Blickwechsel 26. Februar 2019
AMA: Deine Fragen an einen Trans*Mann
Alles zum Blickwechsel

Ist Transgender eine psychische Störung oder falscher Körper?

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Diese Frage wurde im Rahmen der Aktion „Blickwechsel“ direkt an den Nutzer PmMeYourCactus gestellt. Am Dienstag, den 26. Februar 2019, beantwortet PmMeYourCactus ab 15 Uhr für zwei Stunden live an ihn gerichtete Fragen der gutefrage Community rund um das Thema „Transgender“.

Weitere Informationen zum Blickwechsel findet Ihr unter: https://www.gutefrage.net/aktionen/blickwechsel-transgender/

Sowie auf der Sammelseite zur Aktion: https://www.gutefrage.net/aktionen/blickwechsel/

8 Antworten

Vom Beitragsersteller als hilfreich ausgezeichnet

Ich denke, dass man Transsexualität nicht als psychische Störung führen sollte (erst recht nicht wie lange Zeit unter den Persönlichkeits- und Verhaltensstörungen) und die neue Beschreibung "Geschlechtliche Nichtübereinstimmung" schlicht weg auch einfach viel treffender ist.

Transsexualität kann man nicht mit Medikamenten unterdrücken oder heilen, genau so wenig kann sie durch Therapie verarbeitet werden oder sonstiges. Der einzige anerkannte Weg diesen Leidensdruck zu lindern führt über eine Geschlechtsangleichung und der Chance sich als das gefühlte Geschlecht ausdrücken zu dürfen.

Wenn man einen Blick auf diverse Studien wirft, in denen festgestellt wurde, dass das Gehirn von transsexuellen Personen häufig auch dem gefühlten anstelle des eigentlich biologischen Geschlechts ähnelt, dann lässt sich durchaus sagen: Ja, es ist möglich, dass man sich in der Tat als das andere Geschlecht fühlt. Das ist dann keine psychische, keine biologische sondern eine neurologische Geschichte.

Dazu muss man auch ein Auge auf das Stigma werfen, welches mit einher geht, wenn man Transsexualität als psychische Krankheit deklariert. Häufig wird dieses "Argument" nämlich genutzt um transsexuelle Menschen abzuwerten oder als "geisteskrank" darzustellen.

Psychische Beschwerden resultieren aus Transsexualität - keine Frage. Aber sie selbst ist keine psychische Krankheit.

Seraphiel0  27.02.2019, 17:47

Dysphorie, das Hauptsymptom von Geschlechtsidentitätsstörungen, ist extrem ähnlich wie Dysmorphie. Bei Dysmorphie haben Leute beispielsweise das Gefühl, einer ihrer Arme gehöre nicht zu ihnen, und sie fordern eine Amputation. Manchmal tritt es auf das Gewicht bezogen auf, häufig nach starker Ab- oder Zunahme. Dysmorphie zählt als psychische Erkrankung, kann aber auch nicht einfach mit Tabletten behandelt werden.

Wenn sie so extrem gleich sind, warum zählt dann das eine und das andere nicht?

Dass es eine psychische Störung ist, macht es ja nicht verabscheuenswert. Im Gegenteil- so werden es Außenstehende leichter verstehen. So gibt es weniger Transtrender, weil viele davon im Moment die Meinung haben, dass das nur eine Charaktereigenschaft ist, mehr oder weniger. Und so kann man besser dafür argumentieren, dass man eine Behandlung in Form von Geschlechtsangleichenden OPs, Änderung des Namens usw braucht. "Ich brauche das, weil sonst meine Dysphorie stärker wird und mich zum Selbstmord zwingt" ist ein stärkeres Argument als "Ich brauche das, weil ich halt so sein will, weil kp."

jailbreaker6899  26.02.2019, 20:02

Es ist sehr wohl eine Störung in der sexuellen Entwicklung die zur falschen Entwicklung des Gehirns führt. Das muss man auch ganz nüchtern so sagen können. Welcher Mensch ist heutzutage schon Gesund? Transexuell zu sein ist ok, denn man kann überhaupt nicht dafür, aber man sollte das ganze schon als physische Störung ansehen, da sonst eine Forschung nach einer Behandlung auch keinen Grund mehr hätte.

Emilytg  26.02.2019, 21:25
@jailbreaker6899

*psychische Störung

Und nein ist es nicht wenn ist es eine falsche Entwicklung des Körpers wie Inter Sexualität nur halt das Chromosomen dem des biologischen übereinstimmen bei transidentiät ist aber das Gehirn strukturiert wie das des Wunsch Geschlechts (ist bewiesen)

jailbreaker6899  27.02.2019, 03:15
@Emilytg

Das stimmt so nicht, ein homosexueller oder anders sexuell entwickelter Mensch der abweicht von der Norm, hat zumeist die Störung in der sexuellen Entwicklung erlitten. In seltenden Fällen liegen Gendefekte/Mutationen vor, die aber zu weitaus größeren Konsequenzen führen, als ein Gefühl im falschen Körper zu stecken. Das interessante ist, dass die sexuelle Identiät durch so viele Unweltfaktoren beeinflusst wird, unter anderem kann extremer Pornokonsum zu sexuellen Störungen wie homosexualität führen. Das Belohnungszentrum/Hypothalamus sind enorm veränderbar in der sexuellen Entwicklung, dort kommt es zu den häufigsten Schäden.

Emilytg  27.02.2019, 06:44
@jailbreaker6899

Ahja ok dann bin ich krank ist klar ich habe nichts der obigen Dinge erlebt und bin trans hm klingelts bei dir? Zufälliger Weise wird es angeboren sozusagen und ist wie Homosexualität (homosexuell ist man auch von Geburt an😉😀) ganz normal

jailbreaker6899  27.02.2019, 06:51
@Emilytg

Das stimmt nicht, der einzige „Beweis“ für Angeborenheit der geliefert wurde, ist der hormon Mangel in der embryonal Entwicklung. Das ganze ist aber kein Evidenz Beweis, sondern sagt nur aus, dass im durchschnitt Trans-Frauen (Mann zu Frau) weniger Testosteron haben als ihre gesunden Geschlechtsteiler. Da man aber noch nicht ein mal sicher sagen kann, wie sich Testosteron auswirkt, ist das nur eine Vermutung. Dazu kommt das ein Gendefekt nicht auszuschließen ist, aber noch nicht bewiesen werden konnte. Und zu deiner Info: Die benötigten äußerlichen Umstände für eine falsche sexuelle Ausprägung merkt man meistens als betroffener nicht, deswegen weiß die Wissenschaft auch noch nicht, wie die einzelnen Komponenten zusammenarbeiten und zu welchem Ergebnis sie führen.

