Morphium spritzen bei einer Todkranken.....

10 Antworten

Vom Beitragsersteller als hilfreich ausgezeichnet

Sofort den Arzt wechseln und einen Spezialisten für Palliativmedizin kontaktieren. Leider haben viele niedergelassene Ärzte immer noch Angst, notwendige Menge an Schmerzmitteln zu verschreiben, da hier immer die leidige "Sucht" zitiert wird. Da die Patientin sich wohl im Endstatium der Erkrankung befindet, würde ich nicht länger warten: wenn der Arzt die Verantwortung nicht tragen will/kann: es gibt zum Glück genug Ärzte, die diese absolut blödsinnige Angst nicht haben. Bis zum Wechsel zu einem anderen Arzt würde ich die Schmerzspitzen mit einem Bolus Morphium abfangen, Patienten sind in der Regel selbst in der Lage, die erforderliche Menge an Schmerzmittel zu benennen. Ich möchte in solchen Fällen nicht verantworten müssen, dass ein Patient leidet. Wäre die Patientin in einem Hospiz, würde sich diese Frage gar nicht stellen, dort würde sie völlig problemslos die notwendige Medikamentendosis erhalten. Der zuständige Arzt hat wohl noch nie selbst Schmerzen gehabt, sonst läßt sich diese unverantwortliche Medikamentenverordnung nicht aufrecht erhalten lassen. Also: kurzfristig zu einem verantwortungsvollen Arzt wechseln, Angsthasen kann in dieser Situation keiner brauchen! Nur Mut!!

swallowtail 
Beitragsersteller
 18.08.2010, 19:30

Mein Arbeitgeber, mit dem ich schon gesprochen habe, ist genau der gleichen Meinung und hat wohl mit dem Ehemann schon über einen Arztwechsel gesprochen. Hospizverein ist bereits informiert und ich hoffe, es wird besser. Es ist kaum zu ertragen zu sehen, was die Frau für Schmerzen aushalten muss. Ich habe der Patientin schon klar gemacht, dass sie eigenverantwortlich auch selbst das Medikament nehmen kann (ohne "mein" Wissen) und sie ist völlig klar im Kopf.

Du solltest genau wissen, dass Du hier über eine strafbare Handlung schreibst. Unabhängig davon, was jeder Mensch im einzelnen für richtig hält ist es sicher nicht klug, eine gesetzlich als Mord bezeichnete Tat hier so anzudenken.

swallowtail 
Beitragsersteller
 18.08.2010, 19:26

Ich weiß es sehr genau und weigere mich bisher auch, ihr einfach so mehr zu geben. Am Freitag kommt der Arzt wieder zu ihr und ich hoffe, dass ich ihn dann sprechen kann, dass es unmenschlich ist, ihr dies zu verweigern. Es schrieb sogar jemand hier, dass der Arzt sich strafbar macht mit dieser Weigerung.

auf jeden Fall an die Anweisungen vom Arzt halten. Ich weiß es ist hart das täglich ansehen und vor allem nicht helfen zu können, aber wenn du hier eigenwillig handeln würdest und es kommt raus, bist du deinen Job ein Leben lang los.

Das darf der Arzt nicht ablehnen, sonst verstößt er gegen das Medikamentengesetz. Er muss mehr geben, wenn der Patient es braucht.

swallowtail 
Beitragsersteller
 18.08.2010, 19:23

Bisher konnte ich mit dem Arzt noch nicht sprechen, anscheinend bekommt sie schon eine hohe Dosis. Er will am Freitag noch mal kommen, ich hoffe, das entweder ich oder meine Kollegin ihn erwischen.

CaptainPommes  18.08.2010, 19:24
@swallowtail

Ich an deiner Stelle würde mich da raushalten, so schwer es sein mag...

Hospitz in der nähe einschalten

swallowtail 
Beitragsersteller
 18.08.2010, 19:27

Schon gemacht.