Ist es gesundheitlich bedenklich, wenn Zitrusfrüchte in Edelstahlpressen ausgedrückt werden?

7 Antworten

Zitonensäure zählt aufgrund ihrer Eigenschaft in Wasser nur teilweise protolysiert vorzuliegen zu den schwachen Säuren. Z.B. in der Zahnmedizin arbeitet man mit ihr um Wurzelkanäle zu reinigen. In Reinigungsmitteln ist sie auch gelegentlich drin. Das Ding ist, dass sie gerade stark genug ist um organische Substanzen aufzulösen bzw. von einem anderen Medium zu lockern. Sie ist allerdings vieeeel zu schwach um Metallatome aus einer Metallgitterstruktur zu lösen.

Ich würde mir da keine Sorgen machen. 

IMThomas  20.01.2017, 20:04

Sie ist allerdings vieeeel zu schwach um Metallatome aus einer Metallgitterstruktur zu lösen.

Das stimmt nicht!

Citronensäure kann sehr wohl so einige unedle Metalle unter Wasserstoffentwicklung auflösen. Hier nur ein Beispiel.

http://www.chemieunterricht.de/dc2/citrone/c_v31.htm

Tybald89  21.01.2017, 00:14
@IMThomas

Lässt sich Stahl denn wirklich zu den unedlen Metallen (auf die sich das Experiment bezieht) zählen?

Mirarmor 
Beitragsersteller
 22.01.2017, 14:19
@Tybald89

Wäre interessant. Und ich weiß auch nicht, welche metallischen Beimischungen es bei Haushalts-Edelstahl geben kann.

Meines Wissens gibt es auch Allergien auf Edelstahl-Ringe, die durch diese Beimischungen ausgelöst werden.

Das tolle an Edelstahl ist, dass es Edelstahl ist.

Und selbst bei Eisen wäre es nicht sonderlich problematisch, da Eisen in diesem Mengen nicht giftig ist.

Mirarmor 
Beitragsersteller
 20.01.2017, 18:33

Na ja, aber meines Wissens ist nicht nur Eisen im Edelstahl.

Zoroastres  20.01.2017, 18:37
@Mirarmor

Jaja eben: wenn es Eisen ist, dann löst es sich, wäre aber nicht bedenklich und wenn es Edelstahl ist dann löst es sich nicht

Der Grundbaustein von "Edelstahl" ist Chrom. (Es gibt auch chrom-freien, aber egal). Legiert man Stahl mit Chrom, befindet sich das Chrom im ganzen Werkstück, fein verteilt. So auch in der Oberfläche. Dort reagiert es mit Sauerstoff aus der Umgebungsluft zu Chromoxid. Chromoxid ist sehr widerstandsfähig gegen Korrosion und bewirkt damit, dass das Werkstück  nur sehr langsam korrodiert.
Aber! Chromoxid kann durch viele Säuren aufgelöst werden. So auch durch saure Säfte. Und dadurch löst sich auch Chrom auf und gelangt in die Nahrung.
Allerdings ist die Chromoxid-Schicht wenige Nanometer dick, daher lösen sich auch nur Nanogramm auf... 1Nanogramm = 0,000000001 Gramm.
Es besteht wahrscheinlich keine Gesundheitsgefahr.

Bei der Edelstahlpassivierung wird das Material  mit einer Säure behandelt. Diese Säure löst alle schnell-löslichen Bestandteile der Oberfläche auf (Zum Beispiel das Eisen). Übrig bleibt die schwerer lösliche Chrom-Nickel-Wasauchimmer-Oxidschicht. Diese ist widerstandsfähiger, als die unbehandelte Oberfläche und verhindert für einen bestimmten Zeitraum die Verfärbung des Materials.

Ergänzung:

Edelstahl ist ein Kunstwort für die Legierung aus Stahl(Eisen+Kohlenstoff) und anderen Metallen. Die Häufigsten Bestandteile sind Chrom und Nickel, es gibt aber auch viele weitere Metalle, die aus den verschiedensten Gründen hinzu legiert werden können.

Edelstahl ist unbedenklich. Bedenklicher ist das Vorhandensein von Giften an / in Schalen der Früchte. Diese können beim Pressen in den Saft gelangen.

Mirarmor 
Beitragsersteller
 20.01.2017, 14:14

Danke, ich würde nur eine Handpresse verwenden, bei der die Schalte den Saft nicht berührt.

Ich will lieber nicht wissen, was für Zitrusfrüchte so starke Säuren  beinhalten, dass sie Edelstahl angreifen könnten :-)

Nein, das ist völlig unbedenklich. Edelstahl wird aus gutem Grund in Küchen sehr umfangreich verwendet.

Mirarmor 
Beitragsersteller
 20.01.2017, 14:34

Zitronensäure wird zur Passivierung von Edelstahl genutzt.

Ich hoffe, dass hier vielleicht noch Leute antworten, die Chemie studiert haben oder sowas.