Und zum Abschluss, weil du es ja unbedingt hören möchtest: Ja, du bist krank, aus wissenschaftlicher Sicht. Aus Medizinischer offziell nicht mehr, dass hat aber nur diskirminierungsgründe, was ich totalen Quatsch finde.

Udavu  27.02.2019, 04:24

20. Juni 2018, 17:26 Uhr

Medizin Warum Transgender-Menschen nicht mehr als krank gelten sollen

https://www.sueddeutsche.de/gesundheit/medizin-warum-transgender-menschen-nicht-mehr-als-krank-gelten-sollen-1.4024794

jailbreaker6899  27.02.2019, 06:00
@Udavu

Der Artikel sagt nichts anderes aus, als das im ICD das ganze unter dem sexuellen Gesundheitszustand geführt wird. Ich persönlich distanziere mich davon komplett, und in der Wissenschaft wird weiterhin von „Störung“ oder „Krankheit“ gesprochen. Das ganze hat auch nur den Zweck, dass Menschen, da sich nicht mehr „krank“ sind, nicht mehr so ausgegrenzt werden. Eine wissenschaftliche Evidenz darüber, dass das ganze keine Krankheit ist, fehlt.

Udavu  27.02.2019, 08:23
@jailbreaker6899

Kern ist ja wohl die Frage ob das Geschlecht eine Krankheit ist ?

jailbreaker6899  27.02.2019, 15:42
@Udavu

Kern ist, warum Menschen sich im falschen Körper fühlen. Das Geschlecht ist etwas biologisches, und spielt erstmal bei der Lösung der Fragestellung keine Rolle.

PlueschTiger  04.01.2020, 12:25
Transsexualität kann man nicht mit Medikamenten unterdrücken oder heilen, genau so wenig kann sie durch Therapie verarbeitet werden oder sonstiges. Der einzige anerkannte Weg diesen Leidensdruck zu lindern führt über eine Geschlechtsangleichung und der Chance sich als das gefühlte Geschlecht ausdrücken zu dürfen.

Das ist aus meiner Sicht Falsch, denn selbst Menschen welche nicht das Problem haben können Geschlechtlich fehl geprägt WERDEN, das wurde auch medizinisch nachgewiesen. Entsprechend kann es im Kindesalter und später sehr wohl möglich sein, zu lernen sein ich wie es ist zu Akzeptieren. Man muss es nicht lieben aber man kann Frieden mit dem schließen was man hat aber eigentlich nicht ist.

PmMeYourCactus  04.01.2020, 12:27
@PlueschTiger

Was meinst du mit „Geschlechtlich fehl geprägt“?

PlueschTiger  07.01.2020, 11:03
@PmMeYourCactus

Es ist lange her seit ich das gesehen habe, daher habe ich faktisch kaum mehr Erinnerungen daran, doch so weit ich mich erinnere kann es passieren wenn Kinder (vielleicht) zum Beispiel zum Großteil unter vielen Menschen anderen Geschlechtes aufwachsen. Vielleicht nehmen sie die Verhaltensweisen vom anderen Geschlecht an oder sehen sich anders als es ist sich als eben jenes Geschlecht mit dem sie zu tun haben, das heißt aber nicht das ich damit sagen will das es das selbe wie bei dir ist.

Nebenbei kann man so etwas was du hast auch annehmen, sprich erst später entwickeln, durch Einflüsse von außen oder durch Erfahrungen. Ich nehme aber an das es wohl eine weitaus schwächere Variante dessen ist.

Es gab hier eine Frage von einem Mädchen, welches wohl das selbe Problem hatte wie du, nur halt andersherum. Wenn die geschilderten Dinge wirklich zutrafen, trafen bei ihr Transsexualität und ein Gendefekt gleichzeitig aufeinander, welcher wohl dafür sorgt das sie eine von den ist welche im Reich der Transsexuellen den Jackpot bekommen haben, denn erst ab der Pubertät war der Körper in der Lage das Testosteron zu verarbeiten, wodurch der Körper eben jenen gefühlten und Genetisch bestimmten annehmen konnte, indem er sich langsam zum Männlichen entwickelt.

So was ist wenn ich das richtig in Erinnerung habe eher selten, es gibt aber wohl mehr Männer in Frauenkörpern als die meisten ahnen und selbst jene Männer wissen und ahnen es nicht, da Transsexualität keine pauschale Folge dieses defektes ist.

Ich sage dir aber ehrlich, das was ich von deinem Text zitiert habe, macht das was du und die anderen, den es so geht, schreiben als Leid bezeichnen für mich zum absurdum. Besser gesagt es ist ein absurdum in sich. Lies mal das was du geschrieben hast und das Zitat und betrachte mal die Funktion der Geschlechter und dein Argument sich als das gefüllte Geschlecht ausdrücken zu dürfen, womit du wohl das entsprechende Geschlechtsspezifische verhalten meinst. Wenn dir dabei was auffällt kannst du es mir mal sagen oder wenn nicht kann ich es dir sagen.

PmMeYourCactus  07.01.2020, 11:46
@PlueschTiger

Ich verstehe ehrlich gesagt gerade nicht, auf welchen Punkt du hinaus möchtest. Könnte dran liegen, dass ich derzeit krank im Bett liege. Kannst du prägnant zusammenfassen, was für eine Stellung du gerade vertreten möchtest oder was genau deine Kritik an meiner Antwort ist?

Wenn du behauptest, dass es im Laufe des Lebens zu einer FehlPRÄGUNG kommen kann, die dazu führt, dass ähnliche Symptome wie bei einer Transidentität auftreten, dann muss ich mich an dieser Stelle ausklinken, weil: Das überhaupt nicht ist, worauf ich mich bei Transidentität beziehe. Das hat für mich nichts mit Transidentität zutun. Wenn ich über Transidentität spreche, dann spreche ich ausschließlich von Menschen, die für sich nach ausreichender fachlicher Evaluation sicher sein können, dass eine Geschlechtsangleichung der Weg ist, der den Leidensdruck lindern würde. Das hat für mich nichts mit Prägungen im Laufe des Lebens zutun. Bei der psychotherapeutischen Begleittherapie geht es zentral auch darum, Gegenindikationen auszuschließen - und das funktioniert wunderbar. Es gibt etliche Studien die belegen, dass die Geschlechtsangleichung den Leidensdruck gelindert hat. Im Gegensatz dazu wirst du nichts finden, wo man eine tatsächlich Transidentität erfolgreich therapieren oder medikamentös behandeln konnte.

Und was genau du mit dem Beispiel des Gendefektes meinst, hat sich mir ehrlich gesagt nicht erschlossen.

PlueschTiger  07.01.2020, 13:19
@PmMeYourCactus
Und was genau du mit dem Beispiel des Gendefektes meinst, hat sich mir ehrlich gesagt nicht erschlossen.

