefühl, was du einem Leser mit deinem Buch gibst. Und darauf zu achten macht meiner Meinung nach eine Menge aus. :)

Nur weil es in deinem Buch um Krebs gehen soll, heißt es nicht, dass es wie "Das Schicksal ist ein mieser Verräter" sein muss.

Allgemein ist jede Geschichte, die du schreibst, nur so viel, wie du daraus machst und mit vielen originellen Szenen kann das schnell eine Geschichte werden, die nicht im Ansatz an das Buch von John Green erinnert.

Womit ich eher ein Problem habe, wenn ich deine Idee so lese, ist, dass Sachen immer nur deiner Figur passieren, aber dein Held nicht selbst Sachen durch Entscheidungen auslöst. Er hat kaum Möglichkeit zu handeln und zu kämpfen, sondern ist nur ein Beobachter des Geschehens.

Auch sehe ich da sehr viele Themen: Selbstzweifel, Homosexualität, die erste große Liebe, AIDS, Krebs, Depression

Dass sich das Thema AIDS und Homosexualität, aber auch erste große Liebe und Homosexualität und Selbstzweifel gut verbinden lassen, verstehe ich, allerdings finde ich dann Krebs und Depressionen zusätzlich etwas zu viel. Für den Anfang wäre es vielleicht besser, wenn du dich auf etwas konzentrierst und dir weniger Themen vornimmst.

questionAntwort 
Beitragsersteller
 28.08.2016, 21:22

Vielleicht kann ich die Homosexualität als "normal" und eher beiläufig einbringen, sodass man die Themen untergliedern kann in Selbstzweifel, erste große Liebe + die darauffolgende Trauer, Krankheit.

lillian92  28.08.2016, 21:32
@questionAntwort

Sehr gerne und das Homosexualität als normal dargestellt wird, fände ich durchaus gut, aber überlege dir wirklich, worüber du schreiben willst bzw was für eine Message du im Endeffekt an den Leser senden willst. Je mehr du dich darauf konzentrierst, desto eher findest du einen roten Faden für deine Geschichte ;)

questionAntwort 
Beitragsersteller
 28.08.2016, 21:10

Dankeschön, vor allem das mit dem, dass er selbst Entscheidungen treffen müssen sollte, erscheint mir ein sehr wichtiger Tipp zu sein, danke :)

Huhu, 

sorry dass meine Antwort erstmal nicht zu deiner Frage passt, aber wenn es in deinem Buch um Blutkrebs gehen soll, dann schreib bitte niemals "Rückenmarkspende", sondern immer "Knochenmarkspende". Für eine Transplantation wird Knochenmarkblut oder eben Stammzellen benötigt, wobei mittlerweile sehr oft Stammzellen aus dem peripheren Blut genommen werden, da dabei keine OP notwendig ist und es somit deutlich weniger aufwändig für den Spender ist.

Jetzt zu meiner Meinung zu deiner Buchidee: Grundsätzlich finde ich es super, dass man z.B. die zwei Hauptthemen Homosexualität und Blutkrebs oder Aids in einem Buch zusammenbringt. Dein Protagonist könnte ja vielleicht versuchen um seinem Freund zu helfen einen Spender zu finden (damit würde er dann schon mal etwas mehr Handlungen in der Geschichte haben). Und die beste Freundin finde ich irgendwie ein bisschen fehl am Platz: Vielleicht kann er es ja auch irgendwie selber schaffen, am Anfang den Mut zu fassen und auch am Ende die Hoffnung nicht zu verlieren und wieder Freude am Leben zu finden... Und wenn du das mit der Freundin trotzdem so machen möchtest, dann kann man da ja eine kleine zusätzliche Problematik (z.B. statt der Depression) einbauen. 

Man merkt bestimmt, dass ich keine Ahnung vom Bücher schreiben habe, eigentlich ist mir auch nur das Thema Blutkrebs dabei wichtig, aber ich finde deine Idee auf jeden Fall super und wenn du auf die richtigen Begriffe achtest und dich vielleicht vor dem Schreiben noch ein bisschen informierst, dann klappt das schon ;) Vor allem mit den guten Tipps der anderen hier!

questionAntwort 
Beitragsersteller
 03.09.2016, 07:58

Gut das du das mit der Knochmarkspende geschrieben hast :)
Ich wusste auch gar nicht, dass mittlerweile oft keine OP mehr nötig ist. Wenn man nur Blut spenden muss, dann würde ich mich selber als Spender registrieren?
Also ich habe einige Stunden im Internet damit verbracht, mich zu informieren, wie man ein Buch schreibt. Dadurch weiß ich, wie man vorgehen sollte. Ich habe eine Storyline von drei Charakteren geschrieben, die ich jetzt im Moment immer mehr erweitere. Das Prinzip funktioniert ungefähr so: es gibt ein Problem, daraus entsteht ein Ziel, das der Charakter (zuerst) nicht erreicht, sondern alles nur schlimmer macht, also im groben läuft das so. Die beiden Typen werden später meine point of view charakter werden, also ich wechsle zwischen ihnen beiden und habe so zwei Stränge. Kim spielt eher eine Nebenrolle und ich lege keinen Fokus auf ihre Probleme und wie sie die löst.
In meiner Frage hatte ich ja erst den groben Rahmen und noch keine Aufhänger, z.B. dass einer den anderen aus Traurigkeit betrügt oder dass ein Vater homophob ist und ihn dauernd runtermacht und die kleine Schwester dann auch noch rumerzählt, dass er schwul ist. Aber der Tipp mit der Suche nach einem Spender ist eine super Idee. Wenn sie dann endlich einen gefunden hätten, könnte ja rauskommen, dass er keine Spende bekommen kann wegen dem Aids und alles umsonst war.

Über Aids und so weiter hab ich schon eine andre Frage hier, aber ich werde ich da wohl noch mehr recherchieren müssen, da hast sicher recht.
Dankeschön, deine Antwort hat mir echt geholfen :)

Mir fallen da spontan das Musical Rent ein und dieses Album von Todrick Hall:

https://youtube.com/watch?v=O1YEYOTUxcg
Brillant und sehr bewegend! Solltest du dir beides unbedingt mal zu Gemüte führen. Auch allein wegen der Thematik. Vielleicht bringt es dich nochmal auf neue Ideen oder hilft dir einfach beim Schreiben.

Das wäre auch schon mein nächster Tipp. Schreib erstmal drauf los. Wenn du darüber schreiben möchtest, schreib darüber. Wenn du ein paar Seiten oder Kapitel oder sogar alles fertig hast, kannst du dir immer noch Tipps holen von einem Betaleser wie Enny (http://www.enny-wilsbrook.com/) und dich dann Stück für Stück verbessern und deinem Werk den Feinschliff geben.
Ich finde das auf jeden Fall eine Story die Schreibenswert wäre.

Also viel Spaß und gutes Gelingen!
Es gibt auch seit... heute oder gestern das Young Imagination Forum: http://young-imagination.forumieren.com/
Das ist speziell für Jungautoren oder generell unerfahrene Autoren angelegt worden und soll sie durch Fragerunden, gemeinsames Brainstorming, Ideenentwicklung, Schriebübungen und so weiter bei ihrem Weg zum Autor unterstützen. Kannst ja mal reinschauen, ob das was wäre.

LG Enny