Ist eine Dauer-Therapie mit Methadon unbedenklich?
Sehr geehrte Mitglieder auf dieser Plattform,
ich bin 22 Jahre Alt und werde aktuell mit Methadon behandelt aufgrund stärkster Chronischer Schmerzen und einer in der Vergangenheit gewesene Schmerzmittel Abhängigkeit von Morphin Tabletten und Fentanyl Pflastern.
Aaktuell geht es mir super… ich habe keine Nebenwirkungen und die Schmerzen sind sehr gut gelindert. Die Tägliche Dosis beträgt 120mg in Form von Tabletten (schon eine hohe Dosis).
Ich frage mich nun ob man das dauerhaft einfach so weiter machen kann weil es mir ja damit sehr gut geht oder ob das eher nicht empfehlenswert ist, falls ja wieso ?
Möchte mir hier einfach mal eine zweite Meinung einholen weil meine Ärztin meinte das ist kein Problem aber ich gerne mehrere Meinungen höre.
vielen Herzlichen Dank im Voraus für mögliche Antworten
5 Antworten
Man kann gut substituiert (und ohne Beigebrauch) sehr alt werden. Substitutionsprogramme sind eine sinnvolle Maßnahme. Die besten Erfolge für Opiat-Abhängigkeitserkrankte erzielen die sog. "Originalstoff-Programme" (Heroinprogramme), von denen es allerdings nur eine sehr begrenzte Zahl hierzulande gibt.
Thx for * (1.909)
Es gibt schließlich keine Alternative. Mit Schmerzen zu leben ist schlimmer als mit Schmerzmitteln. Und Methadon und andere dieser Gruppe sind mit die Bestverträglichsten. Auch gibt s bei BTM keine Höchstdosierung (wie manche Mythen glauben). Also lieber so als anders.
Falls Du noch nicht bei einem Schmerzspezialisten warst, solltest Du dies unbedingt noch machen (falls Deine Ärztin in diesem Fachgebiet tätig ist, darfst Du eine 2.Meinung eines anderen Schmerzspezialisten einholen, ist empfehlenswert).
Das Problem bei der dauerhaften Einnahme von Opioiden ist die Gewöhnung, denn diese senkt die Wirksamkeit und dementsprechend muss die Dosis erhöht werden. Um dem entgegenzuwirken, macht man in gewissen Abständen die sogenannten Rotationen, so kann man (bei gleichbleibenden Schmerzen) recht gut verhindern, dass die Dosis ständig erhöht werden muss.
Schmerzspezialisten sind u.a. genau dafür ausgebildet; ausserdem können sie den Schmerzpatienten andere Möglichkeiten betr Schmerzkontrolle / -Linderung aufzeigen, evt vorhandene psychosomatische Ursachen evaluieren, etc. Ziel sollte schliesslich immer sein, nicht lebenslang auf Schmerzmedikamente angewiesen zu sein - natürlich vorausgesetzt, dass es somatisch nicht notwendig ist.
Hört sich gut an.
Das muss ja nicht dauerhaft sein. Es hilft Dir aber erst mal. Aufgrund Deines Alters wird Dein Schmerztherapeut irgendwann was anderes versuchen. Sprich ihn doch darauf an.