Damit wollte ich dir zeigen wie komplex die Welt/Biologie ist und betroffene wie du, leider aber in anderer Richtung mitunter (ist wenn wohl ein Einzelfall) sogar das bekommen als was sie sich fühlen.

Kannst du prägnant zusammenfassen, was für eine Stellung du gerade vertreten möchtest oder was genau deine Kritik an meiner Antwort ist?

Ich vertrete sowohl als auch. Ich bin Kritiker und Helfer in einem. Was ich sagen will, ich versuche es mal, denn beim Konkret und Korrekt ausdrücken habe ich große Probleme.

Zu meinen Problem mit deiner und der Aussage anderer betroffener. Es gibt nichts was helfen kann ist mir zu einfach, ich kenne die Diagnose, "Geht nicht" leider auch, genauso wie "Fehldiagnose". Das worüber ihr als Leid redet und als Problem darstellt hat mit dem gefühlten Geschlecht und im Biologischen 0 zu tun.

Das was du als ausdrücken bezeichnest, ich denke mal Verhaltensweisen und Geschlechterrolle, das sind Gesellschaftlich geschaffene Rollen und Systeme welche nichts mit dem Geschlecht und deren Identität in dem Sinne zu tun haben, weil sie sich mit jeder anderen aus anderen Ländern beliebig austauschen lassen. Es ist nichts Biologisches daran Make Up als Frau zu tragen oder Röcke und Kleider. Es ist nichts Männliches daran KFZ Mechaniker zu werden, dafür gibt es in unserer DNA keine Programme, nur Stärken und Schwächen. Ihr macht das Leid/Seelenheil an Dingen außerhalb der Geschlechteridentität fest.

Es gibt Grundkonstanten, welche auch bei euch die selben sind welche auch nicht betroffene besitzen und eben jene werden durch den Wunsch der Körperlichen Angleichung durch OP sogar pervertiert. Egal welches Geschlecht du gefühlt hast, ein Sinn und Lebenssinn ist Partnerschaft und Nachwuchs und durch eine OP wird eben jener unmöglich. Wie kann es sein das man bei einem Gefühlt anderen Geschlecht das empfinden über das eigene Glück Kinder zu haben stellt, egal ob es nun auf die Gefühlt richtige Art entstanden sind?

Ja ihr habt das Problem, doch das auf was ihr das Seelenheil aufbaut ist Substanzlos. Ihr Flüchtet euch in das was, wie du sagst, mit Studien belegt ist, doch das sagt nur das ein Psychologischer Effekt dadurch ausgelöst wird, das wiederum lässt vermuten das man auf mehreren Wegen durchaus Einfluss auf das Seelenheil betroffener nehmen kann.

Mein Problem was ich habe ist, das Menschen mit eurer Diagnose sich wie ua. einige Vergewaltigte Frauen verhalten, welche ihr Leid in den Mittelpunkt ihres eigenen Lebens rücken und in Stahl gießen und jegliche Möglichkeit das sie aus dem Trauma heraus kommen können vehement ablehnen, obwohl es sogar Beispiele gibt wo einzelne Frauen nach einer Vergewaltigung durch die Therapie oder Selbstbewältigung, Selbstakzeptanz selbstbewusster hervorgingen. Ich will euer Problem oder Leid nicht schmälern, doch wenn ich Leid von klein an Zementiere, dann wird es auch nie weggehen oder akzeptabel werden.

Wenn du behauptest, dass es im Laufe des Lebens zu einer FehlPRÄGUNG kommen kann, die dazu führt, dass ähnliche Symptome wie bei einer Transidentität auftreten, dann muss ich mich an dieser Stelle ausklinken, weil: ... Es gibt etliche Studien die belegen, dass die Geschlechtsangleichung den Leidensdruck gelindert hat. Im Gegensatz dazu wirst du nichts finden, wo man eine tatsächlich Transidentität erfolgreich therapieren oder medikamentös behandeln konnte.

Du machst es dir zu einfach bei eben jenem was nicht 100% dein betrifft aus zusteigen, das Symptom ist wohl bei ?Fehlprägungen? und Angenommenen Varianten das selbe bzw. ähnlich. Wenn man Fehlgeprägt werden kann, kann man meiner Meinung nach auch zumindest teilweise therapieren, denn wenn man versucht jemanden mit deinen Symptomen anders zu Prägen könnte es die Symptome lindern.

PTBS ist übrigens auch Neurologisch, doch erst nachträglich durch Traumata verursacht. Eine Plötzliche massive Umschaltung im Gehirn, welche normale Handlungen des Gehirns in einigen Bereichen außer kraft setzt. Auch PTBS kann man Therapieren.

Ich kann mir denken das dir das was ich denke nicht gefällt, doch es ist kein Angriff falls du das annimmst.

PmMeYourCactus  07.01.2020, 13:46
@PlueschTiger
Ich kann mir denken das dir das was ich denke nicht gefällt, doch es ist kein Angriff falls du das annimmst.

Ich nehme das nicht als Angriff, ich verstehe nur nach wie vor nicht, worauf du hinaus möchtest, mir erscheint der Großteil von dem was du schreibst unglaublich wirr und unstrukturiert.

Zu meinen Problem mit deiner und der Aussage anderer betroffener. Es gibt nichts was helfen kann ist mir zu einfach, ich kenne die Diagnose, " Geht nicht" leider auch, genauso wie " Fehldiagnose".

Doch, es gibt etwas, was helfen kann. Wie bereits gesagt ist das in Fällen tatsächlicher Transidentität die Geschlechtsangleichung. Wenn wir mittlerweile etliche Studien haben, die den Erfolg belegen, dann frage ich mich, wie du darauf kommst, dass dieser Weg absurd ist. Natürlich muss man auch bestehende Lösungen hinterfragen und es werden mit der Zeit ggf. neue Wege angegangen - aber derzeit gibt es nichts, was den Leidensdruck lindert, außer eine Geschlechtsangleichung nach ausreichender fachlicher Evaluation. Ich kann mich auch hinstellen und sagen „X bewirkt Z“, aber das muss man meiner Auffassung nach auch nur ansatzweise Belegen können. Zeig mir doch bitte eine wissenschaftliche Quelle in der es darum geht, dass andere Wege außer der Geschlechtsangleichung den Leidensdruck lindern.

Das was du als ausdrücken bezeichnest, ich denke mal Verhaltensweisen und Geschlechterrolle, das sind Gesellschaftlich geschaffene Rollen und Systeme welche nichts mit dem Geschlecht und deren Identität in dem Sinne zu tun habe [...]

Keine Ahnung woher du das nimmst, aber ich denke und habe beim Ausdruck „und der Chance sich als das gefühlte Geschlecht ausdrücken zu dürfen.“ rein gar nicht an Geschlechterrollen gedacht. Ich kenne genügend transidente Menschen, die absolut von gesellschaftlichen Geschlechterrollen abweichen.

