Jochbeinbruch, wie lange?

2 Antworten

Vom Beitragsersteller als hilfreich ausgezeichnet

2-3 Wochen Trainigspause reichen da normalerweise völlig aus. Immer unter der Vorraussetzung, dass es keine Komplikationen beim Heilungsverlauf gibt.

Hier hab ich alles Wissenswerte zum Thema Jochbeinbruch für Dich:

Definition Jochbeinbruch

Bei einem Jochbeinbruch (Jochbeinfraktur) ist das Jochbein, ein Knochen neben und unterhalb der Augenhöhle im oberen Wangenbereich, gebrochen. Um Folgeprobleme zu verhindern, ist oftmals eine Operation erforderlich.

Ursachen eines Jochbeinbruchs Das Jochbein bildet einen Teil der knöchernen Wand der Augenhöhle sowie zusammen mit einem Fortsatz des Schläfenbeins den Jochbogen, einen Knochenbogen am seitlichen Gesicht.

Ein Jochbeinbruch entsteht in den meisten Fällen durch direkte mechanische Gewalt. Dies kann beispielsweise durch einen Unfall, durch einen Schlag an die Gesichtsseite, durch einen Sturz oder durch einen Zusammenstoß beim Sport verursacht werden.

Symptome bei einem Jochbeinbruch Ein Jochbeinbruch kann an verschiedenen Stellen des Knochens auftreten. Typisch ist eine Bruchlinie vom Rand über das Innere der Augenhöhle bis zur Wand der Kieferhöhle sowie durch den Jochbogen. Nicht selten finden sich auch Brüche anderer Knochen des Gesichtsschädels. Durch den Bruch kann es (unter anderem durch den Muskelzug) zu einer Verschiebung (Dislokation) des abgebrochenen Knochenstücks kommen. Es kann aber auch nur ein Teil des Knochens „angebrochen“ sein, z. B. am Jochbogen oder unter der Augenhöhle.

Bei der Fraktur mit Dislokation (Lageveränderung eines Fragments) zeigt sich oftmals eine Abflachung der Wange an der betroffenen Seite. Dies kann jedoch übersehen werden, insbesondere wenn der Bereich geschwollen ist. Auch kann es zu tastbaren „Stufen“ am Rand der Augenhöhle oder am Jochbogen kommen. Typisch ist eine Blutung aus der Nase, die durch Einblutung in die Kieferhöhle zustandekommt, die eine Verbindung zur Nasenhöhle aufweist. Durch Lageveränderung, Schwellung oder Bluterguss kann es zur Beeinträchtigung der normalen Augenbewegung kommen. Der Patient kann in diesem Fall daher Doppelbilder bemerken.

Nicht selten werden weitere Strukturen in der Umgebung in Mitleidenschaft gezogen. Durch Verletzung des Oberkiefernervs kann es zu Sensibilitätsstörungen an der Wange kommen. An den Augen können sich Schäden mit eventueller Sehverschlechterung ergeben. Es kann auch zu Infektionen kommen, z. B. in der Kieferhöhle.

Diagnose Neben der Befragung des Patienten (Anamnese) erfolgt die körperliche Untersuchung mit Betrachtung und vorsichtiger Abtastung des Gesichts. Daraufhin wird eine Röntgenuntersuchung in verschiedenen Ebenen und eventuell eine Computertomographie (CT) durchgeführt. Es muss auch eine augenärztliche Untersuchung vorgenommen werden. Je nach anderen möglichen Verletzungen müssen gegebenenfalls weitere Untersuchungen folgen.

Differenzialdiagnose Die Jochbeinfraktur muss von weiteren Knochenbrüchen im Gesichtsbereich, aber auch von einer bloßen Prellung unterschieden werden.

Therapie Konservative Therapie Jochbeinbrüche, die nicht verschoben (disloziert) sind, müssen meist nicht operativ behandelt werden. Körperliche Schonung ist notwendig.

Operation Eine Operation ist bei Jochbeinfrakturen erforderlich, bei denen ein Knochenstück aus der ursprünglichen Position herausgerutscht ist. Die Knochenbruchstücke müssen wieder regelrecht zusammengefügt werden, wozu spezielle Platten und Schrauben zum Einsatz kommen.

Die Operation erfolgt in Vollnarkose oder in örtlicher Betäubung.

