Ist es gesundheitlich bedenklich, wenn Zitrusfrüchte in Edelstahlpressen ausgedrückt werden?
(und auch der Auffangbehälter aus Edelstahl ist.)
Löst die Säure nicht Bestandteile aus dem Edelstahl, die man dann mittrinkt?
Zitronensaft wird zur Erstreinigung von Edelstahlthermoskannen verwendet und Zitronensäure zur Passivierung von Edelstahl, habe ich gelesen.
Allerdings weiß ich nicht so recht, was bei der Passivierung genau passiert.
Edelstahl ist meines Wissen ja auch nicht 100%ig rein in solchen Produkten, ist da nicht auch Nickel und so etwas enthalen?
Chemiestudenten und Produktentwickler vor! ;-)
7 Antworten
Zitonensäure zählt aufgrund ihrer Eigenschaft in Wasser nur teilweise protolysiert vorzuliegen zu den schwachen Säuren. Z.B. in der Zahnmedizin arbeitet man mit ihr um Wurzelkanäle zu reinigen. In Reinigungsmitteln ist sie auch gelegentlich drin. Das Ding ist, dass sie gerade stark genug ist um organische Substanzen aufzulösen bzw. von einem anderen Medium zu lockern. Sie ist allerdings vieeeel zu schwach um Metallatome aus einer Metallgitterstruktur zu lösen.
Ich würde mir da keine Sorgen machen.
Lässt sich Stahl denn wirklich zu den unedlen Metallen (auf die sich das Experiment bezieht) zählen?
Wäre interessant. Und ich weiß auch nicht, welche metallischen Beimischungen es bei Haushalts-Edelstahl geben kann.
Meines Wissens gibt es auch Allergien auf Edelstahl-Ringe, die durch diese Beimischungen ausgelöst werden.
Das tolle an Edelstahl ist, dass es Edelstahl ist.
Und selbst bei Eisen wäre es nicht sonderlich problematisch, da Eisen in diesem Mengen nicht giftig ist.
Na ja, aber meines Wissens ist nicht nur Eisen im Edelstahl.
Jaja eben: wenn es Eisen ist, dann löst es sich, wäre aber nicht bedenklich und wenn es Edelstahl ist dann löst es sich nicht
Der Grundbaustein von "Edelstahl" ist Chrom. (Es gibt auch chrom-freien, aber egal). Legiert man Stahl mit Chrom, befindet sich das Chrom im ganzen Werkstück, fein verteilt. So auch in der Oberfläche. Dort reagiert es mit Sauerstoff aus der Umgebungsluft zu Chromoxid. Chromoxid ist sehr widerstandsfähig gegen Korrosion und bewirkt damit, dass das Werkstück nur sehr langsam korrodiert.
Aber! Chromoxid kann durch viele Säuren aufgelöst werden. So auch durch saure Säfte. Und dadurch löst sich auch Chrom auf und gelangt in die Nahrung.
Allerdings ist die Chromoxid-Schicht wenige Nanometer dick, daher lösen sich auch nur Nanogramm auf... 1Nanogramm = 0,000000001 Gramm.
Es besteht wahrscheinlich keine Gesundheitsgefahr.
Bei der Edelstahlpassivierung wird das Material mit einer Säure behandelt. Diese Säure löst alle schnell-löslichen Bestandteile der Oberfläche auf (Zum Beispiel das Eisen). Übrig bleibt die schwerer lösliche Chrom-Nickel-Wasauchimmer-Oxidschicht. Diese ist widerstandsfähiger, als die unbehandelte Oberfläche und verhindert für einen bestimmten Zeitraum die Verfärbung des Materials.
Ergänzung:
Edelstahl ist ein Kunstwort für die Legierung aus Stahl(Eisen+Kohlenstoff) und anderen Metallen. Die Häufigsten Bestandteile sind Chrom und Nickel, es gibt aber auch viele weitere Metalle, die aus den verschiedensten Gründen hinzu legiert werden können.
Edelstahl ist unbedenklich. Bedenklicher ist das Vorhandensein von Giften an / in Schalen der Früchte. Diese können beim Pressen in den Saft gelangen.
Danke, ich würde nur eine Handpresse verwenden, bei der die Schalte den Saft nicht berührt.
Ich will lieber nicht wissen, was für Zitrusfrüchte so starke Säuren beinhalten, dass sie Edelstahl angreifen könnten :-)
Nein, das ist völlig unbedenklich. Edelstahl wird aus gutem Grund in Küchen sehr umfangreich verwendet.
Zitronensäure wird zur Passivierung von Edelstahl genutzt.
Ich hoffe, dass hier vielleicht noch Leute antworten, die Chemie studiert haben oder sowas.
Das stimmt nicht!
Citronensäure kann sehr wohl so einige unedle Metalle unter Wasserstoffentwicklung auflösen. Hier nur ein Beispiel.
http://www.chemieunterricht.de/dc2/citrone/c_v31.htm