Egal welches Geschlecht du gefühlt hast, ein Sinn und Lebenssinn ist Partnerschaft und Nachwuchs und durch eine OP wird eben jener unmöglich.

Ob du es dir vorstellen kannst oder nicht, aber auch transidente Menschen führen absolut normale Partnerschaften und haben zum Teil auch leibliche Kinder. Und wer legt überhaupt fest, dass ich für mein Glück ein leibliches Kind benötige? Es gibt auch etliche Frauen, die keine Kinder wollen. Wie ich meinen Lebensentwurf gestalte geht niemanden außer mich etwas an.

das Menschen mit eurer Diagnose sich wie ua. einige Vergewaltigte Frauen verhalten, welche ihr Leid in den Mittelpunkt ihres eigenen Lebens rücken [...]

Woher möchtest du wissen, dass meine Transsexualität, oder bei vielen anderen, der Mittelpunkt unseres Lebens ist? Abgesehen von hier auf GuteFrage spielt dieser Aspekt meines Lebens keine große Rolle. Ich gehe arbeiten, ich studiere, Ich habe Hobbys, ich habe Freunde, Partnerschaften. Ich verspüre überhaupt gar keinen Leidensdruck mehr, da ist nichts zementiert.

Wenn man Fehlgeprägt werden kann, kann man meiner Meinung nach auch zumindest teilweise therapieren, denn wenn man versucht jemanden mit deinen Symptomen anders zu Prägen könnte es die Symptome lindern.

Da wären wir wieder bei der Sache, dass es sich bei Transidentität nicht um eine Prägung handelt.

Meine Conclusion: Du stellst hier ziemlich viele Behauptungen auf, aber sowas braucht meiner Meinung nach auch Belege. Wenn du also ernsthaft der Überzeugung bist, dass Transidentität etwas mit einer Prägung zutun hat, oder dass man es erfolgreich therapieren könnte, dann liefer doch nächstes mal auch bitte Quellen und Belege dafür.

PlueschTiger  07.01.2020, 14:46
@PmMeYourCactus
mir erscheint der Großteil von dem was du schreibst unglaublich wirr und unstrukturiert.

Unstrukturiert trifft es wohl sehr gut. Was ich mache kann man wohl so bezeichnen: Über den Tellerrand hinaus sehen, Querdenken.

Wenn wir mittlerweile etliche Studien haben, die den Erfolg belegen, dann frage ich mich, wie du darauf kommst, dass dieser Weg absurd ist.

Es ist absurd, weil es dem eigentlichen Sinn des Lebens widerspricht. Nur mal ein kleiner Hinweis zu Studien. Man fand raus das bis zu 70% aller Studien Mangelhaft sind, das bedeutet nicht das sie perseh falsch sind.

Keine Ahnung woher du das nimmst, aber ich denke und habe beim Ausdruck „und der Chance sich als das gefühlte Geschlecht ausdrücken zu dürfen.“ rein gar nicht an Geschlechterrollen gedacht.

Ich ging davon aus weil ich es im Kommentar zuvor schon in der Richtung ansprach und du nicht negiert hast, doch wenn nicht, was meinst du dann damit?

Woher möchtest du wissen, dass meine Transsexualität, oder bei vielen anderen, der Mittelpunkt unseres Lebens ist?

An deinem Text, wobei wie wir sehen es auch missverstanden werden kann. Das was du in dem letzten Kommentar geschrieben hast liest sich schon ganz anders, ich vermute mal du hättest ein wenig mehr differenzieren können. Es ist aber auch so weil eben jene Aspekte, welche du ansprachst, auch Geschlechterrollen und OP fast immer bei dem Thema oben auf der Liste sind, wenn darüber etwas gebracht wird oder geschrieben.

Und wer legt überhaupt fest, dass ich für mein Glück ein leibliches Kind benötige? Es gibt auch etliche Frauen, die keine Kinder wollen. Wie ich meinen Lebensentwurf gestalte geht niemanden außer mich etwas an.

Das ist vollkommen richtig.

Da wären wir wieder bei der Sache, dass es sich bei Transidentität nicht um eine Prägung handelt.

Das habe ich auch nicht gesagt.

Meine Conclusion: Du stellst hier ziemlich viele Behauptungen auf, aber sowas braucht meiner Meinung nach auch Belege. Wenn du also ernsthaft der Überzeugung bist, dass Transidentität etwas mit einer Prägung zutun hat, oder dass man es erfolgreich therapieren könnte, dann liefer doch nächstes mal auch bitte Quellen und Belege dafür.

Was du brauchst ist etwas Geduld das was geschrieben steht zu verstehen. Du unterstellst das mein Text wirr rüber kommst doch zeigt der Zitierte Absatz das du 2 mal nicht verstanden hast was ich schrieb. Ich habe nirgends geschrieben das Prägung mit Transidentität zu tun hat, nur das es eben jene auch gibt. Da es jene und die angenommene Form auch gibt, sage ich lediglich die naheliegende Schlussfolgerung, das es auch ein Weg geben kann es zu Therapieren, wenn es denn nötig sein sollte.

außer eine Geschlechtsangleichung nach ausreichender fachlicher Evaluation.

Das Problem ist nur das du diese kaum findest, denn leider sind gute Mediziner schwer zu finden.

Ich kann mich auch hinstellen und sagen „X bewirkt Z“, aber das muss man meiner Auffassung nach auch nur ansatzweise Belegen können

Im Grunde ja, aber bei manchen verhindert man damit den Placebo Effekt, oder die Wirkung von Suggestion.

PmMeYourCactus  07.01.2020, 15:32
@PlueschTiger

Ich finde Diskussionen über solche Themen sinnlos, wenn sie nicht vor wissenschaftlichen Hintergrund ablaufen. Wie gesagt, wenn du die ganzen Dinge, die du hinter dem Tellerrand siehst, irgendwie nachweisen kannst, dann erzähl mir bitte davon. Noch immer hast du mir keinen einzigen Nachweis, nicht mal ein Sandkorn, geliefert.

Sollte dies nicht der Fall sein, dann bleibe ich liebendgern vor dem Tellerrand - für mich und andere Transsexuelle funktioniert es hier wunderbar.

Es ist eine Sache verschiedene Meinungen zu haben, aber eine andere irgendwelche extrem wagen Thesen aufzustellen, die keine Substanz haben und jeglichem wissenschaftlichen Konsens nicht stand halten können. So eine Diskussion führt zu nichts

PlueschTiger  09.01.2020, 17:41
@PmMeYourCactus

Das mag deine Meinung sein und respektiere ich, doch mal eine Frage zum Blickwechsel Thema.

Da, wenn ich das richtig in Erinnerung habe, du eine Frau im Männerkörper bist, wie ist das so? Ich meine das aus dem Kontext, ein Mann ist das was eine Frau (Theoretisch) begehrt und wenn man nun selbst das ist. Ich stelle mir das auch als einmalig vor, als Frau zu fühlen, Mann zu sein und anderen Frauen so besser näher bringen zu können wie es ist ein Mann zu sein.