Über einen kleinen Hautschnitt neben der Augenbraue bis unter dem Unterlid wird ein Zugang zum Knochen geschaffen. Manchmal wird auch vom Mundraum aus geschnitten. Bei Miteinbeziehung des Außenrandes der Augenhöhle ist bisweilen auch ein Schnitt hinter der Haargrenze notwendig. Nachdem die Knochenstücke wieder positioniert wurden, werden werden sie mit kleinen Metallplatten und Schrauben befestigt.

Falls lediglich ein Bruch des Jochbogens vorliegt, kann er mit einer speziellen Hakentechnik wieder in die richtige Position verschoben werden. Schrauben müssen dann in der Regel nicht verwendet werden.

Bei heftigen Verletzungen muss nicht selten der Bogen um die Augenhöhle herum rekonstruiert werden, gegebenenfalls müssen Hilfsmaterialien wie Tamponaden oder Ballons verwendet werden, um ihn zu stützen. Bei manchen Defekten müssen Fremdmaterialien oder auch Knochenstückchen oder Knorpelanteile, die an anderer Stelle aus dem eigenen Körper entnommen wurden, eingefügt werden.

Nach Verheilen der Frakturen können die Schrauben und Platten wieder herausgeholt werden, können aber auch belassen werden.

Mögliche Erweiterungen der Operation Die Verletzung betrifft sehr oft nicht bloß das Jochbein. Daher müssen gegebenenfalls über die beschriebenen Eingriffe hinausgehende Maßnahmen getroffen werden. Auftretende Komplikationen können es ebenfalls erforderlich machen, dass andere Maßnahmen als geplant vorgenommen werden.

Komplikationen In den ersten Tagen nach der Operation ist der Operationsbereich häufig geschwollen, und eventuell schmerzhaft. Strukturen in der Nähe können geschädigt werden. Bei einer Durchtrennung von Nerven kann es zu Taubheitsgefühl, Lähmungserscheinungen oder weiteren Ausfällen kommen, was zeitlich begrenzt, aber auch dauerhaft sein kann. Eine Empfindlichkeit gegen Berührung und Temperaturschwankungen kann vorhanden sein. Es kann zu Infektionen und Wundheilungsstörungen kommen. Gewebe kann absterben, z. B. auch Anteile des Knochens. Durch überschießende Narbenbildung können sich ästhetische und funktionelle Nachteile ergeben. Doppelbilder können unter Umständen länger bestehen bleiben. Eine Sehverschlechterung bis hin zur Erblindung kann nicht ausgeschlossen werden. Es können allergische Reaktionen auf verwendete Materialien und Substanzen vorkommen. Fremdmaterial kann eventuell abgestoßen werden.

Hinweis: Dieser Abschnitt kann nur einen kurzen Abriss über die gängigsten Risiken, Nebenwirkungen und Komplikationen geben und erhebt keinen Anspruch auf Vollständigkeit. Das Gespräch mit dem Arzt kann hierdurch nicht ersetzt werden.

Prognose Durch die Operation ist in den meisten Fällen ein gutes Ergebnis auch nach Jochbeinbrüchen möglich, bei denen sich die Knochenstücke verschoben haben. Auch ästhetisch ist oft ein zufriedenstellender Endbefund möglich. Manchmal ist die Wange noch etwas flacher als die Gegenseite. Eine weitere Operation kann durchgeführt werden, um dies zu richten.

Hinweise Vor der Operation Medikamente, die die Blutgerinnung negativ beeinflussen, wie beispielsweise Marcumar oder Aspirin, müssen oft in Absprache mit dem Arzt weggelassen werden.

Nach der Operation Falls die Operation unter ambulanten Bedingungen erfolgt, so muss der Patient beachten, dass er aufgrund der teils noch bestehenden Medikamentenwirkung für 24 Stunden kein Auto, keine anderen Verkehrsmittel und keine Maschinen selbst bedienen darf. Daher sollte er sich abholen lassen. Bedeutsame Entscheidungen sollten ebenfalls vertagt werden.

Sinnvoll ist nach der Operation oftmals ein Auflegen von feuchten, kalten Tüchern, um den Operationsbereich zum Abschwellen zu bringen.

Die Nase sollte für mehrere Tage nicht geschneuzt werden. Besser ist ein Abtupfen von ausfließendem Sekret.

Zeigen sich Auffälligkeiten, die auf Komplikationen hindeuten, so sollte umgehend der Arzt konsultiert werden.