Ist Schizophrenie erblich?
Ich habe eine Freundin die mit ihrem Mann ein Kind adoptiert hat. Die Mutter des Kindes hat, wie sie nun erfahren haben, Schizophrenie. Nun wollte ich wissen ob eine solche "Krankheit" erblich sind oder sind die Chancen, dass das Kind auch Schizophren wird höher als bei Kindern, dessen Eltern diese Krankheit nicht haben? Kennt sich jemand damit aus?
7 Antworten
Das klingt ja sehr schlimm für deine Freunde. Das Schizophrenie erblich ist, ist noch nicht bewiesen. Es gibt verschiedene Ärzte, die davon ausgehen, dass es erblich ist, aber es konnte noch nie wirklich nachgewiesen werden. Es kann höchstens davon ausgegangen werden,wie Du auch schon erwähntest, dass es eventuell, aber auch nur eventuell eine höhere Gefahr geben könnte, dass sie daran erkranken. Gruß TechnoT
Die Anlage ist wohl schon erblich, Schizophrenie tritt in manchen Familien einfach gehäuft auf. Aber wie occident schon sagt, müssen ganz wesentliche Belastungsfaktoren dazu kommen, um die Krankheit wirklich zum Ausbruch zu bringen. Und oft ist sie auch medikamentös ganz gut in den Griff zu kriegen, also erst mal Ruhe bewahren und aufmerksam abwarten...Viel Glück!
Sie KANN, aber muss nicht erblich sein. Ich betreue eine schizophrene Frau, deren Sohn und Tochter die gleiche Krankheit haben. Alle drei sind schwerste Pflegefälle und können in keiner Weise mehr für sich sorgen. Die Tochter hat einen Sohn, der total gesund ist. Es kommt auf die Schwere und Art der Krankheit an. Die Ärzte raten zur Sterilisation in entsprechenden Fällen.
Vererbung kann eine Rolle spielen. Das Risiko, irgendwann im Leben eine Schizophrenie zu entwickeln, steigt von einem auf drei Prozent, wenn einer der Großeltern betroffen ist, beziehungsweise auf zehn Prozent, wenn einer der beiden Elternteile erkrankt ist. Eineiige Zwillingsgeschwister sind jedoch nur zu 40 bis 60 Prozent beide betroffen, sodass erbliche (genetische) Faktoren nicht die einzig mögliche Ursache der Schizophrenie sein können. Vermutlich erben manche Menschen eine besondere Anfälligkeit gegenüber der Krankheit, die bei hinzutretenden Belastungen dann ausgelöst wird. Geburtskomplikationen oder schwere körperliche Krankheiten können solche Auslöser sein, in 50 Prozent der Fälle aber gehen einer Erkrankung oder Wiedererkrankung psychische Belastungen (unglückliche Kindheit, Stress in der Arbeit, im zwischenmenschlichen Bereich) voraus.
Man kann natuerlich auch andersrum antworten. kein Mensch ist davor gefeit schizophren zu werden. Kurzfristig, laenger, dauernd. Nichts ist ausgeschlossen. Aus dieser Sicht wurde ich folgern: nicht zu uebertriebene Sorgen machen, hoffen, dass es nie so ist, wenn es passiert, ist es nicht zu aendern.
Du bist wahrscheinlich nur gedaumenruntert worden, weil Du Deine eigene Frage beantwortet hast. Scher' Dich nicht drum... ;-)
Daumen runter aendert nichts an der "tragischen" Tatsache, ist hoechstens Verdraengung dessen, was uns treffen kann. Mich auch.