Es ist genauso wenig eine psyhische Störung wie Homosexualität. Früher stand das auch als Störung drin, es ist nur eine Änderung, weil es einfach nicht stimmt.

Es gibt auch Intersexuelle Menschen, welche BIOLOGISCH nicht weiblich und nicht männlich sind. Wenn sich Menschen unwohl fühlen mit dem ihnen zugewiesenen Geschlecht, warum sollten sie dann nicht glücklich als sich selbst leben dürfen.

Es erfüllt außerdem gar nicht die Voraussetzungen einer Störung, da es schon vor der Geburt entsteht und es nachweisbar ist. Ich bin auch trans und ich fühle mich auch einfach wohler, wenn ich als das angesehen werde, was ich bin. Ich kann dir empfehlen, auf Youtube nach Quarks und co. ausschau zu halten, oder andere Videos von Transmenschen selber zu schauen, wenn dich das Thema interessiert.

Ich selbst bin politisch in der Richtung aktiv und auch schon deswegen im Bundestag gewesen. In die Materie tiefer einzutauchen, als nur Meinungen hören zu wollen, kann weiterhelfen.

Die Selbstmordrate ist viel höher, wenn man denjenigen daran hindert, sich selbst zu verwirklichen, als wenn man ihn unterstützt. Vor allem ist Akzeptanz und ein guter Zuhörer wichtig.

Sie zu "behandeln", was im Übrigen gar keinen Zweck hat und sich extrem negativ auf die Person auswirkt, erinnert mich an die Homosexuellenbehandlung, die es leider teilweise immer noch gibt.

Woher ich das weiß:Recherche
jailbreaker6899  27.02.2019, 06:08

Moment mal, das ist eine wissenschaftliche Theorie, der Evidenz Beweis fehlt. Genauso gut kann es ein Gendefekt oder wie die allgemeine Meinung eine psychische Störung sein. Und hier ist die Rede vom hormonellen Ungleichgewicht bei der embryonal Entwicklung, was logischerweise zu einer Fehlentwicklung des Gehirns führt. Das ist aber nicht die Häufigkeit, sondern unter anderem ein Möglicher Grund.

youtubeCONFETTY  28.02.2019, 22:30
@jailbreaker6899

Es hat nicht die grundlegenden Voraussetzungen eine psychischen Störung, ergo ist es keine.

Mindestloehner 
Beitragsersteller
 06.03.2019, 00:12
@youtubeCONFETTY

naja, wenn eine Veränderung durch Hormone bei der Geburt oder ein "Gendefekt" nicht nachgewiesen werden kann, könnte es doch theoretisch immer noch eine psychische Störung sein. Oder was spricht sonst noch gegen eine psychische Störung?

youtubeCONFETTY  06.03.2019, 23:43
@Mindestloehner

Die grundlegenden Voraussetzungen.

Was spricht dagegen, dass sich jeder anders identifiziert und damit glücklich ist, ohne das man es gleich als irgendetwas klassifizieren muss?

Mindestloehner 
Beitragsersteller
 06.03.2019, 23:48
@youtubeCONFETTY

das Jerusalem Syndrom wird doch auch als psychische Störung klassifiziert, genauso wie hunderte andere "Störungen" auch. Warum sollte man Transsexualität denn kategorisch absprechen eine psychische Störung zu sein?

Depressive Menschen könnte man auch einfach leben lassen und nicht klassifizieren und trotzdem werden Depressive, zu Recht, als psychisch krank klassifiziert. Dadurch kann man ja auch med. Hilfe rechtfertigen.

Die grundlegenden Voraussetzungen.

zum Beispiel?

youtubeCONFETTY  07.03.2019, 17:43
@Mindestloehner

Die Voraussetzungen kannst du googeln. Informiere dich bitte.

Transgendern wird ja geholfen, indem man sie bei ihrem Weg unterstützt. Dadurch sinkt die Selbstmordrate enorm. Hierzu kannst du dir auch Statistiken und Studien durchlesen. Alles frei im Internet verfügbar.

Mindestloehner 
Beitragsersteller
 07.03.2019, 18:48
@youtubeCONFETTY
Die Voraussetzungen kannst du googeln. Informiere dich bitte.

hab ich doch und ich sehe keinen Widerspruch außer der noch nicht bewiesenen biologischen Komponente...

wenn du das einfach so behauptest solltest du das auch begründen können

Transgendern wird ja geholfen, indem man sie bei ihrem Weg unterstützt.

Das habe ich nie bestritten. Das verhält sich auch genauso mit jeder psychischen Störung.

youtubeCONFETTY  08.03.2019, 14:15
@Mindestloehner

außer der noch nicht bewiesenen biologischen Komponente

Wie würdest du denn dann Intersexuelle einordnen? Durch Schubladendenken entstehen die Zwangsoperationen bei denen, die nun mal nicht das eine oder andere sind.

Mindestloehner 
Beitragsersteller
 08.03.2019, 14:40
@youtubeCONFETTY

Was meinst du mit Zwangsoperationen?

Intersexuelle deren DNA normal ist das heißt kein Defekt an den Geschlechts-Chromosomen Würde ich als ihr biologisches Geschlecht kategorisieren. Wer dann der Meinung ist er wäre kein Mann sondern eine Frau, Martin Luther oder ein Baum leidet an einer ernsthaften psych. Störung oder weiß noch nicht was er will. So Menschen sollten Anspruch auf med. Hilfe haben (das kann ja auch in Form einer OP geschehen).

Schubladen denken ist nötig um unsere Welt zu verstehen und zu ordnen.

youtubeCONFETTY  08.03.2019, 23:04
@Mindestloehner

Für dich vielleicht. Ich kann dir da auch nicht weiterhelfen. Dein Bias ist zu stark.

Mindestloehner 
Beitragsersteller
 26.02.2019, 20:37

K, wie ist Transsexualität vor der Geburt erkennbar? Bzw. Wo findet sich das "Trans-Gen" oder Auslöser?

youtubeCONFETTY  26.02.2019, 22:07
@Mindestloehner

Es gibt kein "Trans-Gen". Es wird angenommen, dass in der Schwangerschaft eine zu starke Ausschüttung in der siebten Woche das Gehirn verändert. Ist aber nur eine Vermutung. Auf jeden Fall gibt es keine Anhaltspunkte, dass es nach der Geburt zu stande kommt, da selbst Kleinstkinder bei entsprechend starken Leidensdruck schon von sich aus wissen, dass sie trans sind.

Mich überzeugen die Argumente auch ...

Natürlich finde ich es auch richtig und "gut so" dass niemand (ausser dem Pabst) sexuelle Orientierungen heute als Krankheit betrachtet. Und jeder das ausleben kann und es weitgehend gesellschaftlich akzeptiert wird. (Natürlich in Grenzen ... Kinder werden nie als "Orientierung" toleriert sein)

Ok .. aber hier geht es schon um mehr als die Frage, welchen Partner man sich sucht oder ob man gerne in Kleidern des anderen Geschlechts rumläuft. Alles ok.

Ein Problem habe ich aber, wenns um schwerwiegende Verstümmelungen geht und kosmetische op s .. die auch noch die Gesellschaft zahlen muss. Ich sage nicht dass ich die Lösung weiss oder das generell ablehnen würde .. aber die Frage sollte man schon diskutieren. (dürfen)

Mirarmor  04.03.2019, 17:15

Bzgl. Kosten stimme ich zu.

Jain. Es ist wahrscheinlich etwas neuronales. Damit ist es etwas körperliches, was sich aber nur im Kopf abspielt. Man kann Gender Disphoria nicht mit einer Therapie behandeln, genauso wenig wie man Homosexuelle zu Heterosexuelle, oder Heterosexuelle zu Homosexuellen machen kann. Das funktioniert einfach nicht. Und der Versuch ist I.d.R. sehr schädlich für die Person.

Die einzige Möglichkeit um Leiden zu lindern ist den Körper dem Kopf anzupassen. Heisst, denjenigen als das Geschlecht annehmen mit dem der oder diejenige sich identifiziert. Operationen bringen auch Risiken mit sich, deshalb macht das nicht jede(r) Transgender.

Übriegens, es gibt auch eine Krankheit, ein Symdrom, bei dem die Person zwar XY Chromosomal ist, sich allerdings eine Scheide entwickelt und keine Pubertät stattfindet, da ein Defekt auf dem Y Chromosom vorliegt und keine Hormone produziert werden. Die Personen identifizieren sich I.d.R als weiblich.

Eine Transidentitätsstörung ist eine psychische Krankheit. Es ist nicht der Normalfall, wenn der Kopf nicht damit klar kommt, dass der zugehörige Körper männlich, bzw weiblich ist. Man kann in Messungen der Hirnströme auch eindeutig einen Unterschied zu dem der Leute mit demselben biologischen Geschlecht ohne Geschlechtsidentitätsprobleme sehen- die Ströme in Bereichen bei Gedanken über das Selbstverständnis gleichen dem des Kopf-Geschlechts.

Allerdings ist die einzige und beste Behandlung für eine Transidentitätsstörung die Geschlechtsangleichung in sozialen, rechtlichen und medizinischen Bereichen. Also, dass man sich mit einem anderen Namen ansprechen lässt, dass man auf seinen Pässen als das andere Geschlecht eingetragen wird, dass man die Möglichkeit hat, Hormone zu nehmen usw.

Geschieht das nicht, führt eine Transidentitätsstörung früher oder später zu aggressiveren psychischen Krankheiten wie Süchten, Depressionen und in manchen Fällen zum Suizid.

Nur, weil es eine psychische Krankheit ist, heißt das nicht, das man es heilen kann oder das man auf die Betroffenen herunterschauen sollte. Man sollte ihnen helfen, die einzig mögliche Behandlung zu realisieren.

youtubeCONFETTY  26.02.2019, 19:18

Transsexualität ist nicht heilbar. Es ist eine Identität.

Seraphiel0  26.02.2019, 19:22
@youtubeCONFETTY

Es ist nicht so, wie es eigentlich sein sollte. Gesund ist es nicht. Krank heißt aber nicht schlecht oder verabscheuungswürdig.

Aber, wie gesagt. Es ist nur dadurch behandelbar, das man erlaubt, sozial, legal und medizinisch sich anzupassen an den Kopf.

AOMkayyy  27.02.2019, 12:10
@Seraphiel0

Glauben sie, dass das medizinische Anpassen des Körpers an das geistige Empfinden wirklich eine sinnvolle Behandlung ist? Die Betroffenen erreichen ja niemals die funktionellen Eigenschaften des erwünschten Geschlechts, werden also nie wirklich weiblich/männlich, und die Suizidrate steigt mit der Umoperatieren meines Wissens auch erheblich. Wäre da eine ordentliche psychologische Behandlung nicht zielführender?

Seraphiel0  27.02.2019, 17:39
@AOMkayyy

Nein, tatsächlich stimmt das nicht mehr, dass die Suizidrate danach steigt. Und diejenigen, die das trotzdem noch machen, haben entweder nach den OPs ihre psychische Unterstützung unterbrochen, wodurch sie dann eben alleine mit den Gedanken waren. Die anderen waren Transtrender- also Leute, die nicht echt Transgender sind, sondern sich nur dafür halten. Die erfahren dann oft eine extreme fehlende Identifikation mit dem Körper, nachdem er geändert wurde. Weil er dann ja nicht mehr zum psychischen Geschlecht passt.

Also, klar. Die psychische Unterstützung ist am wichtigsten, und es sollte nicht einfach jeder Geschlechtsangleichende OPs hinterher geworfen bekommen. Aber Leuten, die sich so wirklich besser fühlen würden Phalloplastie, Vaginoplastie, Brustimplantate, Brustentfernungen usw. zu verbieten ist ein falscher Weg.

"Umoperation" ist übrigens nicht richtig ausgedrückt, weil sie sich ja nicht ändern. Sie passen sich dem Kopf an.

AOMkayyy  27.02.2019, 22:59
@Seraphiel0

Ich hab leider keine Vergleichswerte zu Transsexuellen vor einer geschlechtsumwandelnden Operation, aber das hört sich für mich schon alamierend an:

Etwa 10 Jahre nach der Operation stieg die Sterblichkeitsrate der operierten transsexuellen Personen gegenüber der Allgemeinbevölkerung deutlich an. Das Risiko für einen Selbstmord war dann bei den operierten transsexuellen Personen fast zwanzig Mal höher als in der Allgemeinbevölkerung.

https://www.dijg.de/transsexualitaet-geschlechtsumwandlung/studien/

Phalloplastie, Vaginoplastie, Brustimplantate, Brustentfernungen usw. zu verbieten ist ein falscher Weg.

Ich fordere auch nicht sie zu verbieten, aber sie, überspitzt dargestellt, als einfache Lösung anzupreisen, halte ich für problematisch. Es ist nun mal ein riesiger Einschnitt und die Notwendigkeit sollte doch ordentlich abgewägt werden.

"Umoperation" ist übrigens nicht richtig ausgedrückt, weil sie sich ja nicht ändern. Sie passen sich dem Kopf an.

Sie passen sich ihrem Kopf an, indem sie ihren Körper ändern, sprich "Umoperieren".

Seraphiel0  28.02.2019, 18:20
@AOMkayyy

Der Wert von LGBTs allgemein von Suiziden liegt zwischen 20 und 50%. Ist also doch deutlich höher.

Einfach nicht, und es sollte nie der erste Schritt sein. Der erste Schritt ist sozial- also, man stellt sich als "Herr XY" statt "Frau XY" vor, man sucht sich einen anderen Vornamen, versucht sich äußerlich mit Frisur und Klamotten anzupassen... Dann Hormonbehandlung, Sprachtherapie, rechtliche Änderungen. Dann erst geht es an Entfernen und Aufbauen von Körperteilen.

Mirarmor  04.03.2019, 17:14
@Seraphiel0

Es gibt kein "sein sollte" in der Natur. Die Natur hat keine Absicht oder Ziel. Was ist, ist. Krankheit ist eine menschengemachte Definition.

Seraphiel0  04.03.2019, 17:26
@Mirarmor

Doch, gibt es. Evolutionsbiologisch zum Beispiel ist es ein Problem, wenn eine Person sich aufgrund ihres Gehirnaufbaus dafür entscheidet, Hormone zu nehmen und so unfruchtbar zu werden. So Sollte es aus evolutionsbiologischer Sicht nicht sein...

Und Krankheit ist definitiv nicht rein Menschengemacht. Das ist reiner Blödsinn, den man außer auf einzelne psychische Probleme nirgends anwenden kann. Geh doch mal zu einem Krebskranken und sag ihm, dass das halt so ist, und das er ja gar nicht wirklich krank ist, weil Krankheit nur eine Definition ist.

Mirarmor  04.03.2019, 17:43
@Seraphiel0

Nein, die Natur hat kein Interesse, dass ein Lebewesen sich fortpflanzt (oder überlebt), die Evolution auch nicht. Das ganze sind neutrale Prozesse, die kein Ziel und keinen Zweck haben. Menschen interpretieren aber gern einen Sinn und daher ein Ziel in ihrem Sinne da hinein.

Wir definieren als Krankheit eben, was uns unerwünscht ist, Leiden schafft und in unser religiöses oder philosophisches Weltbild vom "Sinn des Lebens" nicht hineinpasst.

Seraphiel0  04.03.2019, 18:27
@Mirarmor

Du hast meine Aussagen absolut nicht verstanden. Ich sage nicht, dass die Natur das so will, aber dass das Folgen der bisher ablaufenden Prozesse sind, die diese aufhalten. Die Evolution ist keine lebendiges Wesen, was denkst du da? Sie ist nur ein natürlicher Prozess, der uns allen einprogrammiert ist.

Wie gesagt. Teil das mal deinem zukünftigen Kind oder deinen Eltern mit, wenn die an Krebs erkranken. "Stell dich nicht so an, du bist nicht krank. Krankheit ist ein soziales Konstrukt ich bin so triggered von deinem Geheule!"

Mirarmor  04.03.2019, 19:14
@Seraphiel0

Nein, die Evolution ist uns nicht einprogrammiert, das stimmt absolut nicht.

Ich habe auch nicht gesagt, dass es kein Leiden aufgrund biologischer Umstände gibt, im Gegenteil.

Ich habe auch nicht gesagt, Krankheit sei ein Konstrukt. Es ist eine Definition. Wir entscheiden, was wir Krankheit nennen. Aber das ändert am Empfinden einzelner gar nichts.

Wir definieren Krankheit vor allem, um Behandlungsbedürfnisse und -rechte abzugrenzen.

Seraphiel0  04.03.2019, 19:56
@Mirarmor

Fortpflanzung ist uns einprogrammiert. Die Folge von Fortpflanzung ist Evolution. Also doch, es stimmt genau.

Und ich nenne es eben Krankheit, wenn das Gehirn anders aufgebaut ist als beim Durchschnitt der Menschen mit denselben Chromosomen, was wie bekannt ist negative Folgen auf die Lebensqualität hat. Es ändert sehr wohl etwas, ob man Leute als Krank anerkennt und ihnen hilft, anstatt jedem OPs und Namensänderungen nachzuwerfen.

Mirarmor  04.03.2019, 22:28
@Seraphiel0

Nein, Evolution ist nicht einfach die Folge von Fortpflanzung.

Mit deiner Argumentation könnte man auch Menschen mit blauen Augen als krank bezeichnen. Ihre Iris ist anders aufgebaut als beim Durchschnitt der Menschen und das hat eine erhöhte Lichtempfindlichkeit der Augen zur Folge, was man durchaus als negativ für die Lebensqualität auslegen kann.

"Es ändert sehr wohl etwas, ob man Leute als Krank anerkennt und ihnen hilft, anstatt jedem OPs und Namensänderungen nachzuwerfen. "

Ja genau. Es ändert tatsächlich etwas. Aber es ist eine politische Entscheidung, weil es auf die Behandlung und das Selbstwertgefühl der Betroffenen Auswirkungen hat. Es lässt sich kein objektives naturwissenschaftliches Kriterium finden, wie man es bezeichnen soll.

Es ist einfach so, wie es ist. Was wir finden, wie man es bezeichnen sollte und was man diesen Menschen an Behandlungen über die Solidargemeinschaft bezahlen sollte, das ist eine menschliche Entscheidung, die wir als Gesellschaft treffen.

Im Übrigen ist dein letzter Satz sehr seltsam. Man hat ja bisher gerade deswegen OPs bezahlt, weil man es als Krankheit anerkannte.

Seraphiel0  05.03.2019, 09:15
@Mirarmor

Genau, man hat nur deshalb die OPs bezahlt. Wenn man das zu einer bloßen Identität, einer Charaktereigenschaft degradiert, kann das jeder behaupten. Solche Leute kann man auch als Transtrender bezeichnen- Leute, die nur als politisches Statement oder aus Kleidungspräferenzen denken, sie seien tatsächlich trans. Eine Schande für die LGBT-Bewegung. Es macht uns lächerlich, wenn plötzlich jeder auf die Idee kommt, das weite Pullis viel bequemer sind und man deshalb jetzt trans ist. Zumal es auch für diese Leute schädlich ist, weil die Zweitdysphorie bekommen, wenn sie tatsächlich OPs usw haben.

Mirarmor  05.03.2019, 14:40
@Seraphiel0

Ich kann dir im Gesamtzusammenhang nicht folgen. Du widersprichst dir in Teilen. Wieso sprichst du plötzlich von "uns", bist du trans?

Deine Aussagen zu Evolution sind jedenfalls fehlerhaft. Solltest du gesellschaftspolitisch dich zu Trans*-Themen äußern wollen, würde ich dir empfehlen, nicht Biologie als Argumentationsquelle zu nutzen.

Seraphiel0  05.03.2019, 14:56
@Mirarmor

Ich bin Bi, und sehe das als Beleidigung an alle in der LGBT-Bewegung.

Gerade deshalb nehme ich ja die Biologie, weil "Ich bin 12 und mein Geschlecht ist die Dunkelheit" da nicht drin vor kommt.

Mirarmor  05.03.2019, 15:03
@Seraphiel0

Finde ich echt krass, dass es oft die Minderheiten sind, die lange als psychisch krank angesehen wurden, die dann dasselbe mit anderen Minderheiten machen.

Wow.

Seraphiel0  05.03.2019, 15:18
@Mirarmor

Man sieht es doch genau, wie die ganzen Superrechten aus ihren Löchern gekrochen kamen, als diese "Mein Geschlecht ist Freundschaft" Leute auch raus kamen. Die machen einen Witz aus echten Problemen. Aus echten Leuten, die echt im falschen Körper geboren sind.

Mirarmor  06.03.2019, 00:10
@Seraphiel0

Sorry, ich kann auch wirklich mit deiner Art zu kommunizieren, nichts anfangen. Mir zu wirr.

jailbreaker6899  26.02.2019, 19:55

Danke, endlich jemand der ganze aus wissenschaftlicher aber etischer Vertretbarer Weise sieht.

PredatorWorks  20.02.2023, 22:08

Ich habe mitbekommen dass die meisten Menschen welche meinen im falschen Körper zu leben und sich dann entsprechend mit Hilfe von anderer Kleidung, dem Verhalten, dem Namen usw. angepasst haben ... dann doch immer noch das selbe Problem haben. Sie haben sich äußerlich vollkommen verändert, aber im Inneren sind sie dann doch noch die selbe Person.

Man merkt richtig wie es den Leuten zu schaffen macht.

Man fragt sich dann warum die Person immer noch so leidet, sie hat doch jetzt alles was sie immer wollte.

Für mich sieht es dann so aus als ob das grundlegende Problem dann doch ein anderes war, welches nicht angegangen wurde. Viele Menschen versuchen nicht ihr eigenes Problem zu lösen, sondern lieber irgend ein anderes Problem.

Diesem Problem drückt man dann den Stempel auf für alles Unheil verantwortlich zu sein und wenn man dieses vernichtet, dann hat man endlich seine Ruhe und die Welt wird ein herrlicher Ort.

Das funktioniert in aller Regel nicht. Oder es wirkt nur temporär, weil man sich eine Zeit lang einbildet dass nun alles in Butter ist. Die Problem und Gedanken kommen jedoch zurück. Nun kann man es so machen wie mein ehemaliger Professor(in) und sich selbst etwas vorlügen. Nach einem brachialen Ausraster ist ihm/ihr aber auch klar geworden dass da vielleicht doch etwas nicht wirklich gelöst wurde.

Also ich bin der Ansicht dass man wirklich das zugrunde legende Problem löst und nicht versucht politisch und ideologisch aktuelle Trends nachzulaufen.

Die Tochter meines Freundes meint aktuell auch dass sie vielleicht ein Mann wäre, aber nur weil:

  1. die Schule das Thema behandelt hat und die Schüler aufgefordert hat diese Möglichkeit in Betracht zu ziehen
  2. sie emotional unsicher und beeinflussbar ist
  3. ihre Freundin ein paar Jahre als Junge angesprochen werden wollte, jetzt aber einen Freund hat und ihr die Wahrheit nicht erzählen will

Es gibt aktuell so viele Gender-Menschen wie noch nie, einfach weil es durch Politik und Medien ganz massiv breit getreten wurde. Ich schätze dass 99,99% der Leute das als Trend mitmachen, so wie die Leute die damals als Emo oder Gothik-Kinder herumgelaufen sind.

Die Leute welche echt davon betroffen sind, denen hilft dies Show rein gar nichts. Es gibt inzwischen genügend Menschen welche sich versucht haben zurück zu transformieren, aber das klappt nicht. Nicht mal die erste Transformation hat wirklich funktioniert, es gibt offenbar auch kaum jemanden der wirklich mit dem Ergebnis zufrieden ist.

Seraphiel0  21.02.2023, 17:30
@PredatorWorks

Das ist tatsächlich vollkommen falsch und absoluter Blödsinn. Nur 1% bereuen ihre Angleichung, und davon 90% nur deshalb, weil sie Hass erfahren deshalb.

Also, 99,9% der Leute, die eine Angleichung haben machen lassen, haben danach keine großen Probleme mehr und sind dann zufrieden.
Es gibt mehr Leute, die lebensnotwendige OPs in Zusammenhang mit zb Krebs oder Autounfällen bereuen, als Transidente.

Du hast dir deine Fakten schlicht und einfach aus dem Allerwertesten gezogen. Hör auf damit.

PredatorWorks  21.02.2023, 19:05
@Seraphiel0
Du hast dir deine Fakten schlicht und einfach aus dem Allerwertesten gezogen. Hör auf damit.

Wo hast du deine Statistische Erhebung eigentlich her?

Ich finde es ganz schön beleidigend dass du die Erfahrungen welche ich in meinem Umfeld gemacht habe als irrelevant einstufst und dann versuchst mit so einer "Statistik" zu kontern.

Machst du das immer so, wenn die Meinungen von anderen Leuten nicht passen dass du beleidigend wirst?

Ich spreche hier nicht von "Geschlechtsangleichung", sondern vorwiegend von Leuten die andere Kleidung anziehen, sich schminken und feminin wirken wollen. So eine Operation, das wissen die Leute, ist irreversibel, führt oft zu permanenten Schmerzen und klappt eben auch nicht immer. Deshalb lassen sich viele gar nicht erst operieren.

Schau dir mal die Statistiken von Schulkindern an die sich plötzlich als Transgender einordnen, ich kenne viele dieser Beispiele. So wie ich das sehe wurde das politisch forciert und hilft den Kindern in keiner Weise. Es gibt jetzt auch Leute die ernsthaft meinen dass sie ein Meerschweinchen sind. Du wirst das aber gleich wieder in den falschen Hals bekommen würde ich wetten und rummotzen wie ich denn so etwas vergleichen kann.

Ich kenne genau einen Mann der wirklich meint als Frau glücklicher zu sein und der damit aber auch wirklich glücklich ist. Der beteiligt sich an keiner Transgender-Demo und will auch sonst nicht dass andere Leute dazu gedrängt werden ihn anders anzusprechen.

Bei anderen sehe ich dass diese Veränderung in keiner Weise, die sind danach immer noch genau so wütend und unsicher wie zuvor. Sie bilden sich ein dass die Gesellschaft sich erst ändern müsse damit sie glücklich sind. Also die vielen anderen Menschen sind Schuld dass es ihnen nicht gut geht.

Ich finde dass diese Leute ihr Problem mal selbstkritisch analysieren sollten, dann kommen sie vielleicht auch der Lösung ihres Problems näher. Aber dazu muss man erst mal eingestehen dass man ein Problem hat.